Bei schönem frühlingshaftem Wetter konnte der Trachtenverein „Almarausch“ Hittenkirchen in der Gemeinde Bernau am Chiemsee ganz traditionell am ersten Maisonntag seinen Jahrtag mit Kirchenzug, Gottesdienst und Versammlung begehen.

Da im Rahmen des Jahrtags nach fast 15 Jahren erstmalig wieder ein Foto aller Vereinsmitglieder aufgenommen wurde, war die Beteiligung seitens Röckefrauen, Mannerleuten, Aktiven, Jugend und Kinder bereits beim Kirchenzug sehr groß. Der Zug startend vom Trachtenheim wurde dabei wie gewohnt von der Wildenwarter Blaskapelle angeführt und der anschließende Gottesdienst vom Priener Pfarrer Gottfried Grengel zelebriert. In seiner Predigt ging Grengel auf die zentrale Bedeutung der Liebe ein. Liebe ist nicht nur das wertvollste der Welt, sondern auch eine Verpflichtung, die untrennbar mit zwischenmenschlichen Beziehungen verbunden ist. Dabei unterschied er deutlich zwischen echter Liebe und oberflächlicher Zuneigung, die häufig nur aus kommerziellen Gründen existiert.

Nach dem Vereinsfoto versammelten sich die Mitglieder im Trachtenheim zur Frühjahrsversammlung. Erster Vorstand Christoph Kaufmann bedankte sich bei Allen für das zahlreiche Erscheinen und bei der Wildenwarter Blasmusik fürs Aufspielen. Nach dem Totengedenken gab Schriftführerin Andrea Scheck in einem kurzgehaltenen Bericht einen Überblick über die Vereinsaktivitäten seit der letzten Versammlung im Herbst. Zu den Höhepunkten zählten die erneut erfolgreichen Theateraufführungen, die Weihnachtsfeier der Jugend, der gut besuchte Jugendvolkstanzkurs mit Abschlussball, das Weiber- und Dirndlkranzl der Aktiven, der Kinderfasching sowie die Teilnahme an der Grünen Woche in Berlin. Christoph Kaufmann ergänzte anschließend noch, dass neben den zahlreichen vereinsinternen Veranstaltungen das Trachtenheim und dessen Inventar auch von außerhalb rege benutzt wird, so zum Beispiel für Hochzeiten und Versammlungen. Hierbei sind ebenfalls zahlreiche Mitglieder involviert, deren Arbeit jedoch nicht immer sofort ins Auge fällt.

Im Gegensatz zur allgemeinen Entwicklung im Bayerischen Trachtenverband, freut sich der Trachtenverein Hittenkirchen einer wachsenden Mitgliederzahl. Zehn Neuzugänge führen dazu, dass der Verein nun 378 Mitglieder zählt. Viele Investitionen gab und gibt es aktuell zu tätigen. Die Erneuerung der Fahne inklusive eines neuen Fahnenschranks (siehe gesonderter Bericht) konnte nun abgeschlossen werden, ebenso die Reparatur des Ofens im Stüberl, der einen neuen Einsatz erhielt. Die nächsten Investitionen sind schon zum geplant, so zum Beispiel der Austausch des Bestecks im Trachtenheim. Wie Christoph Kaufmann betonte, sind solche Investitionen nur möglich, weil viele Mitglieder und Unternehmen den Verein mit Spenden unterstützen.

Wie Kaufmann in der Vorausschau berichtete, sind auch in den kommenden Monaten viele Aktivitäten geplant. Dazu gehören die Trachtenwallfahrt nach Raiten am 9. Mai mit Hittenkirchener Altardienst, die Fronleichnams-Prozession am 30. Mai, die Maiandacht am 31. Mai, das Dorffest am 20. Juli, das Vereinspreisplatteln am 9. August sowie die Bartholomäus-Prozession am 24. August. Beim Gaufest in Hohenaschau am 28. Juli möchte sich der Verein wieder stark präsentieren und wird deshalb mit der Musikkapelle Langkampfen sowie mit Motiv- und Leutewagen teilnehmen. Neben diesen Terminen gibt es demnächst in Hittenkirchen zwei Jubiläen zu feiern. Das ist zum einen die Theatergruppe, die heuer 20 Jahre alt wird und zum anderen das Trachtenheim, welches im nächsten Jahr auf 50-jährige Geschichte zurückblicken kann. Beide Geburtstage sollen auf angemessene Weise gefeiert werden.

Die Bernauer Bürgermeisterin Irene Biebl-Daiber, die zusammen mit dem 2. Bürgermeister Gerhard Jell und Altbürgermeister Klaus Daiber an der Versammlung teilnahm, lobte in ihrem Grußwort die Hittenkirchener Trachtler. Die vielen Neuzugänge, die starke Teilnahme am Jahrtag und die vielen Vereinsaktivitäten zeigen, dass beim Verein – bezugnehmend auf die Predigt – eine echte Liebe zur Heimat existiert. Des Weiteren bedankte sie sich, dass der Verein sich so gut auf der Grünen Woche präsentierte und dabei für die Gemeinde und für die Region Werbung machte. In einem weiteren kurzen Grußwort bedankte sich Pfarrer Gottfried Grengel für die Einladung und dafür, dass der Verein eine harmonische Verbindung von Brauchtum und Kirche aufrechterhält.

Nach den Ehrungen für langjährige Mitglieder wurde die Versammlung beschlossen. Anschließend gab es noch für alle Anwesenden ein Weißwurstfrühstück, während die Wildenwarter Blaskapelle zum Festausklang aufspielte.

Bericht und Bilder: Michael Hötzelsperger


Redaktion

Toni Hötzelsperger

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