Brauchtum

Jubiläum 100 Jahre Oberer Lechgau-Verband

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

100 Jahre Oberer Lechgau-Verband 1920 – 2020, wie sollte dieses Jubiläum mit vielen Gästen aus den Gauvereinen, Nachbargauen sowie aus Nah und Fern vor mehr als einem Jahr schon gefeiert werden. In der Stadtpfarrkirche St. Martin in Marktoberdorf fand nun unter Corona-Bedingungen mit nur wenigen geladenen Gästen ein feierlicher Gottesdienst am traditionellen Gaufestwochenende statt. 1. Gauvorstand Walter Sirch begrüßte dazu die Vertreter der Gauvereine mit ihren Vereinsfahnen, Gaustandarte, Gauausschuss und Gauehrenmitglieder, sowie Gauehrenvorstand und 1. Vorsitzender des Bayerischen Trachtenverbandes Max Bertl mit Stellvertreter Günter Frey. Dieser Gottesdienst soll Dank für viele schöne Stunden in der Gemeinschaft im Oberen Lechgau-Verband in den vergangenen 100 Jahren sein. Es gab seit dieser Zeit viele Männer und Frauen, die mit Idealismus das Brauchtum und die Traditionen weitergegeben haben.

Das Dodle der Gaustandarte, D’ Neuschwanstoaner Stamm Füssen, wollte zum 100 jährigen des Oberen Lechgau-Verbandes ein Fahnenband überreichen. Dieser Gottesdienst war nun ein würdiger Rahmen, dies zu tun. Vorstandssprecher Richard Hartmann bedankte sich für 100 Jahre Verbundenheit der Trachtlerinnen und Trachtler im Oberen Lechgau-Verband und hängte das Band an die Gaustandarte, welches Pfarrer Karl Mair dann segnete. Pfarrer Mair ging in seiner Predigt auf das Gleichnis der Brotvermehrung ein – auch wir können Gutes tun, mit dem was wir haben. Die Zusammengehörigkeit und die Gemeinschaft – dafür stehen seit 100 Jahren engagierte Frauen und Männer. Mit der Achtsamkeit für einander lebe die Trachtensache.

Musik lässt viele Botschaften zu den Menschen kommen, so Pfarrer Mair. Die feierliche Gestaltung der Dankmesse übernahmen die Bidinger Sängerinnen und Sängern, die Halbtonmusik aus Stötten und Trauchgau, die Wertachtaler Stubenmusik und Organist Magnus Sepp aus Marktoberdorf. Nach dem Gottesdienst waren alle Anwesenden zu einem gemütlichen Beisammensein im Vereinsstadel des Trachtenvereins Marktoberdorf eingeladen. 1. Gauvorstand Walter Sirch begrüßte dort alle Anwesenden und blickte zurück in die Geschichte. Auch vor 100 Jahren gab es große Krisen – Spanische Grippe, Hungersnot, Nachkriegszeit 1. Weltkrieg – und trotzdem haben Burschen und Mädla Vereine gegründet und sich zu einem Gau zusammenschlossen. Mit großem Respekt sei diesen Trachtlern gedankt, die mit viel Idealismus die Trachtensache entwickelten und sich für den Gau einsetzten. Lass immer wieder Menschen finden, die sich für Brauchtum und Tracht einsetzen und uns immer wieder erfahren, dass in freundschaftlicher Gesellschaft die Menschen viel bewegen können. Für den Abend wünschte er sich, dass wir a bisle zemesitzet und feiret – wie es halt die Hygienevorschriften zulassen.

Weiter dankte er den Gestaltern und Erbauern des Modells, das eigentlich am Gaufestumzug 2020 auf einem Festwagen mitgeführt werden sollte. Nun diente es als Bühnendekoration im Stadel, wie schon bei der Chronikvorstellung im Vorjahr, um diesen Aufbau wenigstens der Öffentlichkeit zu zeigen. Aufgelockert wurde der Abend durch ein kurzes Theaterstück über die Probleme eine Leichenrede vorzubereiten. Gekonnt spielten Warter Sirch, Marianne Riedel und Martin Kreuzer den Einakter und sorgten für viele Lacher im Stadel. Ein schöner Abend – gemütlich und klein – wurde 100 Jahre Oberer Lechgau-Verband gefeiert.

Bericht und Fotos: Marlene Köpf

Bild 0_Jubiläumszeichen 2020 (Foto: Oberer Lechgau-Verband)

Bild 1: Beim Gottesdienst in der Stadtpfarrkirche St. Martin

Bild 2: Fahnenband vom Dodle für die Gaustandarte

Bild 3: Begrüßung durch 1. Gauvorstand Walter Sirch im Trachtenstadel

Bild 4: Theaterstück mit v.l.n.r. Martin Kreuzer, Walter Sirch und Marianne Riedel

 

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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