Sepp Fischbacher aus Neuwöhr bei Neubeuern genießt über die Grenzen seiner Heimatgemeinde hinaus Bekanntheit und konnte vor Kurzem seinen 85. Geburtstag feiern. Der Jubilar ist ein geschätztes Ehrenmitglied des Trachtenvereins „Edelweiß“ Neubeuern.
Sepp war stets zur Stelle, wenn eine helfende Hand gebraucht wurde, sei es als umsichtiger Zugführer bei Festumzügen oder als Unterstützung in anderen Belangen. Kein Trachtenfest im Kreis fand statt, ohne dass Sepp dort in seiner Rolle im Verein oder privat bekannt war. Wann immer es ihm möglich war, war Sepp Fischbacher oft mit dem Rad unterwegs, sogar zum Gaufest in Pfaffenhofen. Das Tragen der Tracht war für das Ehrenmitglied eine Selbstverständlichkeit. Die Glückwünsche des Vereins wurden von Stephan Bauer als Beauftragtem überbracht. Als unmittelbarer Nachbar begleitete Bauer den Lebensweg des Geehrten und sein Engagement im Verein. So wurden schnell Erinnerungen an Kindheit und vergangene Festlichkeiten ausgetauscht. An Sepps Seite waren seine Ehefrau, Tochter, fünf Enkel und fünf Urenkel. Als „Palmkatzl-Sepp“ ist der Jubilar vielen Marktbesuchern in Rosenheim bekannt, wo er über viele Jahre zuverlässig die ersten Frühlingsboten angeboten hat. Ein arbeitsreiches Leben in der Fabrik in Redenfelden und die Bewirtschaftung einer kleinen Landwirtschaft durch das Ehepaar prägten ihren Jahresablauf.
Sepps Geselligkeit ist ansteckend. Über viele Jahre hinweg genoss er die Festtage des Rosenheimer Herbstfests von seinem Stammplatz aus, wo er von Musikanten und Bedienungen gleichermaßen geschätzt wurde. Das Fahrrad war sein bevorzugtes Fortbewegungsmittel, sei es zur Arbeit oder später im Rentenalter bei seinen täglichen Ausflügen bei Wind und Wetter. Anfangs fuhr er ein einfaches Tourenrad, später stieg er auf ein E-Rad um und konnte stolz berichten, dass er damit knapp 100.000 Kilometer zurückgelegt hat. Gesundheitliche Gründe zwangen Sepp Fischbacher schließlich dazu, seine geliebten Radreisen einzustellen. Den Alltag verfolgt er nun durch Gespräche und Ratschläge mit Gästen sowie von seiner Hausbank aus, von der aus er das Verkehrsgeschehen beobachten kann.
Bericht und Foto: Thomas Schwitteck
