Freizeit

Innsola Kiefersfelden – Ein Gespräch mit dem Betriebsleiter

Was ist denn eigentlich das Besondere am „Kieferer Wasser“? „Das „Kieferer Wasser” speist unsere Becken im Innsola, es werden 450.000 Liter benötigt, um sie zu füllen. Was die Qualität betrifft, ist man in Kiefersfelden glücklicher Nutznießer des Bergquells, d.h. das Wasser ist so, wie es aus dem Berg kommt und hat keine Zusätze, wie z.B. Chlor. Somit ist auch der chemische Aufwand, das Wasser so sauber zu bekommen, damit es den strengen Standards entspricht, deutlich niedriger als in anderen Bädern. Um sicherzustellen, dass keine Verunreinigung durch Keime stattfinden kann, wird es zusätzlich mit UV-Licht bestrahlt, was desinfizierend wirkt. Ständige Messungen garantieren eine konstante Qualität, die in den Trinkwasserbereich geht”, erklärt Fertinger.

Wieviel Technik hinter dem Ganzen steckt, kann man sich erstmal so nicht vorstellen. Doch wer sich unter Führung der Betriebsleitung in das Untergeschoß begibt (Führungen für die interessierte Öffentlichkeit werden auf Anfrage angeboten), bekommt Einblicke und darf als Laie auch „dumme“ Fragen stellen. Dort unten befinden sich die Anlagen, die das Innsola am Laufen halten. Auf dem neuesten Stand gehalten ist das Block-Heizkraftwerk, welches thermische Energie und Strom erzeugt. Durch sinnvolle Investitionen in fortschrittliche Systeme konnten langfristige Einsparungen erzielt werden. Profiteure der überschüssigen Energie sind das nebenan liegende Rathaus und der Bauhof der Gemeinde.

Um den großen und kleinen Besuchern ein möglichst abwechslungsreiches Erlebnis zu bieten, wurde während des Lockdowns nochmal zusätzlich Geld in die Hand genommen.

Die Zeit konnte gut genutzt werden, um unter anderem die Saunabereiche umzubauen, was Materialien und Ausstattung betrifft. Wo gibt es schon ein Panoramafenster mit Bergblick oder eine Außensauna im Blockhausstil mit Feuerstelle? Mit heimischen Dienstleistern und Handwerksbetrieben zusammenzuarbeiten, erweist sich immer wieder als Vorteil für beide Seiten.

Eine Attraktion für die „Kleinen“ ist die in Kiefersfelden konzipierte und gebaute Wasserspielanlage, im Innsola steht der Prototyp. Mittlerweile wird dieser Wasserspaß in alle Welt exportiert und findet sich in vielen Hotels mit Bäderbetrieben.

Dass man in Kiefersfelden ein Herz für Kinder hat, zeigt sich auch am vielfältigen Kursangebot, das schon die Jüngsten mit dem Element Wasser vertraut macht. Spielerisch herangeführt werden sie im “Babyschwimmen”, weiter geht es mit den Kursen für Grundschulkinder, in denen unter fachkundiger Aufsicht und Anleitung das Schwimmen erlernt wird. Viele der Gäste sind von klein auf mit dem Innsola verbunden, und Fred Fertinger kennt inzwischen auch deren Kinder, wie er sagt, ist er doch seit 30 Jahren fester Bestandteil und Leiter des Betriebs.

Ob es stimmt, dass viele Kinder heutzutage nicht mehr schwimmen können, frage ich ihn als Experten. „Tatsächlich gibt es Zahlen, die das belegen”, führt er aus: „Laut einer Umfrage des Forsa-Instituts aus dem Jahre 2017 können 60 Prozent der Grundschulabsolventen in Deutschland nicht sicher schwimmen. Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft e.V., kurz DLRG, weist in diesem Zusammenhang besonders auf die vielen Bäderschließungen hin, von denen viele Orte betroffen sind. Es kommt also wohl nicht von ungefähr, dass auch eine weitere Zahl auftaucht: Todesursache Nummer zwei in Deutschland nach dem Verkehrstod ist (der Tod durch) Ertrinken. Immer mehr Erwachsene sind nämlich auch den Nichtschwimmern zuzurechnen, wissen nicht um die Gefahren und setzen leichtfertig ihr Leben aufs Spiel.“

In Kiefersfelden ist man von den Besucherzahlen her gut ausgelastet, so Fertinger. Man sieht sich nicht als reines Erlebnisbad, sondern möchte allen Besuchern und ihren Bedürfnissen gerecht werden. Es wurde eine Sportbahn eingezogen für die regelmäßig trainierenden Schwimmer, es gibt die Schulen, die zu Ausflügen kommen, und Vereine wie der Kanu-Club Kiefersfelden sind Gäste. Am Ruhetag ist lediglich für die Öffentlichkeit geschlossen, sonst herrscht auch hier reger Betrieb – ein Blick auf die Wartelisten bestätigt den hohen Bedarf.

Kinder wie auch Eltern schätzen den Aufenthalt in den eigens gestalteten Bereichen, zu dem auch ein Bistro-Café gehört. Das Essensangebot ist reichhaltig, Klassiker wie Currywurst mit Pommes der Dauerbrenner. Schwierig war der gestartete Versuch, gesündere Alternativen anzubieten. „Es wurde einfach nicht angenommen,” so Fertinger. Fastfood dagegen gehört einfach zum Badeerlebnis als ungeschriebenes Gesetz seit Generationen.

In den Wellness-Abteilungen geht es dann um Stressabbau und Entspannung bis hin zu medizinischen Anwendungen. Ein Highlight hierbei ist das Gradierwerk, hervorzuheben die wohltuende Wirkung für das Immunsystem – die salzhaltige Umgebung wirkt sich vor allem positiv auf die Atemwege aus und besonders Menschen mit Neigung zu Asthma oder Lungenbeschwerden begrüßen den ca. 20-minütigen Kurzurlaub in angenehmer Atmosphäre.

Mehr unter: www.innsola.de.

Text: cl – Bilder: Innsola

Beitrag entstand in Kooperation mit dem Wendelstein Anzeiger – www.wendelstein-anzeiger.de

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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