Von Klaus Bovers – Noch kein Hochries-Freund hat jemals behauptet, dass man da oben alleine ist. Was aber nicht heißt, dass dort auf 1569 Metern Höhe der Bär steppt, hier tummeln sich nämlich nur Menschen, die wissen, was sie diesem Platz an Rücksicht schuldig sind: Das sind die Skitourengeher und Mountainbiker, die Drachenflieger und Paraglider, die Wanderer und Tagesausflügler; Platz ist trotzdem für jeden da, auch auf der Terrasse der Hochrieshütte, wo oft noch bis in den Oktober die Sonne scheint.
Der Grund für den Drang gerade auf diesen Gipfel ist offensichtlich: Das grandiose Panorama in alle Richtungen, übrigens eine Eigenschaft vieler Gipfel der Chiemgauer Berge. Schuld daran ist ihr direkter Anstieg aus der Ebene mit oft über 1000 Höhenmetern, was Bergwanderer nicht abschreckt und zugleich hoch genug ist für einen Balkonblick nach Süden bis zum Alpenhauptkamm. Nach Norden in die Ebene von Inntal und Chiemsee schauen dagegen die Drachenflieger und Paraglider wenn sie sich tollkühn in die Tiefe stürzen. Nicht weit von der Hochrieshütte liegen ihre Startplätze, hier tummeln sich bei gutem Flugwetter die Zuschauer in Scharen. Möglich, dass sie ihre Helden zuvor in der Kabine der Hochriesbahn getroffen haben.
Die ist ein weiteres Argument für die Hochries: Sie hilft beim Halbieren des Weges! Von Grainbach bis zur Mittelstation zuckelt ein gemütlicher Lift mit Einzelsitzen und weiter zum Gipfel geht es dann mit der Kabinenbahn, geräumig genug auch für Fliegergepäck. Den Lift nutzen gerne die Biker der Freestile-Fraktion, um dann auf ihrem ausgebauten Trail mit Steilkurven und Schanzen ins Tal zu brettern. Liftfahrer haben ein Art Drohnen-Perspektive auf diesen Sport, Stürze inklusive. Die Hochries hat aber auch ihre entspannten Seiten. Die Einkehr in der Hochrieshütte gehört dazu, an einem normalen Wochentag bei Traumwetter, egal wie man hoch gekommen ist. Dazu ein Ratsch mit den Wirtsleuten Sarah und Manuel bei Kaas-Pressknödeln und Weißbier, auch so geht Gipfelglück!
Tipp: Ein guter Platz auch für Weit- und Hüttenwanderer. Statt Matratzenlager gibt’s hier auch schöne, helle Mehrbettzimmer.
Mit Fotos, ÖPNV-Hinweisen und einer Übersichtskarte – Jeder Glücksort wird mit Foto auf einer Doppelseite vorgestellt. Mit Hilfe einer Glückskarte und der ÖPNV-Hinweise lassen sich die Glücksausflüge gut planen.
„Glücksorte in und um Rosenheim“ ist in der erfolgreichen „Glücksorte“-Reihe im Droste Verlag erschienen und kostet 14,99 Euro.
Der Autor – Klaus Bovers arbeitet seit vielen Jahren in der Buch- und Verlagsbranche, deren Möglichkeiten er mit Freuden genutzt hat: Als Verlagsvertreter, als Literaturagent – und als Autor. Aus dem Chiemgau zieht es ihn immer dann nach Rosenheim, wenn er mal etwas Stadtluft braucht. Sein Glücksort? Der Max-Josefs-Platz – und dort beim Stockhammer mit Freunden ein schattiges Weißbier genießen.
Die Glücksorte-Reihe – Die einzigen Reiseführer, die glücklich machen! – Mehr zum Glück finden Sie auf www.gluecksorte.de
Klaus Bovers – Glücksorte in und um Rosenheim – Fahr hin und werd glücklich – 168 Seiten, EUR 14,99 – ISBN 978-3-7700-2210-63 – Erscheinungstermin: September 2020