Natur & Umwelt

Habichtskäuze aus dem Nationalpark Bayerischer Wald auf Reisen

Veröffentlicht von Günther Freund

Nachwuchs aus dem Tier-Freigelände Neuschönau wird in Nordostbayern ausgewildert

Die beiden im April geschlüpften Habichtskäuze im Tier-Freigelände Neuschönau bekommen bald eine wichtige Aufgabe. Sie sollen ausgewildert werden und damit bei der Wiederansiedelung der seltenen Eulenart im nordöstlichen Bayern helfen. Vor wenigen Tagen konnten die Jungtiere ihre Reise in ihre neue Heimat antreten.

„Wir haben die beiden jungen Habichtskäuze heute eingefangen, beringt und gleich auch noch eine Federprobe für die Geschlechtsbestimmung genommen“, erklärt Tierpflegermeister Christoph Wagner. In der fachmännischen Obhut des Teams im Tier-Freigelände Neuschönau sind die im April geschlüpften Habichtskäuze innerhalb weniger Monate zu stattlichen und gesunden Jungtieren herangewachsen. „Mich freut es immer sehr, wenn wir helfen können diese sehr seltene und beeindruckende Eulenart auch außerhalb unseres Nationalparks wieder anzusiedeln.“ Außer im Nationalpark Bayerischer Wald sind in Deutschland aktuell keine größeren Vorkommen der Art in freier Wildbahn bekannt.

 

 

Die beiden Tierpfleger Christoph Wagner und Tobias Rankl übergaben die beiden jungen Habichtskäuze aus dem Nationalpark an VLAB-Vorsitzenden Johannes Bradtka.  (Foto: Nationalpark Bayerischer Wald)

Im Rahmen eines Projektes des Vereins für Landschaftspflege, Artenschutz und Biodiversität wird im Raum Steinwald, Hessenreuther Wald und dem südlichen Fichtelgebirge bereits seit einigen Jahren versucht Habichtskäuze wieder anzusiedeln. Johannes Bradtka, der Vorsitzende des VLAB: „Die beiden jungen Habichtskäuze kommen bei uns nun zunächst in eine großzügige Voliere zur Eingewöhnung und werden, wenn alles gut läuft, in ein paar Wochen in die Freiheit entlassen. Unser großes Ziel ist es in naher Zukunft eine lebensfähige Population aufzubauen, die sich langfristig in den Wäldern des nordostbayerischen Mittelgebirges ausbreiten und mit der isolierten Population des bayerisch-böhmischen Waldes vernetzen kann.“ Das Auswilderungsprojekt des VLAB befindet sich bereits im siebten Jahr. Durch ein jährliches Monitoring konnten bereits zwei Habichtskauzreviere bestätigt werden. „Uns freut es sehr, dass uns auch der Nationalpark Bayerischer Wald uns in der Sache so tatkräftig unterstütz.“

„Solche Projekte wie im nordöstlichen Bayern zeigen, wie bedeutsam Einrichtungen wie die Tier-Freigelände des Nationalparks sind“, erläutert Prof. Dr. Marco Heurich, der Leiter des Sachgebiets Nationalparkmonitoring und Tier-Freigelände im Nationalpark Bayerischer Wald. „Insgesamt haben wir in den vergangenen Jahren bereits über 90 junge Habichtskäuze, die bei uns im Gehege geschlüpft waren, auswildern können. Ohne diese Maßnahmen würde es in Deutschland keine Habichtskäutze in freier Wildbahn geben.“

Pressemitteilung Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald

 

Redaktion

Günther Freund

1944 in Bad Reichenhall geboren, Abitur in Bad Reichenhall, nach dem Studium der Geodäsie in München 3 Jahre Referendarzeit in der Vermessungs- und Flurbereinigungsverwaltung mit Staatsexamen, 12 Jahre Amtsleiterstellverteter am Vermessungsamt Freyung, 3 Jahre Amtsleiter am Vermessungsamt Zwiesel und 23 Jahre Amtsleiter am Vermessungsamt Freyung (nach Verwaltungsreform mit Vermessungsamt Zwiesel als Aussenstelle). Seit 2009 im Ruhestand, seitdem in Prien am Chiemsee wohnhaft.

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