Land- & Forstwirtschaft

Glentleiten: am Wochenende geht´s um Dörren

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Im Freilichtmuseum Glentleiten des Bezirks Oberbayern dreht sich am Wochenende des 24. und 25. September alles ums Obst. Am Samstag und Sonntag werden die auf den Streuobstwiesen und in den Gärten an der Glentleiten geernteten Äpfel, Birnen und Zwetschgen nun zu Dörrobst, Saft und Süßspeisen verarbeitet. Die Besuchenden können dabei vieles probieren und bei der großen Obstschau historische Sorten wiederentdecken und Neuzüchtungen kennenlernen. Am Samstag informiert auch die Imkereifachberatung über ihre Arbeit und am Sonntag bestimmt ein so genannter Pomologe mitgebrachte Äpfel und Birnen.

Dörren, Pressen und Probieren
Die Verarbeitung von Früchten steht bei den historischen Obstsorten-Tagen im Mittelpunkt: Im Back- und Dörrhaus aus Osterhofen (Lkr. Bad Tölz-Wolfratshausen) aus dem Jahr 1893 werden Früchte getrocknet, die anschließend probiert werden dürfen. Dörren war lange Zeit das einfachste Verfahren, um Obst ohne Zusatzstoffe haltbar zu machen. Vitamine und Mineralstoffe bleiben hierbei erhalten. Der Obst- und Gartenbauverein Großweil presst frischen Apfelsaft, der gemeinsam mit Most verkostet und gekauft werden kann. Kräuterpädagoginnen bieten darüber hinaus selbstgemachte Produkte wie Eingemachtes, Aufstriche und Liköre an. Und frisch im Schmalz gebackene Apfelkücherl kann man sich außerdem noch schmecken lassen.

Beratung rund ums Obst
Weiterhin zentral am Obstwochenende sind Beratung und Information rund um Äpfel und Birnen. Der Obst- und Gartenbauverein Großweil wie auch das Glentleitner Gärtnerteam beantworten Interessierten Fragen rund um den Anbau und die Pflege von Obstbäumen. Die Vielfalt an historischen (und modernen) Obstsorten des bayerischen Voralpenlandes können die Besuchenden bei einer gut sortierten Apfel-, Birnen- und Zwetschgenschau entdecken. Rund 70 verschiedene Sorten werden mit ihren Charakteristika vorgestellt. Ohne Insekten und vor allem ohne Bienen gibt es jedoch gar kein Obst. Deshalb informiert am Samstag die Fachberatung Imkerei des Bezirks Oberbayern über ihre Arbeit und die Bedeutung der Bienen für den Obstanbau. Und wer selbst im Garten einen alten Obstbaum stehen hat und schon immer einmal wissen wollte, welche Sorte da am Ast hängt, hat am Sonntag, 25. September, die Möglichkeit, seine reifen Äpfel und Birnen von einem Pomologen bestimmen zu lassen. Der Obstkundler Anton Klaus ist Mitglied im Deutschen Pomologenverein und macht seit fast vier Jahrzehnten Obstsortenbestimmungen. Interessierte Besuchende sollten drei bis vier Früchte pro Sorte samt Stiel und kleinem Ast mit Blättern mitbringen.

Das Freilichtmuseum Glentleiten ist an beiden Veranstaltungstagen von 10:00 bis 17:00 Uhr geöffnet. Der Eintritt beträgt 9 Euro für Erwachsene, Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre sind frei. 

Bilder :
FLM_Glentleiten_Bäck_Obstwochenende1.jpg: Obstdörren ist eine Möglichkeit, Früchte haltbar zu machen. An der Glentleiten zeigt Korbinian Ostler, wie das im historischen Back- und Dörrhäuschen funktioniert.
Bildquelle: Bezirk Oberbayern, Archiv FLM Glentleiten, Foto: Bäck.

FLM_Glentleiten_Bäck_Obstwochenende2.jpg: Rund 70 historische Obstsorten und Neuzüchtungen präsentiert das Freilichtmuseum Glentleiten während des Wochenendes rund um Äpfel, Birnen und Co.
Bildquelle: Bezirk Oberbayern, Archiv FLM Glentleiten, Foto: Bäck.

 


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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