Brauchtum

Heimatabend zum Almbauerntag im Bierzelt in Flintsbach

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Mit ein bisschen Bauchweh sah die Bezirksalmbauernschaft Brannenburg dem Heimatabend anlässlich des Almbauerntages in Flintsbach entgegen. Ein Festzelt mit gut 600 Plätzen zu so einem Anlass zu füllen, war schon eine gewagte, aber alternativlose Entscheidung. Und wenn man eh ein Zelt braucht, dann muss es auch genutzt werden. Die Sorge war unbegründet, zahlreiche Besucher sind nach Flintsbach gekommen und haben es nicht bereut, sind doch viele weit über den offiziellen Schluß hinaus geblieben.

Nach der Begrüßung durch Bürgermeister Stefan Lederwascher und Bezirksalmbauer Klaus Vogt spielten, sich mehrfach abwechselnd, die musikalischen Talente der Gemeinde frischauf.

Die Musikkapelle Flintsbach stand in Großbesetzung parat, der Obermair Dreigsang bot mit filigraner Gesanges- und Jodelkunst Paroli und die Pistazien-Stubenmusi komplettierte das musikalische Bühnenbild. Solange die Alphornbläser ihre tiefen Töne ins Publikum schickten, bot die Bühne nicht genug Platz für die Flintsbacher Plattler mit Kinder- und Aktivengruppe. Aber als die Bühen geräumt war, drahten kleine Madel um knieende Buben und die Großen zeigten mit einem perfekten Sterntanz ihr können.

Abgerundet wurde dieses wunderbare, weil aus der Gemeinde selbst rekrutierte Musikgeschehen durch die Moderation von Maria Gasteiger. Die Berichte ihrer Kindheitserlebnisse auf der familieneigenen Kogleralm, wohin sie samt Geschwistern stets während der Ferienzeit verfrachtet wurde, um daheim nicht im Weg umzugehen, weckten so manch eigene Erinnerungen. Dass man am Waschtag froh sein konnte, nicht der Letzte zu sein, weil man dann eh nicht mehr sauber wurde, dass die Zöpfe für Wochen geflochten wurden und dann die Verpflegung- zumindest auf der Kogleralm- so gar nicht almerisch war. Dosenmilch und Scheiblettenkäse waren damals moderne Statussymbole, denen man sich nicht verschließen wollte.

Kurzum, das Programm war amüsant, kurzweilig und fast zu schnell vorbei – aber das Sitzenbleiben bei Speis und Trank war ja jedem nach Belieben freigestellt.

Bericht und Foto: Almwirtschaftlicher Verein Oberbayern e.V.

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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