Gottesdienst auf der Hochries – ein Gedicht von Marga Leingartner aus Rosenheim
Wia i bi a’m Hochriesgottesdienst gwe’n,
wars Wetta wundascheen.
Des lag net an mia.
I ko nix dafüa!
De Sunn hot mit de Bergsteiga glacht.
Des Wetta war de höchste Pracht!
Da Vierstand vom Samaberga Trachtnverein hot a Red gmacht,
und da Vierstand vo da Sektion Rousnhoam hot eahm a Gschenk bracht.
De Wirtsleit san uns vorgstellt wordn,
dass ma wissn, wer fürs guate Essn tuat sorgn.
Da Pfarra Baumgartner und da Diakon Schmitzberger hobn ghoitn de Mess,
und de Gemeinde hot bet’, ganz fest.
Da Samaberga Chor hot gsunga
und „de Hirschn“-Blosmusi hot klunga.
Da Hans und de Gabi hobn untam Gottesdienst gspuit,
mit a’m mordstrum Gfui, bei da Mess derfs net klinga wuid.
Zum Schluss hot no jemand gsogt,
dass da Pfarra Baumgartner heit Geburtstog hot.
Do hot da Chor natürli a Standl gsunga
und de Wiesholzer-Gola-Ziach und de Reiserer-Gitarr hobn dazua klunga.
Dass ma net lang frogn hot da Pfarra gsogt:
„I bi 25 Jahr oit!“ Des hobn ma olle sofort glaabt.
Noch’m Gottesdienst hobns de Samaberga Goaßlschnoiza lossn kracha.
Wos hättens sunst mit eahnane Goaßln solln macha?
De Musikantn hobn no fleißig aufgspuit
und de Gäst hobn aus da guatn Küch eahnan Hunga gstuit.
Da Burgamoasta is natürli aa drobn gwe’n.
Ohne Schorsch taat oana obgeh.
De Bergwacht hot si aa sehgn lossn.
De Kollekte is schließli gflossn in eahnane Kassn.
I bi mit da Bahn aufi und obi gfahrn,
weil i ma des guat leistn ko’n.
De Bahn hobns schließli extra für mi baut,
weil i steck in oana oitn Haut.
Zur Talstation bin i kema mit’m Wandabus,
wei der bloß oan Euro kost.
Do ko ma si guat leistn de Bahn
und dahoam lossn, an Karrn.
I war scho hundattausendmoi z’Fuaß auf da Hochries drobn.
Wos soi i oits Weib auf meine letztn Tog mi no vui plogn?
Es gibt so vui Berg, wo ma z’Fuaß muaß aufi geh.
Do hobns meine Knia net so schee.
Am nachstn Tog muaß I s’ büaßn de Sünd
und deaf schaugn, wia i dahoam de Treppn aufi und obi kimm.
Gedicht und Bild: Marga Leingartner