Brauchtum

JHV bei den Gebirgsschützen in Neubeuern – Ehrungen

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

„Aktiv sein, zusammenstehen, sich in Montur zeigen, gesellig sein – auf all dies haben wir verzichten müssen“ stellte Hauptmann Sepp Stadler bei der 51. Jahreshauptversammlung der Gebirgschützenkompanie Neubeuern fest. „Es greift mi, dass ma heit wieder, wie ma`s gwohnt san, da beim Wirt in Altenbeuern  beinand sei kennan“  -dies stellte ein zufriedener Hauptmann bei der Begrüßung der 52 aktiven Schützenkameraden  fest, darunter eine stattliche Anzahl junger Mitglieder aus dem Spielmannszug. Verbundenheit zeigten auch Ehrenhauptmann Günther Hochhäuser, zugleich stellvertretender Bataillions-Hauptmann sowie Ehrenleutnant Max Tiefenmooser senior und Franz Steinkirchner. Die Statistik weist derzeit 186 Mitglieder aus. Ein ehrendes Gedenken galt der 123 Kameraden, die seit der Wiedergründung verstorben sind. Seit kurzer Zeit, so Hauptmann Stadler ist auch Pfarrer Christoph Rudolph aktives Mitglied der Kompanie. Seine Begründung: „Die Wertevorstellung der Kompanie und der Einsatz für die Glaubensangelegenheiten haben mich überzeugt“. Die Gebirgsschützen beteiligten   sich an den Wallfahrten in Happing und Raubling  mit Abordnungen und nahmen an Beerdigungsfeierlichkeiten teil, so weit dies möglich war. Die Arbeit in der Hauptmannschaft mit Terminen und Vorgaben konnte in kleinem Kreis durchgeführt werden. Auch waren Übungsabende der Schützen möglich. 27 Kameraden beteiligten sich am Bundesschießen, darunter auch Walter Lechner mit damals 93 Jahren ältester Teilnehmer. Er ließ es sich auch nicht nehmen zur Jahresversammlung der Kompanie aus München anzureisen.

Ein Freundschaftsschießen wurde mit der Kompanie Unterwössen veranstaltet. Der Schützensport hat in der Kompanie einen hohen Stellenwert, wie zahlreiche gute Ergebnisse   durch Sepp Mühlauer und Hans Heibler beweisen. Schützenkönig Thomas Richter, seine öffentliche Auftritte waren coronabedingt stark eingeschränkt, erfreute die Versammlung mit Freibier. Aus dem Kassenbericht der mit einem deutliche Plus abschnitt, vorgetragen  von Kassier Erwin Schön, waren  die Ausgaben für die Übungsabende der Schützen ersichtlich. Sie ergeben sich aus den Standgebühren für die Schießstände und die Munition -dies akribisch belegt durch den Schützenmeister. Die Anschaffung von drei Lyra mit Tragegurten für den Spielmannszug schlug mit rund 2.600 € zu Buche. Für den Arbeitseinsatz der Kompanie am „Haschlberg“ wurde ein Zuschuss von rund 5.500€ gewährt. Diese Ausgaben mussten belegt und im Vorfeld beantragt werden. Ein Arbeitsumfang der auch zukünftig zu leisten ist, so der Hauptmann, bei seinem Dank an den Rechnungsführer. Dessen Arbeitsumfang belegte auch der umfangreiche Protokollbericht von Rainer Tremmel, der Beifall und Zustimmung erhielt. Hermann Anzenberger -zusammen mit Gerhard Kirchner Kassenprüfer – konnte eine geordnete Führung bestätigen. Selbst ein Fehlbetrag von 2 Cent, verschuldete durch eine falsche Abbuchung der Bank, blieb nicht unentdeckt. „Unseren Dienst wollen wir wieder unter den Schutz der Mutter Gottes stellen“ –  so der Hauptmann und bat um rege Teilnahme an der Maiandacht in der Pfarrkirche am 1. Mai.

Der Patronatstag der Gebirgschützen ist am 8. Mai in Aschau im Chiemgau. Die Kompanie mit Spielmannszug soll dort Stärke zeigen.  Alle Vorbereitungen seine getroffen, informierte der Hauptmann. Wir wollen hoffen, dass nichts mehr dazwischen kommt. Eine Zusage des Ministerpräsidenten liegt vor. In Vorbereitung auf das Fest werden durch den Bayerischen Rundfunk  Filmaufnahmen gemacht, darunter auch in Neubeuern. Termine und Orte werden noch bekannt gegeben. Für das Alpenregionsfest am 15. Mai in St. Martin im Passeiertal ist eine gemeinsame Busfahrt mit den Schützenkameraden vom Samerberg geplant. Zuversichtlich zeigte sich der Hauptmann zur Durchführung des bekannten Weinfestes beim Wachinger in Winkl, dem Nikolausdienst. Bürgermeistermeister-Stellvertreter Wolfgang Sattelberger überbracht den Dank der Gemeinde, verbunden mit der Zuversicht auf viele erfreuliche, gesellige Stunden, wo unsere Dorfgemeinschaft gezeigt wird. Ein dezenter Hinweis Sattelbergers galt einem möglich weitern Arbeitseinsatz. Unser letztes Stück Wehrmauer am Marktplatz sollte erhalten bleiben. Eine vereinsübergreifende Aktion könnte hier ein weiteres Stück Dorfgeschichte sein, meinte Sattelberger. An Max Tiefenmooser jun. konnte die Schützenscheibe des Bataillions-Schützenkönigs, die erstmals 2019 ausgeschossen wurde, nachträglich übergeben werden.  Vom Hauptmann Sepp Stadler und Oberleutnant Georg Winkler konnten 14 junge Kameraden für 5 Jahre aktiver Dienst ausgezeichnet werden. Für 10 Jahre wurde  Annalena Tiefenmooser geehrt und Franz Holzner für 25 Jahre, zuverlässige Einsatzbereitschaft, bei Arbeiten und Ausrückterminen. 40 Jahre treu zur Kompanie, dies zum Teil in großer Verantwortung, belegen die Auszeichnungen an Sepp Baumann, Ernst Hönicke, Hans Hönig, Hans Reischl, Andreas Stadler, Norbert Fritz, Pfarrer Josef Reuder als Chronist, Franz Steinkirchner als Kassier, und Günther Hochhäuser als Hauptmann der Kompanie. Stärke zeigen in der Verbundenheit, in Gemeinsamkeiten, dies wünschte sich der Hauptmann, angesichts der politischen Lage, im Schlusswort seiner Ausführungen.

Bericht und Fotos: Thomas Schwitteck

– Franz Holzner bei der Ehrung für 25 Jahre Mitgliedschaft und Franz Steinkirchner für 40 Jahre

  • Max Tiefenmooser jun. erhält von Oberleutnant Georg Winkler die erstmals ausgeschossene Scheibe des Bataillions. Pikant: der Sieger war bei der Preisverteilung gar nicht mehr anwesend, weil er glaubte zu schlecht geschossen zu haben. Die Scheibe musste noch graviert werden, dann kam Corana, eine Übergabe war nicht mehr möglich, bis jetzt.
  • Annalena Tiefenmooser wurde für 10 Jahre Mitgliedschaft ausgezeichnet
  • Auszeichnung für 5 Jahre aktiver Dienst-sowie für 40 Jahre zusammen mit Ehrenhauptmann Günther Hochäuser -3 v.r. der die Auszeichnung bereits im Herbst erhalten hatte sowie Hauptmann Sepp Stadler 2.v.r. und Oberleutnant Georg Winkler -rechts

 

 


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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