Freizeit

Großer Andrang beim Schlechinger Christkindlmarkt

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Die Schützen in ihrer Tracht standen  mit Schwarzpulver gefüllten Böllern pünktlich bereit, um mit dem alten Brauch des Salutschießens  den Schlechinger Christkindlmarkt zu eröffnen. Der beleuchtete Christbaum in der Mitte des Dorfplatzes   zauberte eine weihnachtliche Stimmung, die auch von den 33   liebevoll geschmückten und mit LED Lichterketten beleuchteten  Ständen der Aussteller  verbreitet wurde.  Akustisch wurde diese schöne Stimmung durch die „Jungen Schlechinger Alphornbläser“ und die Bläser des Musikvereins  mit mehreren Auftritten am und ihm Musikpavillon unterstützt. Das Salettl  wurde vom Gartenbauverein und den Gemeindemitarbeitern für die Adventszeit mit viel Tannengrün und biblischen Weihnachtsszenen geschmückt.

Bürgermeister Josef Loferer weihte zur  Begrüßung der Gäste die neue Lautsprecheranlage ein und  freute sich über die vielen Besucher von Nah und Fern. Er lobte die vielen fleißigen Helfer, die den Markt schon über Monate  vorbereiten.. Der Schlechinger Christkindlmarkt wird hauptsächlich von den ortansässigen Vereinen und Unternehmen aus der näheren Umgebung  betrieben, die ihre selbst hergestellten Produkte anbieten. Zum ersten Mal dabei mit einem neuen Stand war der „Jugendtreff“. Sie hatten die Aktion „Schoko-Nikolaus-Gewicht-Schätzen“ übernommen und boten gebrannte Mandeln und Christkindl-Tee an.

Der Platz vor dem Bürgerhaus füllte sich  rasch und  es bildeten sich  lange Schlangen von Wartenden, die  die begehrten, handwerklichen und kreativen Bastelarbeiten erwerben wollten. Schon früh im Jahr haben die einzelnen Vereine begonnen, Weihnachtsbasteleien herzustellen, von adventlichen Gestecken, Holzarbeiten, Gestricktem bis zu kulinarischen Genüssen wie Marmeladen, Gebäck und Eingelegtem.

Die zahlreichen Besucher wanderten zwischen all den interessanten Ständen  und sprachen den vielfältigen kulinarischen Angeboten gut zu. Meist mit einem Glühwein oder Punsch, an dem man sich die Hände wärmen konnte, standen sie gemütlich beisammen.

Wer sich mal aufwärmen oder setzen wollte, konnte im Bürgerhaus frisch gebackenen Kuchen genießen oder beim Stand für die Schlechinger Orgel besondere kulinarische Schmankerl erwerben. Auch im ersten Stock in der Bücherei gab es neben den zu Sonderpreisen angebotenen Büchern weitere interessante Stände. Dort erfreute außerdem Lukas Stolz mit seiner Geige die Besucher.

Der Schlechinger Musiknachwuchs auf der Bühne

Aber  nicht nur Magen und Augen wurde viel geboten, auch die Ohren durften sich freuen. Die Schüler der Musikschule Grassau mit der Zweigstellenleiterin Marlene Noichl  und Christian Mager zeigten in einem großen Programm ihr Können.

Die vielen Besucher waren begeistert von den Schülern, die mit großer Konzentration und Freude spielten, dirigiert von der engagierten Marlene Noichl  und damit Herz und Seele der Zuhörer erreichten. Den Auftakt gab die Jugendkapelle mit der Christmas Fanfare. Es folgten stimmungsvolle weihnachtliche Lieder mit Querflöten, Klarinetten, Bläsern und Steirischer Harmonika.

Der Nikolaus kam mit der Pferdekutsche

Alle Kinder fieberten einem besonderen Ereignis entgegen, sie warteten auf den Einzug des Heiligen Nikolaus. Standesgemäß kam er mit einer Kutsche, die von den beiden beeindruckenden Noikern Hias und Traudi gezogen wurden. Mitten auf dem Markt vor dem beleuchteten Christbaum stoppte Sabine Lehrberger die Kutsche und der Heilige Nikolaus konnte mit seinen beiden Engeln aussteigen. Dicht gedrängt standen die Kinder, um Eines der kleinen Geschenke vom Nikolaus zu  bekommen.

Für die Kleinen ging es spannend weiter, sie konnten ihre Weihnachtswünsche im Christkindl-Postamt der Schlechinger Murmeltiere kreativ zu Papier bringen. Danach zur Entspannung Weihnachtsgeschichten lauschen.

Die Jugendlichen waren begeistert von der Schatzsuche mit dem LVS-Gerät bei der Bergwacht.

Auftritt der Geigelstoa Pass

Ein weiterer Höhepunkt am Abend  für die Kleinen aber eher noch  für die Jugendlichen und Erwachsenen  war der der Auftritt  der Geigelstoa Pass. Auf dem Schulhof herrschte diffuses Licht bei den dichtgedrängt stehenden vielen Zuschauern, bis von weitem schon das Rasseln der Kuhglocken zu hören war und die Geigelstoa Pass  auf den Hof stürmte. Stolz zogen sie einen Wagen mit einem Käfig, in dem ein weißer Engel eingesperrt war. Die Krampein gebärdeten sich wie wild zu lauter Musik auf dem Platz und rannten immer wieder auch auf das Publikum zu, um mit ihren Ruten kleine Schläge zu verteilen. Drei weitere Engel mit ihren großen weißen Flügeln schlichen sich auf den Platz, um ihren vierten eingesperrten Engel zu befreien. Die wilden Krampein stürzten sich sofort auf die Engel, bis der alte Bandenführer dem Treiben Einhalt gebot. Als dann der Heilige Nikolaus auf den Platz schritt wurden auch die Krampein ganz kleinlaut, befreiten den eingesperrten Engel und duckten sich demütig vor dem Heiligen Mann, der jetzt mit seinen wunderschönen vier Engeln wieder komplett war.

Zum Abschluss konnten sich die Zuschauer mit der Geigelstoa Pass zum Foto-Shooting auf dem Dorfplatz treffen.

Text: Sybilla Wunderlich – Fotos: Uwe Wunderlich


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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