Es sollte ein ereignisreicher Jahrtag werden für den Trachtenverein D’Heulandler aus Törring: Nach stolzen 30 Jahren als Vorsitzender gab Josef Helminger sein Amt an Sebastian Gruttauer weiter. Helminger hingegen wurde in den Stand des Ehrenvorsitzenden erhoben. Auch der Zweite Vorsitzende Franz Schuhbäck legte seinen Posten in jüngere Hände, er übergab an seinen Sohn Franzi Schuhback. Außerdem wurden viele Ehrungen vorgenommen, wobei gleich fünf Mitglieder für ihre 50-jährige Vereinstreue ausgezeichnet wurden.
Bereits zum Kirchenzug war viel los, eine große Zahl an Trachtlern beteiligte sich am Jahrtag der Vereine. Im Anschluss an den Gottesdienst versammelten sich die Mitglieder im Vereinsheim zur Hauptversammlung. Und dort begrüßte Josef Helminger ein letztes Mal als Vorsitzender seine Trachtler. Die scheidende Kassierin Christine Dörnhöfer berichtete vom „Riesenerfolg“ des Theaters „Eissidissi in Flintsbach“, der ein gute finanzielle Grundlage gewährleiste. Kassenprüfer Richard Stangl bestätigte die einwandfreie Kassenführung und empfahl die Entlastung der Vorstandschaft, welche von den Anwesenden bestätigt wurde.
Aktuell sind 38 Kinder und Jugendliche im Verein aktiv
Erster Vorplattler Franzi Schuhbäck berichtete, dass die Aktiven beim Vier-Vereine-Preisplattin in Palling und bei den Auftritten in der „Trachtenprobe auf der Roas“ am Start waren. Mit zehn Paaren tanzten sie das „Mühlradl“ beim Gaufest in Teisendorf. Für den geselligen Teil wurde gemeinsam gegrillt und eine Faschingsprobe abgehalten. Für die Unterstützung in der Kinder- und Jugendgruppe mit aktuell 21 „Dirndln“ und 17 „Buam“ dankte Jugendleiter Rupert Brandmayer seinem Team, bestehend aus Sebastian Gruttauer und Daniela Stampfl – beide absolvierten vor kurzem ihre Jugendleiterausbildung – sowie Regina Gruttauer, welche die Kinder beim Einkleiden unterstützt. Beim Vier-Vereine-Preisplattln in Palling, dem Gebietspreisplattln in Lampoding sowie bei Auftritten im Tittmoninger Stadtfest und den Törringer Dorffesten haben sich die Kinder und Jugendlichen präsentiert. Zur Belohnung führte ein Ausflug in den Salzburger Zoo.
Um einen reibungslosen Generationenwechsel zu gewährleisten, wurde einiges an Vorarbeit geleistet. In zehn Vorstandssitzungen des abgelaufenen Vereinsjahrs wurden die Nachfolger an ihre Ämter herangeführt. „Für jedes Amt haben wir jetzt einen Jungen da“, sagte Helminger. Geleitet wurde die Wahl von Zweiter Bürgermeisterin Barbara Danninger. In einem emotionalen Moment übergab Josef Helminger sein Amt an den frisch gewählten Sebastian Gruttauer weiter und steckte ihm die Nadel des Ersten Vorsitzenden an. Zweiter Vorsitzende Franz Schuhbäck tat es ihm nach und steckte wiederum seine Nadel seinem Sohn und Nachfolger Franzi Schuhbäck an. Neuer Schriftführer ist Thomas Lechner, zur Kassierin gewählt wurde Christina Baumgartner. Sie wird künftig unterstützt von ihrer Stellvertreterin Magdalena Gröbner. Die frisch gebackene Jugendleiterin Daniela Stampfl trug einige rührende Worte für ihren Vorgänger Rupert Brandmayer sen. vor. Anna Leitner ist nun neue Erste Vortänzerin und Christian Baumgartner neuer Erster Vorplattler. Die Verantwortung als Fähnrich übernimmt ab sofort Rupert Brandmayer jun. Zu den Kassenprüfern wurden Christine Dörnhöfer und Rupert Brandmayer sen. gewählt.
Rupert Brandmayer sen. zu Ehrenmitglied ernannt
Als erste Amtshandlung ernannten Sebastian Gruttauer und Franzi Schuhbäck ihre Vorgänger zum „Ehrenvorstand“ beziehungsweise Ehrenmitgliedern. Neben der aktiven langjährigen Josef Helminger war nicht nur 30 Jahre Vorsitzender, sondern davor sechs Jahre Stellvertreter, weitere acht Jahre Erster Vorplattler und Erster Fähnrich. „Der Trachtenverein war mein Leben“, nahm Josef Helminger sichtlich gerührt die eigens angefertigte Ehrenurkunde entgegen. Auch zu Ehrenmitgliedern erklärt wurden Hubert Gruttauer und Rupert Brandmayer sen. Gruttauer hatte 38 Jahre als zweiter Kassier das Vereinsheim „zu einer Heimat gemach“. Ganzen Generationen von Kindern hat Rupert Brandmayer sen. in seiner 40-jährigen Tätigkeit als Jugendleiter das „Plattln und Drahn“ beigebracht.
Zweite Tittmoninger Bürgermeisterin Barbara Danninger stellte in ihrem Grußwort fest: „Es ist wichtig, zu wissen, wo man herkommt.“ Diese Heimatverbundenheit vermittle der Trachtenverein den Kindern. „Ihr gebt dem Dorf Wurzeln“, schätzte Danninger das so beim Nachwuchs gestärkte Selbstbewusstsein. Mit einem großen Dank an alle, die sich über Jahrzehnte mit ihrer ganzen Persönlichkeit für den Verein eingesetzt haben, würdigte sie die bewiesene Stärke der scheidenden Vorstandsmitglieder, zeitig ihre Ämter an die „Jungen“ abzugeben.
Bericht und Bilder: Dorothee Englschallinger