Bei der jährlichen Tour zur Roßalm steht immer ein Besuch bei Frau Berger-Stöckl an, der ehemaligen Umweltbeauftragten der Chiemseeagenda.
Unten im lichten Wald gab es zuerst einmal die ersten Orchideen zu beobachten, den Ständelwurz. Bei einem Doldenblütler fiel mir eine lustige Insektenmischung aus Hummel und Käfer auf, den sogenannten Pinselkäfer. Dieser besitzt eine Hauptverbreitung in den Alpen und ist sonst eher selten anzutreffen. Auf den Almen blüht derzeit wunderbar die weiße Fetthenne, welche auch auf dem kahlen Stein ansiedeln kann. Die Almwiesen sind von vielen Schmetterlingen bevölkert, u.a. Dickkopffaltern.
Die Vögel waren aber sehr ruhig, so dass ich nur den Fichtenkreuzschnabel bei der Nahrungssuche beobachten konnte. Ein Totfund von einem juvenilen Turmfalken zeigt, wie schwer es die Jungvögel im ersten Lebensjahr haben.
Blaue Farbpunkte bringt der giftige Eisenhut und die unscheinbare Waldwicke. Auf der Roßalm ist im August der Ungarischer Enzian der Star und bei Hummeln heiß begehrt. Ein Blick in das Innere der wundervollen Blüte offenbart deren Anziehungskraft für Hummeln.
Derselbe Blickwinkel ist bei der nächsten Blume erst einmal ungewohnt, aber der unscheinbare Fichtenspargel kann auch ohne Blattgrün im Sonnenlicht leuchten.
Fotos & Beitrag: Johannes Almer