Das gute Miteinander von Bauern sowie Grund- und Waldbesitzern einerseits und den Jägern und Jagdpächtern andererseits ist in der Jagdgenossenschaft Atzing mit seinen zwei Jagdbögen seit Generationen ein hohes Anliegen. Bei der jüngsten Jagdversammlung im Vereinshaus in Atzing wurde dies in besonderer Weise deutlich, als sich die Jagdgenossen einstimmig dafür entschieden, dass die Jäger bei der geplanten Anschaffung einer Drohne zur Rehkitzrettung mit einem Zuschuss bedacht werden sollen.
Bei der Zusammenkunft freute sich Jagdvorstand Albert Niedermayer aus Mupferting über einen guten Besuch aus den Reihen der Jäger, der Altenteile und auch der Ehefrauen, die Pfarrgemeinde Prien mit ihrem Kirchholz-Besitz war durch Pfarrgemeinderatsmitglied Anton Stein vertreten. Rasch abgehandelt und zufriedenstellend waren die Berichte von Schriftführer Thomas Mayer aus Munzing und Kassier Franz Zierer aus Siegharting, dessen einwandfreie Führung der Finanzen von den Kassenprüfern Konrad Huber aus Bachham und Wilhelm Feichtner aus Siegharting bestätigt wurde. Für Vorstand Albert Niedermayer waren im abgelaufenen Jahr die Abstimmungen zwischen Jägern und Bauern immer wieder zentrale Aufgaben. Der gemeinsamen Verantwortung von Wald und Wild diente auch eine gemeinsame Waldbegehung mit Revierförster Ulli Guggenberger. Dabei und bei einem Vegetationsgutachten im Gebiet „Brand“ konnten sowohl ein guter Zustand und Bestand des Waldes als auch ein zufriedenstellender Nachwuchs der verschiedenen Baumarten festgestellt werden. Auch für heuer soll es wieder eine gemeinsame Waldbegehung geben, Vorschläge für ein Gebiet, das begangen werden soll, werden von der Vorstandschaft noch gerne angenommen. Wie bisher werden auch fortan ein Holzspalter und ein Hochentaster für die Mitglieder der Genossenschaft zur Ausleihe zur Verfügung gestellt.
Jäger: „Guter Zustand trotz Freizeitdruck“
„Auch in Atzing spüren wir den gestiegenen Freizeitdruck, doch der Zustand des Jagdgebietes ist in beiden Jagdbögen sehr gut. Das zeigen unter anderem das Verbißgutachten und die Einhaltung des immer auf drei Jahre ausgelegten Abschussplanes“ – so Michael Schlosser als Sprecher der Jägerschaft. Die Jäger bieten den Waldbesitzern weiterhin Verbissmittel kostenlos an und sie haben sich verstärkt um einen Drohneneinsatz zu Zeiten der bäuerlichen Mäharbeiten bemüht. „Das Retten von jungen Rehen ist in aller Interesse und kann noch verbessert werden, wenn wir uns eine eigene Drohne anschaffen“ – so die Jäger, die nach ausführlicher Diskussion hierfür auch Zustimmung von den Mitgliedern der Jagdgenossenschaft erhielten. Besondere Einblicke in das Tierleben in Atzinger Wäldern gewährten selten zu sehende Aufnahmen von Wildkameras.
Urkunde für 25 Jahre Vorstand der Atzinger Jagdgenossen
25 Jahre bis zum Vorjahr war Hans Rauch aus Mupferting Vorstand der Jagdgenossenschaft Atzing. Ihm stand in dieser Zeit Albert Niedermayer als Stellvertreter zur Seite. Als dessen Nachfolger würdigte Niedermayer die lange Zeit der Genossenschaftsführung von Hans Rauch mit einer Urkunde und sagte: „Du hast mit Deiner besonnenen Art das gegenseitige Verständnis von Waldbesitzern und Jägern immer im Visier gehabt und so zum guten Miteinander beigetragen“. Der abschließende Dank galt dem Trachtenverein Atzing für die Überlassung des Vereinshauses, Richard Grosse für die Zubereitung des Jagdessens sowie den Jägersfrauen, die für Kaffee, Kuchen und Service sorgten. Zweiter Vorstand Florian Osterhammer aus Prutdorf bedankte sich bei Erstem Vorstand Albert Niedermayer für dessen ständigen Bemühungen, wenn es um das Wohl von Wald und Wild geht.
Fotos: Hötzelsperger