Bayerns Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber hat Preisaktionen des Lebensmitteleinzelhandels zugunsten der Landwirte begrüßt: „Dass Lidl und Kaufland angesichts der derzeit desaströsen Lage für die Schweinehalter die Preise für Schweinefleisch anheben, ist ein ermutigendes Zeichen der Solidarität mit unseren Bäuerinnen und Bauern. Wenn diese Preiserhöhung Eins-zu-eins bei den Urproduzenten ankommt, ist das das lang ersehnte Signal der Wertschätzung. Ein Euro mehr kann viel bewirken. Die Aktion stimmt mich zuversichtlich, dass in der Gesellschaft ein Umdenken hin zu einem fairen Umgang in der gesamten Wertschöpfungskette stattfindet. Es freut mich, dass mit Rewe sich ein Mitbewerber im Lebensmitteleinzelhandel diesem Beispiel anschließt, um die landwirtschaftlichen Betriebe nachhaltig zu unterstützen. Es wäre schön, wenn die anderen folgen würden“, sagte Ministerin Michaela Kaniber. Damit eröffne sich auch die Perspektive auf ein Ende des Dumpingpreis-Wettbewerbs beim Fleisch. Ein Bekenntnis zur Stärkung der regionalen Versorgung gebe den heimischen landwirtschaftlichen Betrieben mehr Sicherheit. Niemanden sei gedient, die heimische Nahrungsmittelversorgung zu zerstören und sich vom Ausland abhängig zu machen. Lidl hatte angekündigt, den Einkaufspreis für zehn Artikel aus dem Schweinefleisch-Sortiment um einen Euro pro Kilogramm anzuheben. Auch Kaufland wird entsprechend reagieren. Als Folge steige der Verkaufspreis im gleichen Umfang. Das Zusammentreffen der Corona-Krise mit dem Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest in östlichen Bundesländern hat auch in Bayern zu einem massiven Druck auf den Schweinefleisch-Markt und die landwirtschaftlichen Betriebe geführt.
Bericht: Bayerisches Landwirtschaftsministerium
Foto: Hötzelsperger – Blick von Samerberg-Obereck ins Rosenheimer Land