Aus dem Leben eines Inngautrachtlers – außergewöhnlicher Heimatabend in Oberaudorf
Der Heimatabend der Landestagung des bayerischen Trachtenverbandes brachte den begeisterten Zuschauern das Leben eines Inngautrachtlers „von der Wiege bis zur Bahre“ näher. Der Inngaugeist, gespielt von Martin Wollmann, begleitet das Leben des kleinen Hanse, dessen Eltern zur Geburt nach gutem Brauch einen Weisertwecken erhalten. Im Anschluss erleben die Zuschauer die ersten Musik -und Plattlproben, gespielt von Hans Baumgartner mit seinen Kindern und der Oberaudorfer Kindergruppe mit dem Dätscher.
Es folgt die Zeit des Jugendlichen Hanse, gespielt von Benedikt Schubert, der das Gaujugendpreisplattln mit seinem Dirndl Annemarie Lechner gewinnt und in der Gaujugendgruppenprobe den Inngautanz übt. Im Anschluss wird der Brauch der Kirtaschar durch die Aktiven Plattler aus Niederaudorf dargestellt, die Geschwister Schlosser singen ein Lied. Beim Kirtatanz findet Hanse die Liebe fürs Leben, denn als nächstes wird dem gebannten Publikum die Hochzeit von Hanse präsentiert, der dazu von den Nußdorfer Schnalzern aufgeweckt wird. Als Hochzeitslader fungiert Sepp Lausch, der mit gewitzten Worten Teile der Landes- und Gauvorstandschaft abdankt. Anschließend erweist die Gaugruppe mit dem Maxglaner dem Brautpaar Annemarie und Hanse, hier gespielt von Anita und Georg Sollinger, die Ehre. Die nächste Szene zeigt Hanse beim Volkstanz, es wird der Niederbayerische Landler mit Tänzern aus Hebertsfelden, Wittibreut und Alt Rosenheim aufgeführt und Florian Griebl, der den erwachsenen Hanse darstellt, lädt im Anschluss noch zu einem Hoagartenspiel ein.
Hanse wird älter und der immer begleitende Inngaugeist gibt ihm zu verstehen, dass es an der Zeit ist, die Erde zu verlassen. In Brandner-Kasper-Manier handelt sich Hanse als letzten Wunsch aus, den Stern-Kronen-Tanz der Gaugruppe sehen zu dürfen. Diesem Anliegen gibt der Inngaugeist gerne nach und es folgt der Auftritt. Mitten im Tanz betritt Gauehrenvorstand Walter Weinzierl in Gestalt des Petrus die Bühne und zeigt Hanse das Paradies. Dieser ist ganz begeistert, erinnert ihn das Paradies doch an seine Heimat im Inngau, denn „näher ois do im Inngau, kosd am Paradies fast ned sei“ erklärt Petrus. 1. Gauvorplattler Sepp Brem bedankt sich nach der großen Schlussfigur bei allen Mitwirkenden und kann zu Recht stolz auf diesen außergewöhnlichen Heimatabend zurückblicken, der allen noch lange in Erinnerung bleiben wird. Zum Ausklang spielt die Mitteroim-Musi, die auch den Heimatabend musikalisch umrahmt hat, noch zu einigen Tanzrunden auf.
Bericht und Bilder: Johanna Gaar, Gaupressewartin