Kultur

Hinterskirchen: „Da Austrags-Schwindel“

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Es ist geschafft! Die Theatergruppe des Volkstrachtenvereins Hinterskirchen hat die ersten beiden Aufführungen der Komödie „Da Ausstragsschwindel“ von Peter Landstorfer im Saal des Gasthauses Rampl gemeistert. Alle Mitwirkenden unter der Spielleitung von Christian Heilmeier zeigten sich sehr zufrieden. Ein Stück mit zahlreichen Irrungen und Wirrungen, einer vielseitigen Bühne und die großartigen spielerischen Leistungen wurden mit zahlreichen Lachern und viel Applaus der zahlreichen Besucher belohnt.

Kurz zum Inhalt des Stück: Die „Moidl Mam“ genießt in ihrem Häusl seit dem Ableben ihres Mannes einen üppigen Austrag durch ihren Sohn Karl, dessen Frau Agnes, deren beider Tochter Christl und dem Hausfaktotum Krautinger auf deren Gemüsehof. Die Motivation für die Familie: Im Testament des verstorbenen Mannes steht, sollte die Moidl Mam vor Abschluss des fünften Austragsjahres versterben, geht das gesamte Hab und Gut an die Kirche über. Nachdem nun vier Jahre vergangen sind, möchte die Moidl Mam das letzte Jahr in besonderer Weise genießen und schmiedet zusammen mit ihrem Hausarzt und Vertrauten Dr. Dudlhofer einen „gesegneten“ Plan, den „Austrags-Schwindel“, der den Rest der Familie förmlich in den Wahnsinn treibt. Mit Anlaufen des geschmiedeten Plans verfolgt das Publikum über ein ganzes Jahr, wie die Rollen der Spieler nach und nach verzweifeln, sich gegenseitig austricksen oder ihre eigene geistige Gesundheit infrage stellen. Dabei offenbarten sich die vielfältigen Motivationen der Rollen. Sie bewegen sich in einem Generationenkonflikt zwischen Erbe, Fürsorge, Entfremdung und Annäherung. Während Sohn Karl zwischen Erhalt des Eigentumes und Sorge um seine Mutter schwankt, zeigt sich die Motivation seiner Frau Agnes umso deutlicher. Christian Heilmeier als Karl und Monika Hofstetter als Agnes zeigten dies eindrücklich. Die Tochter Christl steht der Oma am nächsten, hat aber wiederum auch ein zweites Gesicht. Stefanie Kobeck schaffte es hervorragend, diese Facetten ihrer Rolle herauszuarbeiten. Bemitleidenswert, und damit für die Zuschauer umso vergnüglicher, ist die Rolle des Krautingers – amüsant verkörpert durch den Neuling Christoph Ippenberger. Die Dandlerin und der Geflügelbauer Giggerl Girgl – beide großartig gespielt durch Lisa Eibelsgruber und Martin Landersdorfer – werden unweigerlich in Mitleidenschaft gezogen und beginnen allmählich an ihrer geistigen Gesundheit zu zweifeln. Simone Aigner als Moidl Mam und Alois Gruber als Dr. Dudlhofer schafften es, ihren Rollen, die fast immer die Oberhand behalten, eine Chemie zu verleihen, die den Zuschauern einfach nur Spaß machte.

Mehr wird an dieser Stelle nicht verraten. Man darf also gespannt sein. Durch die Bühne, welche drei Kulissen gleichzeitig darstellt und über vier Jahreszeiten umdekoriert wurde, zeigte sich dem Publikum ein vielfältiges Bild und ermöglichte es den Spielern, die ein oder andere brenzliche Situation zu erzeugen. Die einzelnen Spielrollen wurden optimal besetzt. Das mit viel Humor gewürzte Theaterstück hat in den Laienspielern hervorragende Darsteller gefunden. Die Spielleitung hat wieder Christian Heilmeier übernommen, Souffleuse Anna Obermeier, Maske übernimmt die Gabi Kölbl sowie für den guten Ton ist der Mario Zänker zuständig. Am Samstag, 16. Dezember und Sonntag, 17. Dezember jeweils um 20 Uhr gibt es nochmal die Gelegenheit, das Stück zu sehen. Karten gibt es wie immer nur an der Abendkasse.

Bericht und Foto: Hans Kronseder

Bildtext: Die Laienspielgruppe des Trachtenvereins Hinterskirchen bringt diesmal „Da Austrags-Schwindel“ zur Aufführung

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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