Die Kindermette zu Heiligabend in Oberwössen ist erkennbar eine Herzenssache der Anja Voit. Seit einigen Jahren schreibt die Brauchtumswartin des Chiemgau-Alpenverbandes ein eigenes Hirtenspiel, was manchmal die Geschichte aus Sicht der Tiere, dieses Jahr aus der der Hirten in den Vordergrund stellt. Die Resonanz dankte den Aufwand.
Weil dieses Jahr die Pandemie die gemeinsamen Proben extrem erschwerte, beschränkte sich Anja Voit auf einen gelesenen Dialog mehrerer Hirten. Dazu versammelte sich eine Reihe von 20 jungen Hirtinnen und Hirten im hinteren Friedhof auf der Wiese hinter dem Gedenkstein. „Nicht nur Kinder, die den Mut haben, etwas vorzutragen, sondern ein jedes Kind, das wollte, sollte dabei sein“, fand Anja Voit im Gespräch mit unserer Zeitung. „Alle sollten das Gefühl haben, dazu zu gehören zu sein, an diesem Nachmittag wichtig zu sein.“
Der Dialog der Hirten erzählte, wie die Hirten das Licht entdeckten und sich auf den Weg nach Bethlehem machten. Maria und Josef empfingen sie herzlich und gaben ihnen auf, hinaus in die Wiesen, Berge und Felder zu gehen und die frohe Botschaft zu verbreiten. Und den Zuhörern gab der Dialog auf, jede und jeder solle sich aufmachen, seinen eigenen, symbolischen Stern zu suchen und zu erkennen. Ein jeder müsse nur genau hinschauen, dann weise der einem jeden seinen Weg. Pfarrer Alfons Lay begrüßte und sprach den Segen und das Abschlussgebet. In die Reihe der Hirten fügten sich wunderbar ein die Blechbläser Ludwig Voit und Sohn Vitus. Magdalena und Johanna Loider begleiteten auf der Blockflöte. Sehr viele Kinder, Eltern und Großeltern verfolgten das Geschehen aufmerksam. Mit den vorgeschriebenen Abständen war es ein riesengroßer Kreis. Das und der Schlussapplaus waren ein herzliches Dankeschön für die Arbeit, die sich Anja Voit mit ihre Helferinnen und Helfern in diesem schwierigen Jahr auferlegten.
Bericht: Ludwig Flug
Fotos: Andreas Greimel