Brauchtum

Greimhartinger Goaßlschnalzer-Jubiläum an Pfingsten

Im März 1979 fanden sich einige Greimhartinger Burschen beim „Moar z´Dirnsberg“ zusammen und gründeten mit dem Gründungsvater „Moar Lois“ eine „Goaßlschnalzergruppe“. Der Grundstein für das „Schnalzen“ in Greimharting war gelegt und wird nun seit 40-Jahren durch die Greimhartinger Burschen und Männer gepflegt und weitergeführt.

Zur Gründung im Jahr fanden sich zum damaligen Ziachara und „Schnalzerherbergsvater“ dem „Moar Lois“ 6 Mitglieder die das Schnalzen erlernten. Zu diesen Gründungsschnalzern gehörten der Pfeiffer Hartl, Pfeiffer Hans, Hoisn Hans, Lenzn Hans, Scholz Helmut und Keck Thomas. Im weiteren Jahresverlauf stieß dann noch Flori Werner hinzu, somit bildeten diese 7 Burschen und der Moar Lois als Ziachara die erste Schnalzergruppe in Greimharting. Durch viel Übung und Fleiß erlernten sie zahlreiche Schnalzerstücke und konnten so bereits am 01.Mai 1979 beim Aufstellen des Maibaumes in Prien ihr Können unter Beweis stellen.

Im Jahr darauf wurde auch der erste Schnalzerfrühschoppen beim „Moar z´Dirnsberg“ durchgeführt, der aber leider aufgrund des verregneten Wetters nur mäßig besucht wurde. Dies ließ aber den Greimhartinger Goaßlschnalzer den Tag nicht verderben und der erste Schnalzerfrühschoppen war der Grundstein für viele weitere.

Der Schnalzerfrühschoppen fand bei den Besuchern immer mehr Anklang und wurde dadurch jedes Jahr ein immer größerer Besuchermagnet den die damals aufstrebende Musikgruppe „de Gederer“ musikalisch umrahmte. Das „Goaßlschnalzen“ erfreute sich bei den Greimhartingern und umliegenden Ortschaften immer größerer Beliebtheit und war seither ein fester Bestandteil im Dorf und im Trachtenverein. So entwickelt sich im Laufe der Zeit auch der „Greimhartinger Marsch“ als das Parade-Schnalzerstück bei den Greimhartingern!

Ein „erstes“ Schnalzertreffen mit den befreundeten Schnalzergruppen aus der näheren Umgebung wurde im Rahmen des Trachtenzeltes 1982 durchgeführt und war auch der „Startschuss“ für weitere Treffen im Rahmen des jährlichen Schnalzerfrühschoppens. Durch diese „Schnalzertreffen“ ergaben sich einige Freundschaften der umligenden Schnalzergruppen die bis heute andauern. So dauerte es nicht lange, bis die nächsten jungen Burschen aus Greimharting das „Schnalzen“ erlernen wollten.

Mit viel Übung und Fleiß der Jungen sowie den Lehrstunden der Gründungsmitglieder war somit im August 1984 die 2. Generation der Greimhartinger Goaßlschnalzer geboren. Die zählte Anfangs 8 Schnalzer, dazu an „Moar Lois“ als Musikanten. Bei der Gründung mit dabei waren Hans Rieder, Rupert Pflüger, Franz Mayer, Jakob Bliemel, Franz und Hans Summerer sowie Hans Mayer und Sepp Kronast.

Diese Gruppe der Greimhartinger Goaßlschnalzer hatte Ihr „Schnalzertalent“ nahezu perfektioniert und konnte so bei der Bayerischen Meisterschaft im Jahr 1995 den 3. Platz – also die Bronzemedaille – erreichen, was für das kleine Dorf Greimharting einen Riesen Erfolg darstellte. Bei diesem Erfolg mit dabei waren Hans Mayer, Hartl Rieder, Franz Mayer, Franz und Hans Summerer, Rupert Pflüger, Jakob Bliemel und Hans Rieder als Schnalzer sowie Florian Mayer als Ziachara, Andreas Willmann am Bariton und Martin Kurz an der Tuba.

Auch führte die Generation den jährlichen Schnalzerfrühschoppen mit Erfolg ab 1992 weiter und so blieb dieser Bestandteil des Jahreskalenders in Greimharting.

Die aktuell aktive Schnalzergruppe umfasst mittlerweile 16 Mitglieder und ist jetzt die 3. Generation Goaßlschnalzer in Greimharting die sich im Jahre 1999 zusammenstellte und seit 2002 den Schnalzerfrühschoppen fortführt. Neben den 3 „Ziachara“ Franz Fischer, Sepp Bauer (Schifflechner) und Andras Fischer sind Bernhard Mayer, Franz Wimmer, Martin Wimmer, Sepp Wimmer, Sepp Bauer (Pfeiffer), Florian Bauer, Wast Bauer jun., Stefan Arnold, Hans Riepertinger jun., Martin Bauer, Martin Fischer, Markus Bartl und Hans Buchner dabei.

So konnte 2009 zum 30-Jährigen Schnalzerjubiläum beim „Neuheusler in Berg“ ein „Gemeinschaftsstück“ erstmals mit allen 3 Generationen durchgeführt werden, was bei den Zuschauern und Besuchern großen Anklang fand. Leider mussten die Goaßlschnalzer Greimharting auch schon Mitglieder der Schnalzergruppe die letzte Ehre erweisen, deshalb ist die jährliche Gedenkmesse in Pinswang an der Kapelle ebenso ein fester und selbstverständlicher Bestandteil des Terminkalenders wie der jährliche Frühschoppen.

Nachdem der Schnalzerfrühschoppen zwischen den Jahren ein paar Mal ausfallen hatte müssen, ist dieser seit Jahren immer am „Pfingstsonntag“ im Terminkalender zu finden. Mittlerweile wird der Schnalzerfrühschoppen im Ortskern in Greimharting unter der großen Eiche abgehalten, was zum Gelingen des Frühschoppens bei einem malerischen Ortsbild beiträgt. Da sich die Gründung der Greimhartinger Goaßlschnalzer dieses Jahr zum 40. Mal jährt will der Greimhartinger Trachtenverein dies nun mit seinen Schnalzern ordentlich und gebührend feiern.

Am Pfingstsonntag, 09. Juni 2019 wird daher beim „Neuheusler in Berg“ das „40-Jährige Jubiläum der Greimhartinger Goaßlschnalzer“ mit einem Schnalzerfrühschoppen gefeiert! Natürlich wird es neben Brotzeitschmankerln und süffigem Flötzinger-Bier sowie Kaffee & Kuchen auch wieder eine Hüpfburg für die kleinen Besucher und eine urige Bar für die älteren Gäste geben! Für die musikalische Umrahmung sorgt das Quintett Bergland.
Neben dem 40-Jährigen der liebevoll genannten „Oidn-Gruppn“ feiert die 2. Generation nun Ihr 35-Jähriges Bestehen sowie die aktuellen Schnalzer Ihr 20-Jähriges! Am Freitag zuvor den 07.06.2019 richten die „Aktiven des Trachtenvereins“ zudem ein „Bier- und Weinfest“ mit der „Anzwies-Muse“ aus.

Der Trachtenverein und die Goaßlschnalzer in Greimharting freuen sich auf regen Besuch und ein fröhliches Jubiläum.

Text: Josef Bauer
Fotos: Privatarchive der Mitglieder des Trachtenvereins Greimharting

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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