Kultur

Jahreskonzert der Musikkapelle Aschau i. Chiemgau

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

„Auf die Dauer hilft nur Power“ bereitete Dirigent Michael Morgott die Musiker der Musikkapelle Aschau auf ihr Konzert in der Festhalle vor. Starke Sprüche und drei Dutzend ausgezeichnete Musikanten auf der Bühne sind immer wieder die Garantie für ein ausgezeichnetes Jahreskonzert in der voll besetzte Aschauer Festhalle.

Die Musikanten unter der Leitung von Dirigent Michael Morgott – zugleich Dirigent der Rohrdorfer Musikkapelle und Beisitzer im Bezirk Inn-Chiemgau des Musikbundes für Ober- und Niederbayern – hatten sich für ihr Jahreskonzert einige sehr schwierige sinfonische Werke aus aller Welt und aus allen musikalischen Epochen für ihr Publikum ausgesucht. Marie-Luise Peschek führte elegant durch das Programm und alle Zeiten und Kontinente. Zum ersten Mal seit längerer Zeit spielte auch der ehemalige Dirigent Hans Bauer wieder mit und verstärkte das Posaunenregister.

Und dann begann die Reise rund um die Welt und durch alle Epochen. Von den wuchtigen Paukenklängen des „Schwedischen Reitermarsches“ aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges ging es mit der Ouvertüre „Banditenstreiche“ von Franz von Suppé direkt nach Süditalien in den Golf von Neapel. Nach verschlungenen Operetten-Melodien, die die Räuberpistole aus dem 19. Jahrhundert gelungen musikalisch darstellte, führte der „Prager Walzer“ von Antonin Dvorák die Zuhörer in die Hauptstadt Böhmens. Dieses Stück stellte vor allem die Holzbläser vor große Aufgaben. Mit der „Allerhand Polka“ von Florian Wolf blieben die Musikanten zumindest musikalisch in Böhmen und bei ihrer Linie, dann fanden sie den Weg zurück in die Halle zur Pause.

Mit dem Marsch „AllgäuLand“ führte sie ihr Weg weiter ins bayerische Schwaben. Der Unterallgäuer Dirigent und Komponist Kurt Gäble aus Lauben hat diesen Marsch komponiert und dem Landkreis Unterallgäu zu seinem 40-jährigem Bestehen gewidmet. Marie-Luise Peschek erzählte allerhand davon, was sich eine gebürtige Allgäuerin beim Einstudieren dieses Bravourstücks anhören musste. Nach diesem neuen Marsch für einen jungen Landkreis tauchten die Aschauer Musiker tief ein in die Märchenwelt Frankreichs: „Die Schöne und das Biest“ wurden vor allem durch den Disney-Film von 1991 bekannt, die Melodien aus diesem Film stellten die Musikanten vor eine große Herausforderung. Aber jetzt waren sie so richtig warmgespielt und meisterten auch die technisch anspruchsvollen Passagen der Filmmusik. Es blieb international mit dem mitreißenden Pasodoble „Agüero“ von José Franco. Spanische Melodien, gespielt von einer gut aufgelegten oberbayerischen Musikkapelle.

Mit Tina Turners „Simply the best“ wagten sich die Aschauer noch in die USA und schlossen schließlich mit „Simple Gifts“ aus dem irischen „Lord of the Dance“. Acht Länder bereisten die Musikanten in zwei Stunden und entführten die Zuhörer von den harten Stühlen der Festhalle in die große weite Welt.

Begeistert forderten die Zuhörer noch mehrere Zugaben und erklatschten sich noch einige musikalische Leckerbissen. Die Aschauer Musikantinnen und Musikanten spielten auch die schwierigsten Passagen mit Bravour und brachten die ausgesuchten Stücke mit der Eleganz eines Kurorchesters und der Brillanz einer Big Band an ihr Publikum. Dirigent Michael Morgott zeigte mit seinen Musikern, dass sie sich nach intensiver Probenarbeit blind verstehen. und auch zeitgenössische und anspruchsvolle, technisch schwierige internationale Stücke beherrschen.

Einen Ausschnitt aus der Ausbildung der Jugendkapelle zeigten die Buben und Mädchen unter der Leitung von Dirigentin Capucine Mühlbauer mit fünf englischsprachigen Musikstücken im Vorprogramm des Jahreskonzertes.

Bericht und Fotos: Heinrich Rehberg

 

 


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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