Brauchtum

„HEIMATPREIS“ FÜR SECHS VORBILDLICHE HEIMAT-PROJEKTE

„Bayerns Reichtum an Natur, Geschichte, Traditionen und Brauchtum zeichnet uns weltweit aus. Unser Bayern ist ein Ort der Heimat – ein Ort, an dem man gerne lebt, zurückkehrt und den wir für unsere zukünftigen Generationen erhalten wollen! Nur durch Menschen, die Traditionen und Lebensweisen erhalten und pflegen, unsere Gemeinschaft stärken und zusammenhalten und Einsatz zeigen, können wir unser bayerisches kulturelles Erbe aufrechterhalten. Die heute ausgezeichneten Projekte zeigen, wie viel gelebte Gemeinschaft bewirken kann – dieses Engagement möchten wir mit dem ‚Heimatpreis‘ in besonderer Weise würdigen. Ein herzliches Vergelt’s Gott für Ihr großartiges Engagement sowie Ihren unermüdlichen und wichtigen Einsatz für unsere Heimat Bayern“, so Finanz- und Heimatminister Albert Füracker bei der Verleihung des „Heimatpreis“ im Rahmen des Festakts „HEIMAT BAYERN“ am Dienstag in München.

Die heutigen Preisträgerinnen und Preisträger verleihen ihrer Heimatverbundenheit unter anderem Ausdruck in den Bereichen Kultur, Dialektpflege, generationsübergreifender Austausch sowie Erhalt und Pflege von Bräuchen und der Heimatgeschichte.

Den „Heimatpreis“ erhalten:

Deutenhauser Viergsang, Oberbayern:

Der Deutenhauser Viergsang besteht bereits seit 35 Jahren. Er hat es sich im Rahmen überwiegend ehrenamtlicher Tätigkeit zur Aufgabe gemacht original bairisches Liedgut zu pflegen, zu bewahren und weiterzugeben. Es ist ihm dabei ein besonderes Anliegen die Lieder aus der unmittelbaren Region wiederzubeleben und erneut zu Gehör zu bringen. Neben altüberlieferten Liedern werden auch Neue geschaffen und gesungen. Mit ihren Liedern halten sie einen Teil der oberbayerischen Kultur lebendig und bringen Menschen zusammen. Für die Weitergabe und Bewahrung von Tradition sowie Heimatgefühl wird der Deutenhauser Viergsang mit dem Heimatpreis ausgezeichnet.

„Aufgspuit und gsunga“ e.V., Oberbayern:

Der Verein „Aufgspuit und gsunga“ kümmert sich in ganz besonderer Weise um die Heranführung und Weiterbildung von Kindern und Jugendlichen an die überlieferte Musikkultur. Er vermittelt beispielsweise in Kindergärten, Schulen und Vereinen die Bedeutung von Tradition für einen gelungenen gesellschaftlichen Zusammenhalt. Gleichzeitig ist es dem Verein ein großes Anliegen Musiziertradition zu erhalten und behutsam fortzuentwickeln. Für diese besondere volksmusikalische Kinder- und Jugendarbeit wird der Verein „Aufgspuit und gsunga“ mit dem Heimatpreis gewürdigt.

„Apostelfischer“ Passau e.V., Niederbayern:

Mit Grundsteinlegung im Jahr 1358 zählt der „Apostelfischer“ Passau Verein zu den ältesten Vereinigungen der Stadt Passau und besteht in seiner heutigen Form als eingetragener Verein seit 1962. Das Fischereirecht zwischen Gaißa- und Ilzmündung wurde nach urkundlicher Belegung zwölf Passauer Fischern eingeräumt. Der heutige Name „Apostelfischer“ ist unter anderem auf die Anzahl der Jünger Jesu zurückzuführen. Mit gezieltem Befischen unter Beachtung eines ausgeglichenen Fischverhältnis, seinem großartigen Einsatz für den Erhalt bedrohter Arten durch entsprechenden Fischbesatz und seinem herausragenden Engagement bei der Pflege von neu erstellten Ausgleichsfällen wie Kiesbänken trägt der Verein massiv zum Erhalt der Kulturlandschaft an der Donau bei. Aufgrund des großen Einsatzes zur Bewahrung unserer einzigartigen Landschaft in ihrer Schönheit und Vielfalt sowie des wohltätigen Engagements erhält der „Apostelfischer“ Passau e.V. den Heimatpreis.

Bluval e.V., Niederbayern:

Abstammend von dem Begriff „Bläserisches Musikfestival“ organisiert der Bluval e.V. jährlich ein mehrwöchiges Musikfestival namens Bluval. Das Festival feiert dieses Jahr nicht nur 30-jähriges Jubiläum, sondern ist mittlerweile zu einem Synonym für den Musikherbst in und um Straubing geworden. Mit seinem breiten Spektrum von Volksmusik über Klassik zu Jazz bietet die Veranstaltung eine hohe künstlerische Qualität: Alleinstellungsmerkmal ist die einzigartige Ausrichtung auf alle Formen der Blasmusik. Neben seiner mehrwöchigen Musikveranstaltung bietet der Bluval e.V. seit mehreren Jahren Meisterkurse an, in denen der Kontakt zwischen renommierten Künstlern und dem musikalischen Nachwuchs in Niederbayern vermittelt werden soll. Nicht umsonst ist der Bluval e.V. bereits Träger des Kulturpreises des Bezirks Niederbayern und der Sparkasse Niederbayern-Mitte. Nun wird sein großes Engagement für musikalischen Variantenreichtum und für die Stärkung des Zusammengehörigkeitsgefühls mit dem Heimatpreis gewürdigt.

Heimattag für den Landkreis Lindau (Bodensee) e.V., Schwaben:

Der Heimattag für den Landkreis Lindau e.V. setzt sich öffentlichkeitswirksam für zahlreiche heimatpflegerische Belange ein: Ob beratend oder mitwirkend bei Verfahren der Bau- und Landschaftsplanung sowie des Denkmal-, Natur-, Landschafts- und Umweltschutzes, das Sammeln und Archivieren von Dokumenten zur anschließenden Veröffentlichung, die Veranstaltung eines wöchentlichen Lesekurses für alte Schriften oder die Veröffentlichung der „Westallgäuer Heimatblätter“: Für seinen vielfältigen Einsatz wird der Heimattag für den Landkreis Lindau (Bodensee) e.V. mit dem Heimatpreis ausgezeichnet.

Kulturwerkstatt Kaufbeuren, Schwaben:

Als eine Mischung aus theaterpädagogischer Einrichtung und Jugendzentrum ist die Kunstwerkstatt in Kaufbeuren eine einzigartige Verbindung von Kunst und Bildung. Sie bietet jährlich für rund 200 Nachwuchsschauspielerinnen und -spieler die Möglichkeit auf einer professionell ausgestatteten Bühne zu spielen. Junge Menschen können dadurch ihre künstlerischen Fähigkeiten entdecken und entwickeln, bekommen einen Zugang zu kultureller Bildung und können ihre eigene Kreativität ausleben. Inklusion und Integration spielen dabei eine wichtige Rolle, denn die Kulturwerkstatt ist nicht nur eine Freizeitstätte, sondern auch ein Ort, der vor allem Kindern und Jugendlichen Akzeptanz entgegenbringt und ihnen eine Heimat bietet. Dieses großartige soziale Engagement und wertvolle Arbeit werden mit dem Heimatpreis ausgezeichnet.

Bericht und Bilder: Bayerisches Heimatministerium


Redaktion

Toni Hötzelsperger

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