„Ihr seid fester Bestandteil der Dorfgemeinschaft, verlässliche Partner, sachkundige Helfer und Retter in Notfällen“, bestätigten Bürgermeister Christoph Schneider, Kreisbrandinspektor Martin Gruber und Trachtenvorstand Peter Bichler der Freiwilligen Feuerwehr Neubeuern auf ihrer Jahreshauptversammlung. Peter Bichler wies auf die bereits geleistete Arbeit hin, die in Zusammenarbeit mit der Feuerwehr für das anstehende Gaufest im Sommer erbracht wurde. Zahlreiche Aktive nahmen an der Versammlung teil, während die Mitglieder des Vereins spärlich vertreten waren. Das jährliche Kinder- und Feuerwehrfest zeigte jedoch ein anderes Bild, bei dem Mitglieder und die Dorfgemeinschaft eine Einheit bildeten, wie aus dem Bericht des Schriftführers Johannes Strein und den Ausführungen von Vorstand Anton Schneebichler hervorging. Kletterwand und Rundfahrten mit dem Einsatzfahrzeug prägten das Geschehen.
Auch die Teilnahme in Kiefersfelden und Törwang, wo das Feuerwehrgerätehaus eingeweiht und das 150-jährige Jubiläum des Vereins gefeiert wurde, zeugte von der kameradschaftlichen Zusammengehörigkeit. Das Jahresprogramm umfasste unter anderem ein Ferienprogramm, eine Aktivenversammlung, eine Nikolausfeier, zwei Fahrten mit dem Weißen Wecken zur Gratulation des Nachwuchses, Übungsabende sowie Trauer- und Geburtstagsfeiern. Kommandant Andreas Heibl feierte seinen 50. Geburtstag mit einem Feuerwehrball. Insgesamt wurden 52 Einsätze mit knapp 1000 Stunden geleisteter Arbeit bewältigt, wie Wehrmann Krukenhauser in seinem statistischen Rückblick berichtete. Überwiegend handelte es sich um technische Einsätze (25 Mal), gefolgt von fünf Wohnungsöffnungen, Hochwassereinsätzen und Sicherheitswachen bei Theateraufführungen sowie der Marktbeleuchtung. Dabei stellten „blinde“ Alarme, ausgelöst durch Feuermelder aufgrund von Unachtsamkeit oder technischem Versagen, eine Herausforderung dar. 64 Aktive, darunter sechs Frauen, versehen ihren Dienst. Marinus Artmann informierte über den breit gefächerten Ausbildungsbereich, der sowohl Aktive als auch Jugendliche betrifft.
Kommandant Andreas Heibl berichtete über Übungen an besonderen Objekten, wie Einödanwesen mit der nötigen Wasserversorgung, Höhenrettung im Zementwerk Rohrdorf, das neue Rathaus an der Schanz mit der dortigen Umgebungsbebauung sowie die Containeranlage in der Nähe des Sportplatzes, wo derzeit Kindergartengruppen untergebracht sind. Auch Einsätze bei Waldbränden gehören zum Übungsbereich, der entsprechendes Gerät zur Ursachenbekämpfung erfordert. Mit dem bereits geleisteten Garagenanbau und den aktuellen Fahrzeugen ist die Feuerwehr gut aufgestellt, jedoch wird über Ersatzbeschaffungen nachgedacht. Das Fahrzeug TLF 21/1, Baujahr 1985, leistet zwar noch immer Dienst, doch eine Ersatzbeschaffung ist unvermeidlich. Ein neues Tanklöschfahrzeug würde Kosten von mehr als einer halben Million Euro verursachen, wie der Kommandant informierte. Bürgermeister Schneider verwies auf den Investitionsplan der Gemeinde für die nächsten fünf Jahre, in dem entsprechende Kosten eingeplant sind. Die Feuerwehr fungiert als wichtige Institution für die Ausbildung des eigenen Nachwuchses, wie Jugendleiter Thomas Pichler feststellte. Mit 11 Mitgliedern, darunter 4 Mädchen, sowie einer neuen aufgebauten Gruppe, sollen zukünftig die Aktiven unterstützt werden. Dies geschieht auch in Zusammenarbeit mit der Schülerwehr von Schloss Neubeuern unter der Leitung von Thomas Weyerer. Vorstand Schneebichler betonte die Bedeutung des Ehrenamts und die Einbeziehung der Partnerschaft.
Die positive Kassenführung wurde durch den Kassenbericht von Thomas List bestätigt. Nach Feststellung der korrekten Kassenführung wurde die Entlastung einstimmig erteilt, wie Revisor Pater Schaber erbat. Kreisbrandinspektor Martin Gruber wies auf die 4.500 Lehrgangsteilnehmer im Landkreis hin, die sich den ständigen Veränderungen stellen und sich schulisch weiterbilden, etwa im Umgang mit brennenden E-Fahrzeugen. Während der heftigen Schneefälle Anfang Dezember wurden 800 Einsätze im Kreis geleistet, um die Infrastruktur, insbesondere das Wegenetz auf Straße und Schiene sowie die Stromversorgung, aufrechtzuerhalten. Erfreulicherweise erfüllten die Wehrkameraden ihre Pflicht, wie Gruber betonte.
Rupert Hamberger wurde für 40 Jahre aktiven Dienst ausgezeichnet, was von den Wehrkameraden mit herzlichem Applaus begleitet wurde. Als Geschenk erhielt er einen Erholungsurlaub verbunden mit einem Präsent des Bürgermeisters. Aufgrund von Abwesenheit konnte die Ehrung von 21 Mitgliedern für langjährige Mitgliedschaft nicht vollzogen werden. Anerkennung wurde Sepp Estner und Johann Fritz für ihre 50-jährige Mitarbeit bei der Feuerwehr zuteil. Das handwerkliche und technische Wissen von Sepp Estner war bei Bau des neuen Feuerwehrgerätehauses in den frühen 90er Jahren von unschätzbarem Wert, ebenso wie sein aktives Mitwirken. Johann Fritz war 18 Jahre lang Kommandant der Feuerwehr und ebenfalls in den Bau des Gerätehauses eingebunden. Vorstand Anton Schnebichler erinnerte an verschiedene Einsätze, bei denen die Umsicht des Kommandanten gefragt war, was oft mit großer Belastung verbunden war.
Bericht und Fotos: Thomas Schwitteck