Das Freilichtmuseum Glentleiten des Bezirks Oberbayern zeigt am Wochenende des 29. und 30. Oktober, wie aus Flachs Leinen entsteht. Bei kostenlosen Sonder- und Handwerksvorführungen bekommen Besucherinnen und Besucher Einblicke ins Rösten, Brechen und Hecheln einer der ältesten Kulturpflanzen Mitteleuropas. Wer will, kann einige Arbeitsschritte selbst ausprobieren und sich auch über eine andere bekannte Faser- und Nutzpflanze, den Hanf, informieren.
Das Programm am 29. und 30. Oktober:
Jeweils zwei kostenlose Sonderführungen erwarten die Besucherinnen und Besucher der Glentleiten am Samstag und Sonntag um 11 und 13 Uhr. Dabei zeigt Marlene Kleemann die mühsame Verarbeitung von Flachs zu Leinen. Halt gemacht wird zum Beispiel an der Flachsbrechhütte, die ursprünglich in Obereck (Lkr. Rosenheim) stand. Sie wird eingeheizt, damit darin die Pflanze getrocknet werden kann. Unter ihrem Vordach finden – nach dem Dörren im Ofen – die weiteren Verarbeitungsschritte statt: das Brechen, Hecheln und Schwingen. Wie schließlich am mechanischen Webstuhl gearbeitet wird, erfährt man im Kleinanwesen aus Höfen (Lkr. Bad Tölz-Wolfratshausen) bei einer Handwerksvorführung. Auch das Spinnen von Schafwolle am Spinnrad können die Besuchenden beobachten. Bei der Herstellung von Kälberstricken aus Hanf in der Seilerei darf dann auch mit Hand angelegt werden. Über die Rückkehr der alten Kulturpflanze Hanf klären Elfie Courtenay, Autorin des Buches „Die Hanf-Apotheke“, und Josef Schmid, Landwirt aus Riegsee, auf und geben Einblick in die Praxis des heutigen Nutzhanf-Anbaus (an beiden Tagen von 14 bis 16 Uhr).
Bericht und Fotos: Bezirk Oberbayern, Archiv Freilichtmuseum Glentleiten