Der Bauausschuss des Stadtrats von der Landeshauptstadt München hat am 3. Dezember das Baureferat beauftragt, die Generalsanierung der Hackerbrücke zu planen. Sie ist Bestandteil des ersten Maßnahmenpakets im vor einem Jahr vom Stadtrat beschlossenen „koordinierten Bauwerkserhaltungsprogramms Brücken“.
Baureferentin Dr.-Ing. Jeanne-Marie Ehbauer: „In ganz Deutschland, auch in der Landeshauptstadt München, gibt es hohe Sanierungsbedarfe bei Brücken. Bei der Hackerbrücke haben wir im Rahmen von turnusmäßigen Untersuchungen einen inzwischen dringenden Handlungsbedarf ermittelt. Deswegen danke ich dem Stadtrat, dass er uns für die weitere Vorbereitung der Sanierung grünes Licht gegeben hat. So können wir dieses denkmalgeschützte Brückenjuwel für die kommenden Jahrzehnte wieder fit und bestmöglich nutzbar machen. Natürlich bringt eine Brückensanierung immer Verkehrsbeeinträchtigungen mit sich. Umso mehr freut es mich, dass wir trotz laufender Bauarbeiten die Hackerbrücke immerhin für den Fuß- und Radverkehr offenhalten können.
Die Hackerbrücke wurde zuletzt 1984 saniert. Bei den turnusmäßigen Bauwerksprüfungen hat das Baureferat an den beiden Haupttragwerken der Brücke erhebliche Schäden festgestellt und daraufhin vertiefte Bauwerksuntersuchungen für die Betonkonstruktion sowie für die Stahlkonstruktion durchgeführt. Das Ergebnis ist, dass es vor allem wegen Korrosionsschäden dringenden Handlungsbedarf gibt. Um weitere Schäden an der Brücke zu vermeiden, wurde die zulässige Last bereits auf 18 Tonnen begrenzt.
Für die Generalsanierung der seit 1973 unter Denkmalschutz stehenden Hackerbrücke ist geplant, dass die Arbeiten Anfang 2027 beginnen und voraussichtlich bis Ende 2029 andauern. Es ist vorgesehen, zuerst die eine Brückenhälfte instand zu setzen und den Fuß- und Radverkehr über die andere Brückenhälfte zu führen. Anschließend ist die Instandsetzung der anderen Brückenhälfte geplant. Die Sanierung wird mit der Unteren Denkmalschutzbehörde sowie dem Landesamt für Denkmalschutz abgestimmt. Auch die Beleuchtung wird neu geplant: So ist unter anderem eine Effektbeleuchtung für die Abend- und Nachtstunden vorgesehen, um die Hackerbrücke als herausragendes Wahrzeichen hervorzuheben.
Bei den Planungen für die Sanierung wird nun unter anderem geprüft, ob die maximale Traglast der Brücke von 30 Tonnen wiederhergestellt werden kann, damit auch Linienbusse sie befahren können. Außerdem untersucht das Baureferat, ob das Einrichten von Fahrradstellplätzen sowie das Verbreitern der Seitenbereiche für den Fußverkehr und der Fahrbahn mit Anordnung von Radfahrstreifen möglich ist. Das Baureferat prüft zudem die Machbarkeit eines unterirdischen Spartendükers, um nach der Sanierung keine Leitungen mehr im Brückenbauwerk verlegen zu müssen.
Mit ihrem markanten Erscheinungsbild ist die Hackerbrücke eine wichtige Landmarke im Innenstadtgebiet von München. Die filigrane, genietete Fachwerkkonstruktion ist ein schönes Zeugnis der Baukunst des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Sie ist eine der wenigen erhaltenen Bogenbrücken aus dem 19. Jahrhundert, die aus Schweißstahl bestehen. Unter der Brücke verlaufen insgesamt 26 Gleise. Die Gesamtlänge der Hackerbrücke (ohne Vorlandbrücke) beträgt etwa 174 Meter.
Bericht und Bilder: Stadt München