140 Jahre Trachtenbewegung Bayern, 120 Jahre Bayerischer Inngau-Trachtenverband und 25 Jahre Göd-Freundschaft der Inngauer Trachtler mit dem Chiemgau-Alpenverband standen im Mittelpunkt der heurigen Trachtler-Wallfahrt von Brannenburg zur Mutter Gottes von Schwarzlack. Voran marschierte die Standarte des Inngau-Verbandes, die vor 25 Jahren geweiht wurde, ihr folgten nach die Göd-Standarte des Chiemgau-Alpenverbandes, die Vereins-Fahnenabordnungen und die rund 1.100 Trachtlerinnen und Trachtler aus den Reihen der 39 Inngau-Trachtenvereine. Den Gottesdienst zelebrierte Domkapitular Heribert Schauer aus dem Bistum Passau.
„Respekt Euch allen für das heutige frühe Aufstehen, Herkommen und Mitbeten, Respekt für Euer sauberes Zusammenrichten und Respekt, dass Ihr alle da seid“ – mit diesen Worten begann der Geistliche aus dem Pfarrverband Neuötting seine Willkommensgrüße und er fügte hinzu: „Bei allen Jubiläums-Feierlichkeiten: vergessen wir nicht, dass wir zu allererst den Herrgott und den Sonntag feiern!“. Bei seiner Predigt würdigte er das Äußere von Tracht und Gewand und die jahrhundertealte Kultur in Bayern. Bei allem „Mia san Mia“ – so der Geistliche weiter – dürfen wir nicht selbstbezogen werden, denn das würde zu Engstirnigkeit und zu einem schrägen Selbstbewußtsein führen. Letztlich lautete sein Appell: „Haben wir Achtung vor der Schöpfung, Respekt vor allen Menschen, bleiben wir glaubwürdig, hören wir auf den Anstand indem wir berücksichtigen, was sich gehört und was sich nicht gehört und pflegen wir wie seit 140 Jahren in der bayerischen Trachtenbewegung das Bekenntnis zum christlichen Glauben“.
Standarte des Inngau-Verbandes wurde vor 25 Jahren geweiht
Zu diesem Glaubensbekenntnis rief bei seiner Begrüßung auch Inngau-Vorstand Pankraz Perfler auf, er hieß unter den vielen Ehrengästen unter anderem Ehrenvorstand Walter Weinzierl, eine große Abordnung des Chiemgau-Alpenverbandes, eine weitere Abordnung des Gauverbandes I mit Vorstand Michael Hauser an der Spitze sowie Rosenheims Landrat Otto Lederer willkommen. Seine weiteren Grüße galten mit Rückblick auf die Standartenweihe vor 25 Jahren (am 16. August 1998) dem damaligen Standartenträger und Gauvorplattler Sepp Lausch, den seinerzeitigen Gauvorständen Walter Weinzierl (Inngau) und Sepp Schmid (Chiemgau), den damaligen Fahnenjungfrauen sowie den vielen weiteren Frauen und Männern, die eine Standarte ermöglichten, dazu Pankraz Perfler: „Die eh schon vorhandene freundschaftliche Verbundenheit mit dem Chiemgau-Alpenverband wurde seither noch vertieft, uns verbindet die gemeinsame Liebe zur bayerischen Heimat, Vergelt´s Gott Euch allen für den Zusammenhalt im Verein, im Gau und im Bayerischen Trachtenverband“. Zum Ausdruck kam die außergewöhnliche Gau-Freundschaft mit der gegenseitigen Übergabe der vorher gesegneten Fahnenbänder. Vroni Bauer (Inngau) und Martina Huber (Chiemgau) brachten nach ihren Prologen jeweils bei der Paten-Standarte ein Fahnenband an. Thomas Hiendl als Gauvorstand des Chiemgau-Alpenverbandes sprach von einer großen Ehre und vom guten Erbe seiner Vorgänger, verbunden mit dem Auftrag, auch fortan die Freundschaft und Kameradschaft zwischen den beiden Gauverbänden zu pflegen.
Dank vom Altardienst über Musikkapelle hin zu den Wirtsleuten
Markus Kronberger, Zweiter Inngau-Vorstand bedankte sich nach Gottesdienst und Bayernhymne bei der Musikkapelle Brannenburg unter der Leitung von Dirigent Christoph Unker für die musikalische Gottesdiensgestaltung, beim Trachtenverein Brannenburg, bei Feuerwehr und Bergwacht Brannenburg sowie bei der Wirtsleute-Familie Peter. Sie alle zusammen sorgten für Altar-Aufbau-, -Abbau und –Schmuck sowie dafür, dass es nach dem kirchlichen Teil noch ein gemütliches Beisammensein gab. Dabei griff Domkapitular Heribert Schauer auch zum Taktstock und dirigierte die Brannenburger Blasmusik zum Stück „Böhmischer Traum“.
Fotos: Hötzelsperger – Eindrücke von der Inngau-Wallfahrt mit Standarten-Jubiläum auf Schwarzlack.