Land- & Forstwirtschaft

Jagdversammlung in Atzing – Harmonie zwischen Bauern und Jägern

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Das gute Miteinander von Landwirten und Jägern ist der Jagdgenossenschaft von Atzing ein stetes Anliegen. Dies war der Haupttenor bei der Versammlung der Jagdgenossen und Jäger im Gasthaus Stocker in Atzing, zu der Genossenschaftsvorsitzender Hans Rauch auch die Ehefrauen und Altenteiler begrüßen und zum Jagdessen einladen konnte. Vorstand Rauch aus Mupferting, Schriftführer Thomas Mayer aus Munzing und Kassier Franz Zierer aus Siegharting informierten aus dem abgelaufenen Jahr. Dazu gehörten ein Dialog mit Zweitem Bürgermeister Hans-Jürgen Schuster von der Gemeinde Prien wegen der Anleinpflicht von Hunden auf bestimmten Gebieten, eine Waldbegehung mit Förster Ulrich Guggenberger aus Bad Endorf sowie die Teilnahme an verschiedenen Informationsveranstaltungen. Wenig Wild-Verbiss wurde bei einer Waldbegehung zwischen Gaishacken und Prutdorf festgestellt und der bis zum 15. Januar geltende Abschussplan mit 50 Stück Rehwild ist jetzt schon fast erreicht. Im Frühjahr 2018 wird ein neues, das dann drei Jahre gültiges Vegetationsgutachten erstellt, das wiederum Grundlage für einen neuen Abschussplan sein wird. Die alle sechs Jahre vorzunehmende Jagdvergabe ist das nächste Mal im Jahr 2019. Vorstand Hans Rauch informierte über eine Waldbesitzer-Zusammenkunft zum Thema Waldsterben und er sagte: „Tannen, Buchen und Eichen sind sehr widerstandsfähig, den Fichten setzen Sturm und Käfer allerdings stark zu, dies sollte bei den Waldverjüngungen berücksichtigt werden“. Zum Thema „Wildsäue“ wurde informiert, dass im letzten Jahr im Landkreis Rosenheim, insbesondere im Bad Aiblinger Gebiet, 60 Stück geschossen worden sind. Im Landratsamt Rosenheim, der Unteren Naturschutzbehörde liegen derzeit rund 230 Anträge von Jägern für die Benutzung von Schalldämpfern vor, nähere Informationen hierzu gibt es auf der Internetseite www.wildtierportal.de. Bei einer Jagdversammlung in Rosenheim gab es aktuelle Informationen zum Verhalten bei Wildunfällen (in jedem Fall Notruf 110 anrufen), das Für und Wider zur Wildfütterung („Entscheidend ist die Verbissbelastung“) sowie den Aufruf, das qualitativ hochwertige Rehfleisch noch stärker zum Verkauf in der Region anzubieten. Bauernobmann Konrad Huber junior ließ wissen, dass Ende Februar oder Anfang März wieder eine Kiesaktion geplant ist und dass es hierzu für mehrere Gemeinden eine Informationsveranstaltung mit dem Zusatzthema „Düngeverordnung“ geben soll. Namens der Jägerschaft sagte Michael Schlosser senior, dass der Biber an der Prien an mehreren Stellen aktiv ist und dass schon mehrfach Füchse im Revier mit der Krankheit Staupe erlegt worden sind. Die Krankheit ist für Katzen und Hunde ansteckend, weshalb diese geimpft werden sollen. Vielfach von Atzinger Jägern erlegt wurden Krähen, Sorgen bereitet der Jägerschaft der zunehmende Freizeitdruck in den Wäldern. Ein besonderer Dank von Michael Schlosser galt den Bauern für ihre mehr gewordenen und vom Dünger freigehaltenen Wiesenstreifen an den Waldrändern, was zur Verminderung des Wildverbisses geführt hat. Ein weiterer Dank galt den Jägersfrauen und der Wirtsfamilie, sie sorgten für ein schmackhaftes Rehragout sowie für Kaffee und Kuchen. Zweiter Vorstand Albert Niedermayer dankte Vorstand Hans Rauch für seine umsichtige Leitung der Atzinger Jagdgenossenschaft, Rauch seinerseits sagte noch ein „Vergelt´s Gott“ bei Michael Schlosser für die Aufbewahrung des Hochentasters und bei Albert Niedermayer für die Betreuung des genossenschaftlichen Holzspalters. Abschließend gab Hans Rauch bekannt, dass im nächsten Jahr die alle fünf Jahre anstehenden Neuwahlen sind und dass er sich dann nach 20 Jahren als Vorsitzender von diesem Amt zurückziehen möchte.

Foto: Waldstimmung


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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