In der gut besuchten Jahreshauptversammlung gaben nach der Eröffnung und Begrüßung durch Hauptmann Rudolf Holthausen die fünf Spartenleiter ihre Berichte über das abgelaufene Schützenjahr ab. Kompanieschreiber Walter Vogl berichtete zu Beginn seiner Ausführungen von der Verleihung der Goldenen Verdienstmedaille des Bundes der Bayerischen Gebirgsschützen an Manfred Ritter für seine langjährigen Verdienste um die Kompanie und den Spielmannszug. Weiters verwies er auf die erneuten ehrenamtlichen Arbeiten von Ehrenoberleutnant Paul Panzer, der wieder mehrere Kruzifixe und Madonnen im vergangenen Jahr restauriert hat.
In der Folge berichtete Vogl vom Patronatstag in Benediktbeuern, bei dem wegen Schnee-Regen und Minustemperaturen der Kirchenzug und Festzug abgesagt war. Die Maiandacht in Sankt Salvator mit Kompaniepfarrer Josef Steindlmüller, gestaltet von Kompaniemitgliedern war wieder eine besinnliche Stunde. Das 60. Gründungsfest der Obermaiser Schützen-kompanie in Meran und das Bataillonsfest in Bernau waren zwei schöne kameradschaftliche Schützenfeste. Leider mit einem sehr, sehr bitteren Beigeschmack, denn der Spielmannszug war bei beiden Ausrückungen aus Mangel an Spielleuten nicht mehr spielfähig. Eine bittere Pille die hier die Hauptmannschaft schlucken muss. Trotz aller Bemühungen Kinder und Jugendliche für die Idee zu gewinnen ist momentan kein Licht am Horizont zu sehen. Eine ähnliche Entwicklung ist bei den aktiven Schützen zu verzeichnen, die Beteiligung der Aktiven wird von Jahr zu Jahr geringer. 18 Ausrückungen mit der Fahne, davon 4 Pflichtausrückungen fanden im Jahr 2019 statt. Walter Vogl bedankte sich zum Schluss bei allen Unterstützern der Kompanie und bei den Kameraden der Hauptmannschaft für deren Unterstützung.
In Abwesenheit von Schützenmeister Florian Schwengsbier zog Oberleutnant Sepp Kirner in dessen Schießbericht eine insgesamt positive Bilanz, wünschte sich trotzdem aber noch eine stärkere Beteiligung. Diesbezüglich wird nun jedes Monat in Unterwössen und im Schützenstüberl ein Preis ausgeschossen.
Am Ende des Schießjahres 2019 wurde Thomas Filberth zum Schützenkönig proklamiert. Brezenkönig wurde Bernd Fischbacher und Wurstkönig Walter Steindlmüller. Salutzugführer und Hauptmann-Stellvertreter Sepp Kirner war von den Ehrensaluten im vergangenen Jahr nur bedingt angetan, er sprach sehr deutliche Worte und erwartet künftig wieder volle Konzentration. Spielmannszugleiter Andreas Nüchter berichtete über die einzelnen Auftritte im Schützenjahr und die unlösbaren Probleme der Nachwuchssuche. Viele Versuche schlugen bisher fehl für den Spielmannszug Nachwuchs zu bekommen, obwohl an der hiesigen Musikschule annähernd 500 Kinder unterrichtet werden. Der Spielmannszug besteht nun seit 53 Jahren in Folge im Bataillon Inn/Chiemgau. Da derzeit keine Möglichkeit des Spielbetriebs besteht hat die Hauptmannschaft die Stilllegung des Spielmannszugs beschlossen und Andreas Nüchter von seinem Amt entbunden.
Zahlmeister Thomas Filberth wartete wieder mit vielen Zahlen zu den Einnahmen und Ausgaben auf. Er bedankte sich nochmal beim 1. Bürgermeister Jürgen Seifert in dessen Abwesenheit für den großzügigen Zuschuss der Marktgemeinde für die neue Fahne. Die erneut gestiegenen Stromkosten (Heizstrom) belasten die Kasse enorm. Er mahnte deshalb wiederholt den dürftigen Besuch im Schützenstüberl an, gab aber insgesamt einen positiven Abschluss an. Kassenprüfer Sepp Stöttner sen. bestätigte eine makellose Kassenführung. Geehrt wurde mit der „Ehrenmedaille der Kompanie in Bronze“ 1. Bürgermeister Jürgen Seifert in Abwesenheit, Spielmann Julius Bodler, Spielmann Laurin Bodler (krank), und Ruth Pirschel (krank). Die „Ehrenmedaille der Kompanie in Gold“ erhielten Irmgard Holthausen und Leonhard Scheck. Die „Verdienstmedaille in Bronze am blauen Band“ des Bundes der Bayerischen Gebirgsschützen erhielt Franz Fleckinger.
Unter dem Punkt Bekanntgaben berichtete Hauptmann Rudolf Holthausen von den Versuchen den Bestand des Spielmannszuges zu halten. Er beschließt seinen Monolog diesbezüglich mit den Worten: „Dies ist mein schwärzester Tag als Hauptmann, mein Herz blutet.“ Die neue Fahne (von gleichem Aussehen) wurde im September geliefert. Die Fahne wird am Samstag, 12. September 2020 um 19 Uhr von Kompaniepfarrer Josef Steindlmüller in der „Pfarrkirche Maria Himmelfahrt“ in Prien geweiht, die Vorbereitungen laufen bereits.
In der Vorschau auf das Jahr 2021 gab Holthausen bekannt, dass die turnusmäßigen Neuwahlen anstehen. Unmissverständlich teilte er dazu mit, dass er dann nicht mehr als Hauptmann zur Verfügung stehen werde.
Foto: v. lks. Leonhard Scheck, Irmgard Holthausen, Franz Fleckinger, Rudolf Holthausen, Julius Bodler
Bericht und Foto: Walter Vogl, Kompanieschreiber