Natur & Umwelt

Hochwasser-Check in Erlbach

Veröffentlicht von Christina Rechl

Welche Überschwemmungsgefahren drohen?  Was kann man vorbeugend tun? Wie kann man sich im Hochwasserfall schützen? Pilotprojekt in der Gemeinde Erlbach zum neuen Hochwassercheck

Die bayerischen Wasserwirtschaftsämter bieten künftig für alle Kommunen im Freistaat ein umfassendes Beratungsangebot zum Thema Hochwasser, den HOCHWASSER-CHECK an.

Andreas Baumer und Matthias Preininger vom Wasserwirtschaftsamt Traunstein führten gemeinsam mit der 1. Bürgermeisterin Monika Meyer und dem 2. Bürgermeister Günther Hochhäusl im Rahmen der derzeit laufenden Pilotphase zum Hochwasser-Check ein erstes Beratungsgespräch im Erlbacher Rathaus durch. Wie läuft solch ein Hochwasser-Check-Beratungsgespräch ab?
Zuerst informierten die Vertreter des Wasserwirtschaftsamts allgemein zur Entstehung von Hochwasser, den damit einhergehenden Gefahren, möglichen vorbeugenden Maßnahmen und Möglichkeiten zur Hochwasserabwehr. Anschließend brachten die beiden Erlbacher Bürgermeister ihre Ortskenntnis und ihre Erfahrung bei Überflutungen aus der Vergangenheit in den Hochwasser-Check ein. Anhand einer Ortskarte von Erlbach mit hinterlegten Informationen zum Geländeverlauf und möglichen Fließwegen bei Starkregenereignissen wurde das gesamte Gemeindegebiet hinsichtlich bereits abgelaufener Hochwasserereignisse und offensichtlich gefährdeter Bereiche analysiert. Dabei legten Wasserwirtschaftsamt und Gemeinde den Fokus besonders auf das Thema Starkregen und Sturzfluten. Hiervon geht in der Gemeinde Erlbach die größte Gefährdung für bebaute Bereiche aus, waren sich die Beteiligten einig.

Hochwasser-Check als erster Schritt
Das durchgeführte Hochwasser-Check-Gespräch stellt nur einen ersten Schritt dar. In einem regelmäßigen Dialog zwischen der Gemeinde Erlbach und dem Wasserwirtschaftsamt Traunstein sollen die gewonnen Erkenntnisse vertieft und weitere Schritte festgelegt werden. Für die Konzeptionierung von möglichen Abhilfemaßnahmen beabsichtigt die Gemeinde Erl-bach über den Hochwasser-Check hinaus, ein sogenanntes Sturzflut-Risikomanagementkonzept zu erstellen. Hier werden neben hydrologischen und hydraulischen Modellierungen dann vor allem auch die Erfahrungen und Kenntnisse der Gemeindebürger eine wesentliche Rolle spielen. Das bayerische Umweltministerium fördert die Erstellung von solchen Untersuchungen zum Sturzflut-Risikomanagement mit 75 %.

Hinweiskarte Oberflächenabfluss und Sturzflut
Infolge von außergewöhnlichen und extremen Starkregenereignissen kann es grundsätzlich überall zu Überflutungen durch Oberflächenabfluss und Sturzfluten kommen. Die neue Hinweiskarte Oberflächenabfluss und Sturzflut, die auch Grundlage beim Hochwasser-Check in Erlbach war, gibt erste Hinweise auf mögliche Gefährdungen durch wild abfließendes Oberflächenwasserdiese Überflutungsarten. Diese neue Hinweiskarte ist im Internet mit weiterführenden Informationen unter folgender Adresse veröffentlicht:

https://www.lfu.bayern.de/wasser/starkregen_und_sturzfluten/hinweiskarte/index.htm

Titelbild: Überflutung 1987 im Bereich der Rothenaicherstraße in Erlbach (Bild: Strasser)

 

Ausschnitt aus der neuen Hinweiskarte Oberflächenabfluss und Sturzflut für den Erlbach. Dargestellt sind potentielle Fließwege in einer dreistufigen Unterteilung (mäßiger Abfluss (gelb), erhöhter Abfluss (orange), starker Abfluss (rot)). Geländesenken und potentielle Aufstaubereiche sind lila dargestellt.

Foto & Text: Wasserwirtschaftsamt Traunstein

Redaktion

Christina Rechl

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