Die Freundschaft begann im Jahr 1978, als der damalige bayerische Ministerpräsident Franz Josef Strauß und der ägyptische Staatspräsident Mohamed Anwar El-Sadat den Grundstein für den bayerisch-ägyptischen Dialog legten. Seitdem hat die Hanns-Seidel-Stiftung zahlreiche Projekte in Ägypten initiiert und unterstützt und damit das Land in vielen Bereichen der Gesellschaft vorangebracht. Nun feierte das Projektbüro sein 45-jähriges Bestehen und übernahm neue Büroräume in der Nähe der deutschen Botschaft in Kairo.
Markus Ferber, Vorsitzender der Hanns-Seidel-Stiftung, betonte in seiner Eröffnungsrede die Bedeutung der langjährigen Partnerschaft: „Diese Jahre waren unvergesslich, unverwechselbar und vor allem erfolgreich. Der Zeithorizont fasziniert mich besonders vor dem Hintergrund unserer gegenwärtigen Zeiten, in denen Schnelllebigkeit und rasantes Wachstum uns dazu verleiten, Bestehendes als selbstverständlich zu betrachten und den Wert vergangener Bemühungen etwas falsch einzuschätzen.“
Die Hanns-Seidel-Stiftung hat in Ägypten eine Vielzahl von Projekten ins Leben gerufen, darunter die „Nilzentren“, die als Pioniermodelle für Gemeindezentren in Ägypten dienten. Diese Zentren förderten den interkulturellen Austausch auf lokaler Ebene und schufen ein landesweites Netzwerk von Partnern, das in verschiedenen Kooperationen eine entscheidende Rolle spielte. Der partizipative Ansatz diente zudem als Vorbild für viele andere HSS-Länderprojekte im Mittleren Osten und Nordafrika.
Der ägyptische Minister für lokale Entwicklung, General Hisham Amna, würdigte die erfolgreiche Zusammenarbeit mit der HSS und lobte die gemeinsamen Projekte im Bereich der Dezentralisierung, des Umweltschutzes, der Wirtschaft und des Kampfs gegen die Armut. Die Hanns-Seidel-Stiftung und ägyptische Partner hätten gemeinsam sehr erfolgreich an Reformprojekten gearbeitet, um das Konzept der „Egypt Vision 2030“ der ägyptischen Regierung umzusetzen, so Markus Ferber.
Ein besonderes Herzensprojekt der Stiftung ist ihr Einsatz für Menschen mit Behinderung, der in Ägyptens Gesellschaft erst in den vergangenen Jahren an Bedeutung gewonnen hat. Die HSS finanzierte Programme zur Unterstützung von sehbehinderten Menschen, um ihre Integration in den Arbeitsmarkt und ein selbstbestimmtes Leben zu fördern.
Die Jubiläumsfeierlichkeiten wurden von Diskussionen zu Themen wie Empowerment von Frauen, Kommunal- und Regionalentwicklung sowie Abfallmanagement begleitet, bei denen die Stiftung und ihre Partner ihre Erfahrungen und Erfolge teilten. Unter den Gästen waren auch der deutsche Botschafter Frank Hartmann und der EU-Botschafter Christian Berger sowie Repräsentanten anderer Stiftungen und Organisationen.
Die Hanns-Seidel-Stiftung sieht ihrer Zukunft in Ägypten optimistisch entgegen und plant neue Ziele für die kommenden Jahre. Markus Ferber ist überzeugt, dass die Zusammenarbeit mit Ägypten weiterhin von Erfolg geprägt sein wird: „Unsere gemeinsame Zukunft wird von mindestens ebenso vielen Erfolgen markiert werden, wie die vergangenen 45 Jahre!“
Bericht und Foto: Hanns-Seidel-Stiftung – HSS-Vorsitzender Markus Ferber hält seine Festrede vor geladenen Gästen bei der Feier „45 Jahre HSS in Ägypten“ Foto: HSS