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Jugendbildungstag der Trachtenjugend im Bayerischen Waldgau

Wie jagt eigentlich ein Adler? Wie groß werden Fledermäuse? Und wie entsteht eine Höhle? All diese Fragen wurden vor kurzem auf dem erlebnisreichen Jugendbildungstag der Trachtenjugend des Bezirks Kötzting-Cham auf der Rosenburg (Falknerei) und in der Tropfsteinhöhle Schulerloch geklärt.

Los ging es früh am Samstagmorgen auf dem Jahnplatz in Bad Kötzting. 76 Kinder, Jugendliche und Betreuer bestiegen um kurz nach sieben die beiden Busse. Knapp zwei Stunden später war das erste Ziel im Altmühltal – die Rosenburg bei Riedenburg – erreicht, und alle konnten sich erst einmal einen Überblick über die auf der Falknerei gehaltenen Greifvögel verschaffen, Fütterung inclusive. Schließlich stellten die Falkner ihre Schützlinge vor: den Uhu beispielsweise als den größten einheimischen Kauz, Rot- und Schwarzmilan oder das Wappentier der USA, den majestätischen Weißkopfseeadler. Der Schreikopfseeadler zeigte uns eindrucksvoll seine Jagd auf Fische – ein kleines Wasserbecken auf der Anlage für die Flugübungen der Falknerei. Dass der Schmutzgeier ein Ei mit Hilfe eines Steins knackt, sieht man nicht alle Tage. Auch der Gänsegeier, der mit seinen imposanten drei Metern Flügelspannweite dicht über die Köpfe rauscht, wird sicher dem einen oder anderen Zuschauer auch im Nachhinein noch in respektvoller Erinnerung bleiben. Die kurzweilige und informative Vorführung (Infos zur modernen Falknerei jetzt, die Entstehung der Falknerei, warum diese für die Natur auch wichtig ist, Ausbildung der Greifvögel und vieles mehr) war viel zu schnell vorbei und erhielt gebührenden Applaus der großen und kleinen Zuschauer.

Zuschauen macht hungrig, und so gab’s erst eine kräftigende Brotzeit, ehe das Schulerloch angesteuert werden konnte. Nach einer kleinen Wanderung dort angekommen, durften die Kinder und Jugendlichen im „Wissensschatz Fledermaus“ all ihre Fragen über die kleinen Höhlenbewohner loswerden: Wie alt wird eine Fledermaus (durchschnittlich drei bis sechs Jahre, im Höchstfall 30 Jahre). Was frisst sie? (Insekten). Was ist die größte Fledermaus? (Australische Gespensterfledermaus mit einer Spannweite bis 60 cm). Auch ein Film über eine Fledermausgeburt beeindruckte stark. Als Highlight hatte die Referentin noch zwei präparierte Fledermäuse dabei, welche von den Heranwachsenden neugierig betrachtet und von einigen besonders Mutigen auch gestreichelt wurde.

Danach war Zeit für Kaffee und Kuchen für die “Großen” (Betreuer) und Kreatives – Basteln eines Fledermaus-Anhängers – für die “Kleinen” (Kinder und Jugendliche), ehe es in die „richtige“ Höhle hineinging. Gebannt lauschten alle dem Vortrag über Entstehung der Tropfsteinhöhle und deren Bewohner. Da gab es Fische, als die Höhle noch von der Ur-Donau überschwemmt war, viel später hausten Bären und irgendwann auch Menschen darin. Auch die Entstehung von Stalagmiten und Stalagtiten, Stalagnaten sowie als Besonderheit des Schulerlochs ein Becher-Stalagmit (ein Stalagmit mit einem Art Teich der durch ständigen Wassertropfen auf engstem Raum auf der bewegten Wasseroberfläche entsteht) erregte höchste Aufmerksamkeit. Aufgefordert, in der eigens verdunkelten Höhle eine kleine Weile ganz still zu sein, wurde so manchem großen und kleinen Besucher durchaus etwas unheimlich zumute und man rückte enger zusammen – fast so, wie vermutlich auch die Steinzeitmenschen. Dafür konnte gleich darauf die moderne Technik in einer Animation die Geschichte der Höhle nochmals gut veranschaulichen – sicher der krönende Abschluss der Vorführung. Nach dem obligatorischen Gruppenbild hielten die Trachtler Einkehr in Eilsbrunn bei Sinzing im ältesten Gasthaus der Welt, und langten schließlich gestärkt, voller neuer Eindrücke und interessanter Erfahrungen, aber auch redlich müde am Abend wieder in Bad Kötzting an.

Bericht und Fotos: Regina Pfeffer

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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