Tourismus

Grüne Woche Berlin 2021 Digital – Bericht und Bilder Teil II

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Aufgrund der Corona-Pandemie ist in diesem Jahr alles anders. So fand auch die Internationale Grünen Woche 2021 in Berlin nicht wie gewohnt statt. Erstmals in ihrer Geschichte und gerade zu ihrem 95. Gründungsjubiläum präsentierte sich die weltweit größte Verbrauchermesse für Ernährung und Landwirtschaft komplett digital ohne Publikum.

Die Messehallen, in denen sich sonst rund 400 000 Besucher drängeln, blieben leer. Einige von ihnen wurden zu Fernsehstudios umfunktioniert. Man konnte sich online registrieren und somit die Präsentationen, Vorträge und Diskussionsrunden am heimischen PC erleben, leider ohne dem gewohnten Gaumenschmaus. Unter dem Motto „Rooting for Tomorrow“ wurden an zwei Tagen die Themen rund um die Land- und Ernährungswirtschaft, sowie den Gartenbau, virtuell den Gästen nähergebracht. In rund 100 Livestreams präsentierten sich die Bundesländer, offizielle internationale Länderbeteiligungen, Verbände, sowie Institutionen und Ministerien auf der IGW Digital. Daneben gab es zahlreiche interessante Foren. Zur Eröffnung sprachen Martin Ecknig, der neue Vorsitzende der Geschäftsführung der Messe Berlin GmbH, Joachim Rukwied, der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), und Christoph Minhoff, Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE).

Martin Ecknig verwies auf die Hauptthemen der diesjährigen IGW. Klimafreundliche Ernährung, Lebensmittelproduktion in Zeiten von Corona und die Digitalisierung in der Landwirtschaft seien aktueller denn je. Der Präsident des DBV, Joachim Rukwied, nannte weitere wichtige Themen der IGW, wie die Zukunft der Gemeinsamen Agrarpolitik, das Tierwohl, den Klimaschutz, sowie die Start-ups der Agrarbranche. Er hob dabei die Bedeutung der Landwirtschaft für die Ernährung unserer Gesellschaft hervor. Auch verwies er auf deren angespannten wirtschaftlichen Lage. Dass sich die Bauernfamilien dennoch für den Klima-, Arten- und Naturschutz engagieren, sei im besonderen Maße anzuerkennen, so der Bauernpräsident. Die nachhaltige Lebensmittelproduktion nannte Christoph Minhoff vom BVE als das bedeutsame Thema der Agrarmesse. Dabei steht u.a. im Vordergrund, Lebensmittel klimafreundlich zu produzieren, Lebensmittelverluste zu begrenzen und Kunststoffverpackungen durch Papieralternativen ersetzen.  Auch aktuelle Ernährungstrends, wie z. Bsp. weg vom Fleisch und hin zu Fleischalternativen, spielen in Zukunft eine nicht unbedeutende Rolle.

Höhepunkt am zweiten Veranstaltungstag war die Podiumsdiskussion mit der Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner, dem Bauernpräsidenten Joachim Rukwied und Dr. Christian von Boetticher, dem Präsidenten der Deutschen Ernährungsindustrie. Die Teilnehmer diskutierten unter dem Motto „Rooting for Tomorrow – IGW 2050“ über die Zukunft der Land- und Ernährungswirtschaft. Auch Bayern war auf der IGW 2021 Digital vertreten. Bayerns Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber präsentierte Bayern in ihrer Videobotschaft als die Heimat einzigartiger Spezialitäten, sowie als gastfreundliche Urlaubsregion mit zukunftsweisender Landwirtschaft. Dabei eröffnete sie für das virtuelle Publikum den „Digitalen Marktplatz Bayern“. Mit Clips zum Schutz des Bayerischen Bieres, sowie über die 100 Genussorte Bayerns und die zahlreichen Genuss-Schätze Bayerns, erhielten die Besucher eine virtuelle Reise durch die bayerische Spezialitätenlandschaft. Auch präsentierten sich auf dieser Plattform acht innovative „Bayern Stars up“ mit ihren kreativen Produktideen rund ums Essen und Trinken. Bei den Videopräsentationen kamen manchen virtuellen Gästen sicherlich wehmütig Erinnerungen von der Bayernhalle der letzten Jahre hoch, wo man mit deftigen bayerischen Schmankerln vom Entenwirt aus Samerberg und einer Maß Bier von der Flötzinger Brauerei aus Rosenheim die bayerische Lebensart genoss, begleitet von zünftiger Blasmusik und eindrucksvollen Trachtentänzen. Dennoch war die diesjährige IGW Digital 2021 eine gelungene Premiere für den Messestandort Berlin. Das nächste Jahr wird man sich dann hoffentlich wieder „real statt digital“ auf der Internationalen Grünen Woche 2022 in Berlin treffen.

Bericht: Helmut Amberger, freier Mitarbeiter der Samerberger Nachrichten und Vorsitzender vom Verein der Bayern in Berlin – Fotos: Copyright: Messe Berlin GmbH, Pressestelle IGW Berlin

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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