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Jahrtag des Veteranenvereins Altenbeuern-Neubeuern

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

In eindrucksvoller Stärke zeigten sich die Mitglieder des Veteranenvereins Altenbeuern-Neubeuern bei ihrem Jahrtag mit Festgottesdienst und anschließender Versammlung. Begleitet von der Musikkapelle zog man feierlich zum Marktplatz und weiter zur Pfarrkirche. Die Fürbitten schlossen den Friedenswunsch ein, der alle gegenwärtigen Kriege, die unser Leben beeinflussen, umfasste. Besondere Erwähnung fanden die 106 gefallenen und vermissten Kameraden. Pfarrer Christoph Rudolph sprach die Gebete der Kirche.

Vor dem Ehrenmal vor der Pfarrkirche betonte Vorstand Erich Rasinger in seiner ersten Rede als Vereinsvorstand das tiefgreifende Leid, das die Kriege in den Familien hinterlassen. Die Wunden an Körper und Seele belasten oft ein Leben lang. Es ist unerlässlich, niemals zu vergessen, wie viel Leid auf allen Seiten zu beklagen ist. Die Gebete mit dem Geistlichen, das Kranzgebinde als sichtbares Zeichen und die Hymne vom guten Kameraden dienten als Ausdruck der Ehrerbietung.

Erich Rasinger konnte bei seiner ersten Jahresversammlung mehr als 90 Mitglieder begrüßen, darunter auch die Ehrenmitglieder Horst Arimont und Johann Fritz. Die Kameradschaft zum Patenverein wurde durch die Anwesenheit der Veteranen aus Rohrdorf, mit Vorstand Freidhofer, der Fahnenabordnung und Ehrenvorstand Peter Berghammer bekundet. Sepp Winghard, Jahrgang 1926 und der letzte aktive Kriegsteilnehmer im Verein, erntete den Applaus der Kameraden. „Die Einarbeitungszeit prägte mein erstes Handeln“, betonte der neue Vorstand, verbunden mit einem herzlichen Dank an seine Vorstandsmitglieder, die tatkräftige Unterstützung leisteten. So konnte im Jahresprogramm erstmals seit längerer Zeit wieder ein Vereinsausflug nach Regensburg und Weltenburg durchgeführt werden, an dem erfreulicherweise auch 19 Frauen teilnahmen. Die Teilnahme am Wiedergründungsfest des Nachbarvereins Nußdorf war mit knapp 100 Kameraden, einschließlich der Musikanten, ein überwältigender Erfolg.

Dem Verein, so informierte Kassier Hans Schwaiger, gehören derzeit 172 Mitglieder an, von denen 145 beitragspflichtig sind. Zahlreiche Ehrungen und Glückwünsche zu runden Geburtstagen standen auf der Agenda. Horst Arimont, Johann Stuffer und Franz Holzner wurden zum 75. Geburtstag gratuliert, während Volker Konrad und Claus Hähle für ihren 80. Geburtstag Glückwünsche erhielten. Die zahlreichen Aktivitäten führten zu einem Kassenminus von rund 1200 €, vor allem aufgrund der Busfahrten aus Sicherheitsgründen. Der Kassenbericht sowie die Vorstandschaft wurden einstimmig entlastet.

Hans Heibler verwies in seinem schriftlichen Rückblick auf Feiern und kirchliche Beteiligungen. Bei den Sammlungen für die Kriegsgräber, die ebenfalls von Heibler organisiert wurden, konnte diesmal ein beeindruckender Betrag von 5868 € gesammelt werden. In den zurückliegenden 40 Jahren, seit man diese Sammlung betreibt, konnten insgesamt 112600 € gesammelt und weitergeleitet werden.

Vorstand Rasinger zeichnete Peter Bichler für 25-jährige Mitgliedschaft aus, ebenso wie Konrad Paul, Ferdinand Tanner und Franz Holzner für 40-jährige Kameradschaft. Herzlicher und anerkennender Beifall galt Vitus Krapf, Peter Poll und Sepp Leitner, die zu Ehrenmitgliedern ernannt und mit Ehrenzeichen sowie Urkunden ausgezeichnet wurden. Sepp Leitner war lange Jahre Stellvertreter und dann Vorstand. Nach kurzweiligem Rückzug übernahm er bis zum vergangenen Jahr nochmals die Vorstandschaft. Vitus Krapf begleitet seit mehr als vier Jahrzehnten die Fahne des Vereins bei allen geselligen sowie traurigen Anlässen. Die Verantwortung für die Fahnenschaft liegt seit Jahren in den bewährten Händen von Peter Poll, der dies in die Fußstapfen seines Vaters trat, informierte der Vorstand die Versammlung.

Die Aktivitäten der Veteranen am Ort werden begleitet von den Verantwortlichen mit der Salutkanone. Eine besondere Ausbildung und Befähigung sind dafür erforderlich. Seit 1992 üben dieses Amt Georg Fritz und Sebastian Stadler aus. Die beiden wurden mit einem besonderen Präsent, einer Miniaturkanone, von Hans Heibler und Vorstand Erich Rasinger ausgezeichnet. Der Jahrtag wurde traditionell von der Musikkapelle begleitet, die bei dieser Gelegenheit jährlich die neuen Musikkameraden vorstellt. Diesmal waren es zwei Musiker, die sich mit Solostücken vorstellten.

Bürgermeister Christoph Schneider verwies auf den Wert dieser gelebten Kameradschaft, die gerade in diesen unsicheren Zeiten zur Besinnung führen sollte. Unsere europäische Einheit basiert auf der Friedenspolitik. Seine Anerkennung galt den neuen Ehrenmitgliedern sowie Erich Rasinger für die Übernahme des Ehrenamtes.

Bericht und Bilder: Thomas Schwitteck


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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