Brauchtum

Jahreshauptversammlung beim Trachtenverein Niederaschau

„Ich hoffe, dass sich die Leute in Aschau wieder mehr an die Werte von Tracht und Brauchtum besinnen, dass sie die Tracht an Sonn- und Feiertagen tragen, sei es zur Kirche oder zum Wirt. Man soll schon am Gewand erkennen, dass es sich bei diesen Tagen um besondere Tage handelt. Es wäre sehr schade wenn unsere Tracht und unsere Lebensweise verloren ginge, bloß weil den Menschen überall vorgegaukelt wird, dass jeder Tag und jedes Gewand gleich sei“, begann Vorstand Paul Kink bei der Generalversammlung des GTEV Edelweiß Niederaschau im Cafe Pauli in Höhenberg seinen Rechenschaftsbericht.

25 Männer und Frauen des Vereins überreichte er das Ehrenzeichen des Vereins für ihre langjährige Mitgliedschaft: seit 70 Jahren ist Rieki Panhans aktiv bei den Edelweißern, seit 60 Jahren Anni Heinrich. Das goldene Ehrenzeichen für 50 Jahre erhielten Elisabeth Schmid-Osterkam, Josefine Schmid und Rosalie Thaurer. 40 Jahre sind Georg Aringer, Gerhard Glaser, Rosi Graf, Alois Heinrich, Karl Kerschbaum und der Vorsitzende Paul Kink für die Trachtenbewegung tätig, weitere 14 Männer und Frauen wurden für 25 Jahre ausgezeichnet. „Wir belegten mit 111 Trachtlern und einem Festwagen Rang 18 beim ersten Nachcorona-Gaufest des Chiemgau-Alpenverbands in Schleching, wir waren sehr erfolgreich beim Sechs-Vereine-Jugendpreisplattln, wir hatten das Dorffest im Kurpark, das mittlerweile fest zum Jahresablauf gehört, wir haben den zweiten Platz in der Mannschaftswertung beim Dorfkönigschiessen geholt und waren bei allen kirchlichen und weltlichen Ereignissen in der Gemeinde dabei – es war schon wieder einiges los für die Trachtler in Aschau“. Einen Heimatabend hielten die Edelweißer gemeinsam mit den anderen beiden Aschauer Trachtenvereinen im Festzelt beim Aschauer Markt. Der Verein umfasst derzeit 371 Mitglieder, die Verluste durch den Tod von 21 Mitgliedern konnten durch die Neuaufnahme mehrerer junger Trachtler nicht ganz ausgeglichen werden.

Beim Plattln und Dirndldrahn seien die Kinder und Aktiven im letzten Jahr sehr erfolgreich gewesen: Stolz berichteten Vorstand Kink und Vorplattler Andreas Thaurer: „Unsere erste Gruppe belegte beim Gaupreisplattln in Schleching den zweiten Platz, die zweite Gruppe holte Rang neun. Mit Andreas Bachmeier, Vinzenz Reiter, Anton Reiter, Sepp Reiter und Matthias Reiter sind die Edelweißer wieder gut in der Gaugruppe vertreten, beim Gaudirndldrahn belegte Theresa Reiter Rang 16 unter 65 Starterinnen“. Beim Gaupreisplattln und beim Gaudirndldrahn belegten alle aktiven Niederaschauer Buam und Dirndl gute Plätze im Feld“. Paul Kink bedankte sich für die Unterstützung bei der Führung des Vereins durch die Vorstandschaft und alle Vereinsmitglieder. Besonders freue er sich über die immer neu formierten Gesangs- und Musikgruppen. Er bedankte sich bei den Wirtsleuten des Chalet, bei der Gemeinde Aschau und allen Ortsvereinen für die gute Zusammenarbeit, ohne die ein Vereinsleben im Dorf nicht denkbar wäre. Er bat die Mitglieder die Veranstaltungen anderer Vereine im Ort, wie das Dorfkönigschiessen der Feuerschützen zu besuchen; wenn ein Verein etwas veranstalte und sich die Arbeit mache, dann sollten sich alle Dorfvereine daran beteiligen und damit die Wertschätzung der Arbeit zeigen.

Jugendleiter Anton Reiter berichtete über die Arbeit mit den 21 Mädchen und 16 Buben des Vereins, die zwischen März und September regelmäßig zu den Plattlerproben zusammenkommen. „Bei den Vergleichsplattln kommt es gar nicht so sehr auf die Medaillenränge an, so Anton Reiter: „Wenn die Kinder ihr Bestes bringen, freuen sich die Jugendleiter über alle Platzierungen“. Neben den Preisplatteln, Festumzügen und Heimatabenden war die Jugendgruppe beim alljährlichen Kirtahutschn beim Daurer Hof und beim Klöpfeln zahlreich vertreten. „Das Klöpfln ergab an einem einzigen Tag 1461 Euro, gemeinsam mit den Hohenaschauern übergaben wir den Erlös für das neue Fahrzeug „Helfer vor Ort“ in Aschau“.

Bericht und Fotos: Heinrich Rehberg


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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