Am Freitagabend, 14. April fand im Gasthaus Rampl in Hinterskirchen, Gemeinde Neufraunhofen die Jahreshauptversammlung des Volktrachtenverein Hinterskirchen mit Rückschau auf zahlreiche Aktivitäten sowie die Ehrungen langjähriger Vereinsmitglieder statt. Hierzu waren eine stattliche Trachtlerschar, größtenteils in ihrer Vereinstracht anwesend. Vorausgegangen war ein würdiger Gedenkgottesdienst, der vom Pfarrer Tobias Rother in würdiger Weise zelebriert wurde. Die Familie Hofstetter umrahmte mit Musik und Gesang diese Feierstunde. Zur anschließenden Jahreshauptversammlung im Vereinsgasthaus Rampl konnte der Trachtlervorsitzende Wast Obermeier die drei Bürgermeister Anton Maier, Peter Hauer und Andreas Kronseder den Altbürgermeister und Ehrenbürger Bernhard Gerauer die anwesende Gemeinde- und Ortsvereinsvorstände namentlich begrüßen. Obermeier konnte nach einem gemeinsamen Abendessen im Anschluss einen umfangreichen Rechenschafts- und Tätigkeitsbericht über das zurückliegende Trachtlervereinsjahr abgegeben.
Im Frühjahr 2022 konnte das mittlerweile 146 Hinterskirchener Theater„Bäckermeister Striezl“ und zu Weihnachten der ländlichen Schwank und Krimikomödie „Muchs Mäuserl Mord“ in drei Akten jeweils mit großartigen Erfolg aufgeführt werden. Veranstaltungen, Geburtstags- und Hochzeitsfeierlichkeiten sowie alle Kinder- und Erwachsenentanzproben sowie auch die Schnalzerproben konnten nach coronabedingter Zwangspause wieder durchgeführt werden. Obermeier konnte auch über einige Veranstaltungen und besuche von Festlichkeiten sowie Beteiligungen an Tanzauftritten in den verschiedenen Trachtengauen berichten. Derzeit habe man 266 aktive, davon sind 130 weiblich und 136 männlich sowie 103 passive Mitglieder.
Abschließend bedankte sich Obermeier bei der rührigen Vorstandschaft und vielen Ehrenamtlichen im abgelaufenen Vereinsjahr die sich für den Hinterskirchener Trachtenverein eingesetzt und zum Wohle für die Erhaltung der bodenständigen Tracht und des alten Brauchtums beitrugen. Namentlich bedankte er sich bei seinem Stellvertreter Gerhard Hofstetter. Er hob weiterhin die sehr intensive und zeitaufwendige Arbeit der Kinder- und Jugendgruppe mit ihren Betreuernteam und Probenleitern der 1. Jugendleiterin Vroni Hetzl hervor, mit der Bitte an alle Mitglieder, zukünftig auch weiterhin durch vertrauensvolle Mitarbeit den Volkstrachtenverein Hinterskirchen als Aushängeschild der Gemeinde Neufraunhofen und der Trachtensache zu unterstützen. „Die Jugend ist die Zukunft jeden Vereines“. Der zweite Vorsitzende Gerhard Hofstetter dankte allen Vereinsmitgliedern für ihren kostbaren Zeitaufwand, angefangen von den Kinder-, Jugend- und aktiven Tanzproben, über die zahlreichen Auftritte, Theaterproben und Aufführungen, bis hin zu Besuchen der verschiedenster Veranstaltungen in der näheren und weiteren Umgebung, denn Miteinander gehen, zueinander stehn, alles geschaffene als Einheit sehn. Einheit die gibt, Einheit die braucht, alle miteinander, denn der Zammenhalt, stärkt bekanntlich das Gemeinschaftsgefühl. „Somit werden wir unseren Leitspruch gerecht: Sitt und Tracht der Alten wollen wir erhalten gerecht seit mittlerweile über 75 Jahr“.
Hofstetter appelierte in seiner Rede abschließend an alle aktiven Mitglieder sich weiterhin aktiv einzubringen, Verantwortung zu übernehmen, einen Auftritt oder einen Besuch einer Veranstaltung zu organisieren oder die eine oder andere Arbeit der gewählten Vorstandsmitglieder unter die Arme zu greifen, da merkt man sehr schnell was alles dahintersteckt, wenn man Leute sucht und Zusagen braucht. Die Jugendleiterin Vroni Hetzl berichtete über die Arbeit der mittlerweile drei Kinder- bis hin zu der aktiven Tanzgruppe. In den Jahren sind einige Jugendliche altersbedingt in die Erwachsenen Tanzgruppe dazugestossen. Zur Zeit habe man drei Tanzgruppen 62 Kinder und Jugendliche. In der Kindertanzgruppe von fünf bis neun Jahren tanzen zur Zeit zehn Paare, in der Jugendgruppe von neun bis 15 Jahren tanzen zur Zeit auch zehn Paare und in der aktiven Tanzgruppe von 15 bis 21 Jahren ebenfalls zehn Paare. Fünf neue Kinder konnten hinzugewonnen werden. Die Höhepunkte waren verschiedene Tanzauftritte in der Region. Die Jugendleiter Vroni Hetzl und Mario Zenker dankten abschließend den Übungsleiter, Vortänzern und Probenleiter Regina Hofstetter (Kindertanzgruppe) Laura Windstoßer und Jonas Art (Kleine Tanzgruppe) , Steffi Kobeck und Dominik Sedlmeier (Jugendtanzgruppe), Andreas Obermeier und Verena Gruber (aktive Tanzgruppe), für ihre engagierte und zeitintensive Arbeit. Der zweite Jugendleiter Mario Zenker gab einen Tätigkeitsbericht und Arbeit der Kinder und Jugend. Der Kassenbericht wurde vom der Kassierin Christine Holzner vorgetragen und erläutert. Man konnte entnehmen, dass der Kassenstand noch zufriedenstellend sei. Alles werde teurer vom Trachtenstoff bis hin zu den Schuhen oder der Hut bei den Männern. Kassenprüfer Tobi Schratzenstaller bescheinigte den beiden Kassieren eine vorbildliche Kassenführung und Richtigkeit der Bankauszüge, darauhin wurde der gesamten Vorstandschaft die Entlastung erteilt. Obermeier berichtete weiter, das der Verein im Jahr 2026 80 Jahre alt wird und das man groß feiern wolle. Dieser Vorschlag wurde bereits einstimmig in der gesamten Vorstandschaft zugestimmt. Man habe bereits auch einen Antrag beim Isargau für die Ausrichtung des Gaufestes gestellt. Der erste Bürgermeister Anton Maier sprach Anerkennung für die Kulturerhaltung und Jugendarbeit dem Hinterskirchener Trachtenverein aus. Denn Trachtenpflege sei die Pflege bodenständiger Tracht in allen Bestandteilen, beispielsweise das Herstellen von Trachten möglichst in Handarbeit sowie das Tragen der Tracht als Ausdruck einer inneren Einstellung und Heimatverbundenheit. Auch die Pflege des Brauchtums, angefangen von historischen Tänzen- und Volkstänzen, die Weitergabe des Singens und Musizierens, die Mitwirkung bei kirchlichen Festen im Jahresablauf bis hin zur Pflege der bayerischen Sprache und Mundart und die Pflege des Laienspiels, gehören dazu.
Maier bedankte sich bei allen Mitgliedern, die sich so aktiv und engagiert an der Vereinsarbeit beteiligen. Der Volkstrachtenverein Hinterskirchen hat in seinen über 75 Jahren seines Bestehens bewiesen, dass es möglich ist, die Trachten zu bewahren, das Brauchtum zu pflegen und die Liebe zur Heimat zu erhalten. Bei den unzähligen Festen und Veranstaltungen haben seine Mitglieder das niederbayerische Trachtendorfes Hinterskirchen würdig vertreten und Bekannt gemacht. Mit Stolz ist festzustellen, welch hohes Ansehen der Hinterskirchener Trachtenverein weit über die Gemeinde- und Landkreisgrenze hinaus hat. Möglich ist dies durch das jahrzehntelange ehrenamtliche Wirken vieler engagierter Vereinsmitglieder. Es ist eine Freude zu sehen, mit welcher Begeisterung und Stolz so viele Trachtlerinnen und Trachtler jeder Altersgruppe aktiv sind. Die Pflege der Tracht bei Veranstaltungen und im Alltag, Theateraufführungen, Tanzgruppen, Musikgruppen und Goaßlschnalzer. Für jeden Interessenten an der Trachtensache und der Heimatverbundenheit bietet der Verein ein breites Betätigungsfeld. Maier berichtete aus Sicht der Gemeinde mit Stolz das man mit der fertiggestellten Sanierung des alten Schulhauses in Hinterskirchen auch wieder eine Heimat, Lagerräume und Übungsräume für den Trachtenverein und der Dorfgemeinschaft geschaffen haben. Erst vor wenigen Tagen wurden noch zwei Bäume mit alten Apfelsorten gepflanzt. Bei unzähligen Festen und Veranstaltungen haben die Mitglieder des Trachtenvereins Hinterskirchen würdig vertreten. Mit Eueren Auftreten hinterlasst ihr Freude bei den Menschen und damit Spuren im Gedächtnis in Hinterskirchen, in Bayern, Deutschland und weit darüber hinaus. Bürgermeister Maier wünschte dem Volkstrachtenverein Hinterskirchen, dass ihr auch in Zukunft zu den Eckpfeilern der volkskulturellen Heimatpflege im ganzen Isargau gehört und ihr weiter ein Garant in der Pflege der Volkstracht und echtem Brauchtum bleibts. Dabei zähle auch weiterhin der unverzichtbare und wertvolle Einsatz in unserer Dorfgemeinschaft. Für 25 Jahre aktive Vereinszugehörigkeit wurden Christina Hingerl und Waltraud Hofstetter; für 40 Jahre Vereinszugehörigkeit Anneliese Bauer, Anna Obermeier, Sandra Trauner-Landesdorfer, Max Georg Graf Arco, Carl Graf von Soden-Fraunhofen und Bernhard Ippenberger; für 50 Jahre Vereinszugehörigkeit Gabriele Hofstetter, Maria Landesdorfer, Norbert Eglhuber, Christine Gruber, Karoline Pongratz, und Josef Bögner; für 60 Jahre Vereinszugehörigkeit Inge Maierthaler und Maria Mittermaier geehrt und ausgezeichnet. Für Sage und Schreibe 70-jährige Vereinszugehörigkeit beim Trachtenverein Hinterskirchen wurde die Annelies Unterreithmeier in Abwesenheit geehrt und ausgezeichnet. Die Jahreshauptversammlung schloss Obermeier mit der Bitte, dass alle auch weiterhin zahlreich engagiert für das alte bayerische Brauchtum, die Trachtensache und die schöne Heimat mitarbeiten und dem Volkstrachtenverein Hinterskirchen auch in Zukunft die Treue halten, gemäß dem Leitspruch: „Treu der Heimat – Treu dem guten alten Brauch“
Für langjährige treue Vereinszugehörigkeit beim Trachtenverein Hinterskirchen wurden geehrt und ausgezeichnet:
vorne von links nach rechts sitzend: Gabriele Hofstetter, 1. Vorstand Sebastian Obermeier zusammen mit der Inge Maierthaler
hinten von links nach rechts: Bürgermeister Anton Bauer, Waltraud Hofstetter, 2. Vorstand Gerhard Hofstetter, Anneliese Bauer, Anna Obermeier zusammen mit Norbert Eglhuber
Text & Fotos: Hans Kronseder