Nach insgesamt neun Gottesdiensten sind die drei „Goldenen Samstage“ in der Wallfahrtskirche „Mariä Heimsuchung“ von Kirchwald. Die Einsiedelei gehört zum Pfarrverband Neubeuern-Nussdorf und wird sowohl von Inntaler als auch von Samerberger Seite sowie weit darüber hinaus hochgeschätzt. Im vorigen Jahr konnte Kirchwald sein 300. Weihejubiläum feiern, heuer widmete man sich nach guter Tradition wieder den „Goldenen Samstagen“, die auf das 14. Jahrhundert zurückzuführen sind und die eine besondere Form der Verehrung der Mutter Gottes sind.
Den Abschluss-Gottesdienst am Kirchweih-Samstag hielt Pfarrer Mag. Thomas Schwarzenberger. Der Geistliche, der Pfarrer in den Pfarreien Erl und Niederndorf ist, kam zum wiederholten male ins benachbarte bayerische Inntal und sagte eingangs der Feierlichkeiten: „Standen wir uns vor 200 Jahren noch mit Waffen gegenüber, so pflegen wir jetzt doch eine dauerhafte Freundschaft. Bitten wir deshalb die Heilige Maria von Kirchwald, dass wir als Diener Gottes ein hörendes Herz haben. Damit wollen wir Gutes von Bösem unterscheiden und wir wollen ganz nach dem Vorbild von Maria den Willen Gottes geschehen lassen“. In seinen weiteren Predigtworten bat Pfarrer Schwarzenberger um das Vertrauen gegenüber der Mutter Gottes und um Gebete für die sorgenvolle Welt, insbesondere wegen der Kriege gegen die Ukraine und gegen Israel. Die musikalische Gestaltung übernahm ergänzend zur Orgelmusik sowie zum Chor- und Volksgesang die Thalmänner-Zithermusi aus der Gemeinde Rohrdorf. Die Kollekten der insgesamt neun Gottesdienste wird den notwendigen Reparaturen für das durch einen Hagelschlag beschädigte Schindeldach der Kirche zugute kommen.
Zufrieden zeigte sich Bruder Damian, der seit 2018 einsamer Eremit in Kirchwald ist, über die heurigen Besucherzahlen. Alle Gottesdienste waren gut besucht, aufgrund von vielen Gläubigen, die alle Jahre nach Kirchwald kommen, haben sich auch viele Bekanntschaften ergeben die naturgemäß am Rande der Gottesdienste oder nachher zu vielen Gesprächen führen. Auch mit Herbert Bauer, dem langjährigen Leiter des Wallfahrtsbüros von Altötting tauschte sich der Eremit gerne aus ehe es nach der Heimkehr der Gläubigen wieder still um das Gotteshaus „Mariä Heimsuchung“ wurde. Für die meisten der Goldenen-Samstags-Gäste gehört es für die Frühaufsteher und Wallfahrer dazu, dass mit Kaffee oder Würstel noch in der Schneiderwirt-Hütte eingekehrt und aufgewärmt wird. Nussdorfs Bürgermeisterin und Mitglied vom Schneiderwirt-Team Susanne Grandauer war selbst im Service und konnte sich von der hohen Zufriedenheit und Dankbarkeit der Kirchwald-Besucher überzeugen, ihr Resümee lautete: „Jeder Samstag und jeder Gottesdienst waren für sich eine Wohltat, Kirchwald ist ein echter Kraftort und wir sind froh und dankbar, dass wir hierzu einen kleinen weltlichen Teil dazu beitragen können“.
Fotos: Hötzelsperger – Eindrücke vom Abschluss der heurigen „Goldenen Samstage“ in der Einsiedelei Kirchwald oberhalb von Nussdorf.