Brauchtum

Heimatverein im Allgäu bauen Brauchtumszentrum

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Brauchtum statt Feuer löschen – Heimatvereine bauen altes Feuerwehrhaus zum Brauchtumszentrum um  – 88 Jahre nach Vereinsgründung arbeiten die Mitglieder des Trachtenverein D´Wageggler mit Hochdruck an der Fertigstellung des neuen Brauchtumszentrums. Von 1934 bis 1975 probten die Mitglieder im „Rössle“ in Börwang, ab 1975 bis heute in der Schlossgaststätte Wagegg. Eine vereinseigene Wirkungsstätte im Ortskern von Haldenwang war schon lange ein Anliegen der Mitglieder. Als dann die Gemeinde Haldenwang für ihr leerstehendes altes Feuerwehrhaus einen neuen Nutzer suchte entstand die Idee des Brauchtumszentrums.
Mit dem eingereichten Nutzungskonzept konnten die Wageggler zusammen mit den Fördervereinen Brauchtumsfreunde Haldenwang e.V. und Brauchtumszentrum Haldenwang e.V. die Gemeinde Haldenwang überzeugen und erhielten den Zuschlag. Die Gemeinde bleibt weiterhin Eigentümer des Gebäudes, die drei Vereine sind die Mieter. Im Brauchtumszentrum soll eine attraktive Begegnungsstätte für alle Altersgruppen entstehen, zudem das gesamte Inventar der drei Vereine unter einem Dach zusammengeführt werden. Eine Besonderheit stellt der Schlauchturm dar. „Ausstellungen von alten Leuten gibt es genug – im Brauchtumszentrum dürfen die Kinder und Jugendlichen eine eigene Ausstellung gestalten“ sagt der Vorsitzende der Wageggler Thomas Kreuzer. Unter dem Motto: „Heimat früher, heute und morgen“ stellt die Kinder- und Jugendgruppe ihre Sicht zu Heimat und Brauchtum dar. Die bestehende Fahrzeughalle und der Schlauchturm des alten Feuerwehrhauses waren für die geplanten Zwecke der Brauchtumsvereine nicht nutzbar. Daher wurde ein kompletter Umbau mit Sanierung beschlossen. Für diesen Zweck wurde ein Bauausschuss gegründet der in Zusammenarbeit mit dem Bauleiter der Gemeinde den Umbau geplant und organisiert hat. Dabei wurde ein Gesamtbudget von rund 370.000 € veranschlagt. Die drei Heimatvereine beteiligten sich an diesem Kostenrahmen mit rund 120.000 € und viel Eigenleistung. Vom Nutzungskonzept ebenfalls begeistert zeigte sich das Gremium von LEADER und bewilligte die beantragte Förderung. Die Restsumme wurde von der Gemeinde als Gebäudeeigentümer aufgebracht. Im Juli 2019 konnte mit den ersten Arbeiten begonnen werden. Für den Umbau hatte die Gemeinde Haldenwang eine Städtebauförderung beantragt. Dadurch mussten alle Arbeiten der verschiedenen Gewerke aufwendig ausgeschrieben werden was eine starke zeitliche Verzögerung der Bauarbeiten zur Folge hatte.
Es wurde unter anderem eine Decke für den Dachboden eingezogen, eine Dämmung angebracht, das Heizsystem installiert und neue Sanitäranlagen eingebaut. Der Schlauchturm wurde mit einer neuen Wendeltreppe begehbar gemacht. Es folgten Kanalarbeiten und die Neugestaltung der Außenanlage. In Eigenleistung meißelten die Vereinsmitglieder den Verputz vom Mauerwerk, trugen den Fußboden ab, strichen die Wände neu und führten die Holzarbeiten im Dachboden aus. Kürzlich wurde der neue Tanzboden verlegt und die Akustikdecke im neuen Probenraum angebracht. Insgesamt entstand im Erdgeschoss eine Nutzungsfläche von ca. 90 m². Im Dachboden besteht nun die Möglichkeit der Lagerung von Trachten, Dokumenten und Tanzequipment (z.B. Bänke und Bögen). Für die geplante Eröffnung am 17.07.2022 sind noch einige Arbeiten zu erledigen. Am Eröffnungstag haben alle Interessierte die Gelegenheit das neue Brauchtumszentrum zu besichtigen.

Bericht und Fotos und Mehr zum Verein unter www.wageggler.de


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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