Tausende beim Spektakel am Unsinnigen Donnerstag auf den Beinen – Die Sonne lachte am Dorfener Nationalfeiertag um die Wette: Nach uralten Brauch wurde am „Unsinnigen Donnerstag“ nach zweijähriger Coronabedingter Zwangspause wieder mit dem großen traditionellen „Hemadlenzen“-Umzug bei idealem strahlendem weißblauen Bilderbuchwetter der Winter ausgetrieben. Mehrere tausend Hemadlenzen, Schaulustige, Gäste und Besucher waren zu diesem weit über die Landkreisgrenzen hinaus bekannte Spektakel bei sonnigen, ja sogar feuchtfröhlichen Faschingswinterwetter in die Isenstadt Dorfen gekommen.
Dem Winter vertreiben wollten die Dorfener Narren mit ihrem Hemadlenzn-Umzug am „Unsinnigen Donnerstag“. Die weißgewandeten Hemadlenzn passten allerdings hervorragend ins Farbbild. Der Hematlenzen-Umzug war auch in diesem Jahr wieder sehr gut besucht. Die Tradition und das Brauchtum wurde an diesem Tag friedlich und fröhlich gepflegt „Eine Stadt in weiß – Isenstadt Dorfen stand am „Unsinnigen Donnerstag wieder Kopf“. Ein Nationalfeiertag in Dorfen und ganz Bayern schaute wieder auf unsere Stadt der Hemadlenzen, sagte der Bürgermeister Heinz Grundner im Beisein des Erdings Landrates Martin Bayerstorfer, die Michaela Mühlen aus der Holzlandgemeinde Inning am Holz und des Altbürgermeisters Josef Sterr. Früher nahmen an diesem Umzug nur Männer teil, später kamen im Zuge der Gleichberechtigung auch immer mehr Frauen hinzu, heuer bereits zum 68. Mal. Begleidet mit einem weißen Nachthemd und langer weißer Unterhose trugen die Männer, auf dem Kopf schwarze Zipfelmützen und die Frauen Nachthauben, und es gilt auch noch die Parole wie einst: „In der Stadt der Hemadlenzen soll Humor und Gaudi glänzen“, so ist es ebenfalls auf ein großes Transparent am Dorfener Rathaus geschrieben. Die Gesichter sind weiß geschminkt und viele tragen auch Laternen mit sich. Die „Hemadlenzen“ beherrschen an diesem Tag die Stadt und zogen mit einem Umzug durch die Straßen. Der Umzug ist eine Mischung aus überliefertem Brauchtum und Narretei und wird schon seit dem vorigen Jahrhundert veranstaltet. Auf ihrem Zug durch die Isenstadt Dorfen führten die Hemadlenzen auf einem Handwagen einen Käfig mit, in dem eine Strohpuppe eingesperrt ist, die den Winter symbolisiert. Sie wurde am Ende des Zuges am Marienplatz unter dem Jubel der singenden und tanzenden Hemadlenzen im Beisein des Dorfener Prinzenpaares Prinzessin Susanne I. und Prinz Matthias I. verbrannt. Auch Altbürgermeister Josef Sterr, amtierende Bürgermeister Heinz Grundner, sämtliche Stadträte und zahlreiche Persönlichkeiten aus Handwerk, Politik, Ämtern, Banken, Lehrkräfte und Wirtschaft waren aktiv im original Hemadlenzenkostüm live mitdabei. Singend, tanzend, trinkend, lachend wurde rund um die brennende Puppe die Austreibung des Winters bei strahlendem Winterbilderbuchwetter, gefeiert sowie die Dorfener Narrenhymne lautstark angestimmt:“ Vor uralter Zeit, als das Isental, noch nicht reguliert war, da kamen einmal drei Ritter durchs Wachsziehertor, und bauten drei Häuser davor. Das erste erfand unser Dorfener Bier, das zweite die Liebe – er kann nichts dafür, der dritte, der war nicht gescheit erfand die Karnevalszeit. Dem folgen noch zwei weitere heitere Strophen, bevor sich Akteure und die Zaungäste in die umliegenden Gasthäuser zur „Stärkung“ zurückzogen.
Bericht und Bilder: Hans Kronseder
-Tausende von „Nachtmenschen“ waren zum Treffen in die Isenstadt Dorfen mit Kind und Kegel am Unsinnigen Donnerstag, im Landkreis Erding gekommen
-Gute Stimmung herrschte auf dem Stadtplatz, den ganzen Vormittag und Mittagsstunden wurde geschunkelt, getanzt wie der Lump am Stecken
-Die Musikkapelle sorgte stets für gute Stimmung am Dorfener Nationalfeiertag
-Jung und Alt waren fröhlich gelaut nach der zweijährigen coranabedingter Zwangspause
-Höhepunkt war natürlich das Verbrennen der großen Puppe, um symbolisch endgültig den Winter auszutreiben