Zahlreiche Almen eingerahmt von Bergwäldern machen das Hochriesgebiet zu einem weithin bekannten Wander- und Erholungsgebiet, das Jahr für Jahr viele Besucher anlockt. Der Wechsel aus Offenland und Wald macht den einzigartigen Charakter dieser Landschaft aus. Jedoch sind Stürme, Nassschnee und Borkenkäfer auch im Alpenraum eine nicht zu unterschätzende Bedrohung für unsere Bergwälder und erfordern stets das wachsame Handeln der Waldbesitzer.
Um seine vielfältigen Funktionen dauerhaft erfüllen zu können ist ein intakter Bergwald von großer Wichtigkeit für die gesamte Region. Daher gilt es zum einen kommenden Schadereignissen durch Waldumbau und nachhaltige, kleinstrukturierte Holznutzung vorzubeugen und zum anderen im Schadensfall schnell und flexibel zu Handeln. Dafür ist eine funktionale und dauerhafte Erschließung der Wälder von hoher Bedeutung, denn ein Waldweg macht sowohl die wirksame Borkenkäferbekämpfung als auch die erfolgreiche Aufforstung danach erst möglich. Auch die kleinteilige, nachhaltige Nutzung unserer Wälder wird erst durch die Erschließung einer Fläche mit Wegen möglich. Um bei diesem Thema wieder einen Schritt weiterzukommen und den Bergwald am Samerberg langfristig zu stärken, soll der Hauser Kopf oberhalb des Moserbodens mit einem Rückeweg erschlossen werden. Ein Projekt, das vom AELF Rosenheim gemeinsam mit der Gemeinde Samerberg und in Abstimmung mit anderen Stellen, wie der unteren Naturschutzbehörde und dem Wasserwirtschaftsamt geplant und gefördert wird. Dadurch werden mit einem ca. 790 Meter langem Weg gut 22 Hektar fichtendominierter und bisher kaum bewirtschaftbarer Bergwald erschlossen. So war ein Anfahren der Flächen, wenn überhaupt, bislang nur bei starkem Frost oder während längerer Trockenphasen möglich. Dringende Pflegemaßnahmen sind so oft kaum durchführbar. Diese Erschließung ermöglicht den Waldbesitzern künftig die wetterunabhängige Zufahrt zu Ihren Grundstücken mit Traktoren und Forstmaschinen, welche zur Waldpflege dringend benötigt werden.
Bei der Planung und Umsetzung der Maßnahme steht neben der idealen Trassenführung vor allem auch eine naturschonende Bauweise mit überwiegend vor Ort vorhandenem Material im Vordergrund. Erfahrungsgemäß stellt sich nach der Fertigstellung an den Wegeböschungen schnell wieder ein natürlicher Bewuchs ein, weshalb sich der Weg schon sehr bald gut in die Umgebung einfügen wird. Bei guter Pflege dürfte dieser Rückeweg dann über Generationen ein wichtiger Bestandteil der Waldpflege in diesem Waldgebiet sein.
Der Baustart der Maßnahme ist spätestens für das Frühjahr 2024 geplant.
Bericht: Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Rosenheim – Foto: Rainer Nitzsche – Blick auf die Hochries