Die offizielle Weihnachtsmünze 2025 kommt aus Marquartstein – Großer Erfolg für den Bildhauer und Medailleur Christian Dögerl
Marquartstein – Das Bundesfinanzministerium lädt jedes Jahr zehn bis zwölf Künstler aus Europa ein, die 25-Euro Weihnachtsmünze zu entwerfen. Die Medailleure bekommen das Thema vorgegeben, zu dem sie dann einen Entwurf anfertigen. Ein ausgewähltes Gremium im Münzgericht wählt in mehreren Wertungsdurchgängen den oder die Gewinnerin aus den eingereichten Modellen aus. Der dritte bis erste Platz werden prämiert, geprägt wird natürlich nur die Silber-Münze des Gewinners. Die Modelle kommen zur Entscheidung in das Bundeskabinett. In der Regel wird das Ergebnis des Münzgerichts dann vom Bundeskabinett bestätigt.
Schon die Einladung ist etwas Besonderes
Der Bildhauer und Medailleur, Christian Dögerl, wird seit 2016 regelmäßig zu diesen besonderen Wettbewerben des Bundesfinanzministerium Berlin eingeladen. Jetzt hat es geklappt und Christian Döger belegte mit seinem Entwurf für die 25-Euro Weihnachtsmünze 2025 den ersten Platz!
Thema war „Die heiligen drei Könige“
Bei dem Besuch in seiner Werkstatt in Marquartstein sagte Christian Dögerl zu seinem Sieg: „Ich freue mich sehr über diese ehrenwerte Auszeichnung in diesem Bereich, eine offizielle Euro-Münze. Das ist schon toll“. Das Thema des Wettbewerbs zur Gestaltung der Weihnachtsmünze 2025 waren „Die heiligen drei Könige“. Eine besondere Herausforderung bei den Weihnachtsmünzen ist, dass sie als Tellerprägung ausgeführt werden. Diese besondere Prägetechnik ermöglicht eine sehr plastische Darstellung des Motivs. Auf der einen Seite wird der Bundesadler und die zwölf Europa-Sterne mit der Wertbezeichnung abgebildet und auf der anderen Seite das Motiv. Der Medailleur und Bildhauer entwarf und fertigte schon viele Modelle für Medaillen, unter anderem für die Deutsche Post, namhafte Firmen weltweit, Städte und Gemeinden. Als Beispiele nannte Dögerl die Einweihungsmedaille des Post Towers in Bonn und eine Gedenkmünze für die Stadt Singapur. 2023 erreichte Christian Dögerl den zweiten Platz beim Münzwettbewerb zum Thema „Der zerbrochene Krug“ für eine 100-Euro Goldmünze.
Zwei Schaffensbereiche von Christian Dögerl
Sein Werdegang begann an der Fachschule für Holzbildhauerei in Berchtesgaden. Sein erstes eigenes Atelier bezog er 1986 am Wuhrbichl in Marquartstein. Seither arbeitet der ausgebildete Künstler vor allem mit den Materialien Holz, Bronze und Gips. Seine Arbeiten sind sehr vielseitig. Die Ritter-Marquart-Figur auf dem Brunnen im Ortszentrum Marquartstein, der Altarraum einer Kirche in Siegen, verschiedene kreative Arbeiten für die Märchenparks in Marquartstein und Ruhpolding oder die Figurengruppe „Der richtige Weg“ auf dem Gelände der Chiemgauklinik sind nur eine kleine Auswahl seiner Werke.
Als zweiter Schaffensbereich kam 1992 seine Arbeit als Medailleur hinzu. Dögerl erzählt „Das Fertigen von Modellen, die später zu Prägestempeln für Münzen und Medaillen werden, ist meine große Leidenschaft. Diese präzise und detailreiche Arbeitsweise habe ich mir autodidaktisch angeeignet, über die Jahre weiterentwickelt und perfektioniert“. Jahrelang war Christian Dögerl für die Prägeanstalt Oswald in Schleching freischaffend tätig. 2020 übernahm er zusammen mit seiner Frau Franziska die Produktion der Prägestätte und baute sie in Marquartstein neu auf. Seitdem verwirklichen sie gemeinsam neue Projekte im Bereich Münzen und Medaillen.
Foto & Text: Sybilla Wunderlich