Kultur

Herbstkonzert des Musikvereins Übersee-Feldwies

Eine schöne und unterhaltsame Tradition ist das Herbstkonzert des Musikvereins Übersee-Feldwies. Anders wie üblich, wurde dieses Mal jedoch keine Gastkapelle zum Doppelkonzert eingeladen. Am Samstag, den 19. November, präsentierten neben der Blaskapelle zum ersten Mal die vielen Nachwuchsorchester des Musikvereins ihren aktuellen Könnens Stand in der vollbesetzten Turnhalle der Grundschule Übersee. Seit vielen Jahren ist die intensive Nachwuchsarbeit ein Aushängeschild des Musikvereins Übersee-Feldwies. Über die Zeit ist ein breites Spektrum an Nachwuchsorchestern aufgebaut worden. Angefangen bei der Bläserklasse, über das Schülerorchester und die Jugendblaskapelle bis hin zum Erwachsenen-Ensemble, wird jedem Blasmusikinteressierten – von Jung bis Alt – die Möglichkeit geboten gemeinsam zu Musizieren.

Den Auftakt des Herbstkonzerts gestalteten die beiden Anfängergruppen „Die Uhus“, bestehend aus 15 Nachwuchsmusikanten fortgeschrittenen Alters, und die Bläserklasse, welche aktuell mit 15 Viertklässlern der Grundschule Übersee besetzt ist. Beide Gruppen wechselten sich auf der Bühne mit jeweils zwei Stücken ab. Unter der Leitung von Daniela Küfner zeigten die „U-Hus“, was übrigens ein selbstgewählter Name ist und „unter Hundertjährig“ bedeutet, mit den Stücken „Aus der neuen Welt“ und „Japanische Kirschblüte“ eindrucksvoll was sie können. Auch die Bläserklasse unter der Leitung von Antonio Brazalez bewies mit den beiden Volksliedern „Kuckuck, Kuckuck ruft´s aus dem Wald“ und „Spannenlanger Hansel“ ein beachtliches Talent. Im Anschluss daran kamen das Schülerorchester, das aus Aufsteigern aus der Bläserklasse besteht und die Jugendblaskapelle, welche die Vorstufe zur Blaskapelle ist, auf die Bühne und nahmen nebeneinander Platz. Zunächst brillierte hierbei das 25-köpfige Schülerorchester unter der Leitung von Daniela Küfner mit den beiden modernen und mitreißenden Stücken „Rock-A-Saurus Rex!“ und „Star Wars“ sowie dem bekannten, klassischen Radetzky Marsch von Johann Strauss, der von Victor Lopez bearbeitet wurde. Schließlich präsentierten die jungen Musikanten der Jugendblaskapelle unter der Leitung von Antonio Brazalez mit einer beeindruckenden und konzentrierten Leistung die Konzertwerke „36,5° C – to hot to work“ und „Famous Canon“. Außerdem spielten sie die anspruchsvolle Suite „Fanfare, Canto & Danza“. Beendet wurde der erste Teil des Konzertabends von der Jugendblaskapelle mit der beliebten Ballade „Can´t help falling in love“, welche von Johnnie Vinson arrangiert wurde. Die hervorragende musikalische Leistung, die die Nachwuchsmusikantinnen und -musikanten der vier Ensembles eindrucksvoll gezeigt haben, wurden von den rund 450 Besuchern, mit großem Beifall bedacht. Auch der 1. Vorstand des Musikvereins, Christian Kroner, zeigte sich sehr stolz über die Darbietung des Nachwuchses und dem damit verbundenen Erfolg bei der Nachwuchsförderung im Verein.

Den zweiten Teil des Konzertabends eröffnete die 50-köpfige, kraftvolle Blaskapelle unter der Leitung von Thomas Lindlacher mit dem „Astronautenmarsch“, welcher von Josef Ullrich komponiert wurde. Die Musikanten sicherten sich vom ersten Ton an die volle Aufmerksamkeit der vielen Konzertbesucher, die ein sehr diszipliniertes Blasorchester erlebten. Mit der Polka „Prager Gassen“ von Jaroslav Zeman erklangen im Anschluss flotte böhmische Melodien in der Überseer Turnhalle. Mit einer beeindruckenden und konzentrierten Leistung präsentierte die Blaskapelle die anspruchsvolle Melodienfolge aus dem Musical „Der Zauberer von Oz“ von Harold Arlen, wofür sie viel Beifall erhielten. Ebenfalls für Begeisterung sorgten der schwungvolle Marsch „Kaiserin Sissi“ von Timo Dellweg und der bekannte „Seufzer-Galopp“ von Johann Strauß Vater, bei dem die Musikanten das schnelle Galopp-Tempo übernahmen, sodass sie zum Ende des Stücks vor Anstrengung Seufzen mussten. Besonders gefühlvoll zeigte sich die Blaskapelle mit dem anmutigen „Schlittschuhläufer-Walzer“ (frz. Les Patineurs) von Emil Waldteufel. Zum Abschluss wurde schließlich das Medley „TV-Kultabend“ aufgelegt, dass das Publikum zum Erraten bekannter Titelmelodien, darunter z.B. „Lindenstraße“, „Schwarzwaldklinik“ und „Wetten, dass…?“, einlud. Natürlich durfte nach dem ausdauernden Applaus der Zuhörer die Zugabe nicht fehlen. Gespielt wurde der „Rainermarsch“, der als heimliche Landeshymne Salzburgs bekannt ist. Das Publikum konnte bei diesem Lied mitsingen. Auch einige Musikanten legten für zwei Strophen ihr Instrument beiseite und stimmten kräftig mit ein. Ein besonderes Highlight des Konzerts stellte die zweite Zugabe dar. Die rund 90 Musikanten aus der Jugendblaskapelle, des Erwachsenen-Ensembles und der Blaskapelle fanden sich gemeinsam auf der Bühne ein und spielten zum Abschluss den bekannten Schlagerhit „Sweet Caroline“ von Neil Diamond.

Moderiert wurde der Abend vom Dirigenten der Blaskapelle, Thomas Lindlacher, der informativ und mit einigen lustigen Anekdoten durch das kurzweilige Programm führte. Lindlacher war kurzfristig eingesprungen, da Karl Jobst leider krankheitsbedingt absagen musste. Als Ansager der Nachwuchsensembles fungierten Musikantinnen und Musikanten aus den eigenen Reihen, welche mit lustigen Sprüchen die Herzen der Zuschauer gewannen. Martin Bauhofer (Schlagzeuger der „U-Hus“) hob in seiner Moderation hervor, dass er sich über Trompetennachwuchs bei den „U-Hus“ freuen würde, da dieses Instrument bisher leider nicht besetzt sei. Selbst über hundertjährige Trompeter/innen seien bei den „U-Hus“ herzlich willkommen, formulierte er mit sehr viel Charme und Witz.

Die Vorstandschaft des Musikvereins Übersee-Feldwies bedankt sich bei den zahlreichen Besuchern für den überwältigenden Zuspruch. Wir freuen uns sehr über das große Konzertinteresse von Besuchern auch über die Gemeindegrenzen hinaus und von mehreren Ehrengästen. Ein weiterer Dank gilt den aktiven und passiven Mitgliedern, den Eltern sowie den Partnerinnen und Partnern der Musikant/innen, ohne deren Unterstützung das Konzert nicht möglich gewesen wäre. Des Weiteren bedanken wir uns bei der Gemeinde Übersee für die Zurverfügungstellung der Turnhalle, Andreas Sachsenhammer und Karl Maresch für die Tontechnik und Markus Aichhorn (Werbeagentur Kuse) für die Fotos.

Bericht und Fotos: Musikverein Übersee-Feldwies

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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