Eine neue Studie des Instituts für Lebensverhältnisse in ländlichen Räumen am bundesdeutschen Thünen-Institut bestätigt die Forderung von Bayerns Agrarministerin Michaela Kaniber, die vielfältigen Nutzungsansprüche an landwirtschaftliche Flächen in Deutschland besser in Einklang zu bringen. Gemäß der Studie droht in Deutschland der Verlust von rund 300.000 Hektar Anbaufläche bis zum Jahr 2030.
„Das Thünen-Institut bestätigt zu 100 Prozent unsere Haltung. Die Studie bestärkt uns in unserer bayerischen Agrarpolitik, mit der wir bei der Lösung der Zielkonflikte wissenschaftsbasiert und sachorientiert vorgehen. Das muss nun auch endlich bei der Berliner Ampel-Regierung ankommen! Wir können es uns schlichtweg nicht leisten, unsere wertvollen Grünland- und Ackerflächen zu verschwenden oder stillzulegen“, so die Ministerin. Und weiter: „Wir müssen die Flächen intelligent nutzen. Sie pauschal stillzulegen und aus der Nutzung zu nehmen, ist in mehrfacher Hinsicht falsch. Wir haben auch eine Verantwortung für die Ernährungssicherung in Europa. Wir dürfen die Produktion angesichts unserer vergleichsweise guten Ertragsbedingungen nicht einfach in andere Regionen verlagern.“
Kaniber forderte in diesem Zusammenhang erneut, bei naturschutzfachlichen Ausgleichsmaßnahem vorrangig produktionsintegriert vorzugehen, also Produktion und Umweltschutz gleichzeitig zu betreiben. Darüber hinaus sollen Photovoltaik-Anlagen primär auf Dachflächen und bereits versiegelten Flächen realisiert werden. Die geplante Stilllegung von vier Prozent der Ackerfläche gehöre abgeschafft. „Allein durch die im kommenden Jahr einzuhaltende Vorschrift der GAP, die sogenannte GLÖZ-8-Auflage, müssen in Bayern jährlich über 50.000 Hektar produktives Ackerland stillgelegt. Das ist eine Fläche ungefähr von der Größe des gesamten Bodensees! In Bayern zeigen wir mit unserem Kulturlandschafts- und Vertragsnaturschutzprogramm, wie Schützen und Nutzen auf ein und derselben Fläche funktioniert. Wir arbeiten in Bayern zielstrebig, aber nicht rückwärtsgewandt. Wir bearbeiten die vielfältigen Herausforderungen ohne ideologische Scheuklappen. Die Ergebnisse des Thünen-Instituts darf der Bundesminister nicht nur zur Kenntnis nehmen, sondern er muss sie sich ins Stammbuch schreiben“, so Michaela Kaniber.
Bericht: Bayerisches Landwirtschaftsministerium – Foto: Rainer Nitzsche