Land- & Forstwirtschaft

Hauptalmbegehung: wichtig für Gemeinde Flintsbach

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Die heurige Hauptalmbegehung des Almwirtschaftlichen Vereins Oberbayern in der Gemeinde Flintsbach am Inn mit über eintausend Teilnehmern war in mehrfacher Hinsicht eine Herausforderung. Umso mehr freut sich Bürgermeister Stefan Lederwascher über den guten Verlauf und Zusammenhalt. In seinem Rückblick setzt er einige Schwerpunkte, die für Nachhaltigkeit des großen Almbegehungstages sorgen sollen.

Zum Einen war es Bürgermeister Lederwascher bei der Begrüßung auf der Sattelalm wichtig, in Gegenwart von Bayerns Ministerpräsident Dr. Markus Söder, von Bayerns Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber, von Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir, von vielen weiteren politisch Verantwortlichen sowie in Anwesenheit zahlreicher und überregionaler Medien auf zwei große Problemthemen aufmerksam zu machen. Das erste war die Anbindehaltung, dazu sagte er: „Wenn die Anbindehaltung in der vorgesehenen Vorschrift beibehalten werden soll, dann muss man die Konsequenzen für die Hofnachfolger sehen. Der jetzige Betreiber muss derzeit nicht bei der Ausnahme bis zu 50 Stück Vieh umstellen, aber der Nachfolger, wenn nächstes Jahr übergeben wird, würde nach einer Übergangsfrist von fünf Jahren das Verbot gelten. Da muss nachgebessert werden. Ein Verbot wird besonders bei den kleineren Betrieben zum Aufhören führen“. Noch schlimmer kann es im Inntal für die Bauern werden, wenn der Bau zum Brenner Nordzulauf kommt, dazu der Bürgermeister: „In den Gemeinden Flintsbach und Audorf ist vorgesehen, über 30 Hektar landwirtschaftliche Fläche allein für die Baustelleneinrichtung und für weitere 13 Hektar den Verladebahnhof großteils auf Flintsbacher Gebiet  umzunutzen. Mit einer Baustellendauer ist von mindestens zehn Jahren auszugehen. Damit können wir sicher sein, dass viele der betroffenen Betriebe in ihrer Existenz bedroht sind und aufgeben“. Was das für die Almwirtschaft und für das Arzmoos-Gebiet bedeutet fügte Lederwascher ergänzend hinzu: „Wenn der Bauer im Tal aufhört, hört auch die Almwirtschaft auf und das mit all seinen Konsequenzen für Landschaftspflege und Tourismus“.

Einladung für Almbauerntag am 7./8. Oktober in Flintsbach

Für Stefan Lederwascher war die Hauptalmbegehung auch ein Anlass für umfangreichen Dank an den Almwirtschaftlichen Verein Oberbayern, den Almbezirk Brannenburg und den vielen Kräften vor, während und nach der Begehung. „Das war eine logistische und gemeinschaftliche Meisterleistung, jetzt können wir uns noch auf den zweiten Teil des Almjahres in Flintsbach freuen“. Nach der Hauptalmbegehung findet noch der Almbauerntag statt, dieser ist heuer am Samstag, 7. Oktober und am (Wahl-)Sonntag, 8. Oktober in Flintsbach, auch hierzu sind die Almleute nach dem heurigen Almsommer wieder herzlich eingeladen.

Foto:  BBV Rosenheim und Almwirtschaftlicher Verein Oberbayern   – Bürgermeister Stefan Lederwascher bei der Begrüßung zur heurigen Hauptalmbegehung in Flintsbach und im Arzmoos-Almgebiet

 


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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