In lebendigem Dialekt las Sepp Haslberger im Pfarrsaal von Reit im Winkl die einzigartige bayerische Weihnachtslegende „Heilige Nacht“ von Ludwig Thoma. Dieser phantastische Dichter habe kurz vor seinem Tod im Jahr 1921 im Lukasevangelium gelesen und die Weihnachtsgeschichte ins Bayerische übertragen, sagte er einleitend.
Als Bühne für seine Erzählung habe Ludwig Thoma das winterliche Bayern gewählt und die biblischen Orte Nazareth und Bethlehem mit bayerischen Kleinstädten ausgetauscht. Maria und Josef seien nicht durch die Wüste, sondern durch verschneite Wälder ihren mühsamen Weg bis zur Herbergsuche nach Bethlehem gegangen. Die zum Nachdenken anregende Erzählung, bei der insbesondere der Unterschied zwischen Armut und Reichtum zur Geltung kommt, wurde mit angenehmen Ziachklängen von Lukas Auer aus Unterwössen passend umrahmt.
Bericht und Bilder: Sepp Hauser