Kirche

Generalvikar Klingan berichtet über Gesamtstrategieprozess

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Bei der Frühjahrsvollversammlung des Diözesanrats der Katholiken am Samstag, 12. März, in Moosburg, hat der Generalvikar der Erzdiözese München und Freising, Christoph Klingan, die Delegierten über den aktuellen Stand in der Ausgestaltung des Gesamtstrategieprozesses informiert. In dem Ende 2021 abgeschlossenen Prozess hatte die Erzdiözese Leitlinien und Ziele entwickelt, wie sie in den unterschiedlichen kirchlichen Handlungsfeldern trotz zurückgehender Ressourcen auch künftig bestmöglich für die Menschen da sein möchte. Fünf Ausgestaltungsprojekte sind in einem ersten Schritt daraus hervorgegangen: Wertschätzung und Unterstützung von freiwillig Engagierten und Ehrenamtlichen sollen verstärkt werden, indem das Ehrenamtsmanagement der Erzdiözese verbessert wird. Gemeinsam mit caritativen Verbänden und Trägern prüft die Erzdiözese, wie die finanziellen und personellen Mittel in der caritativen Arbeit mit größtmöglicher Wirksamkeit eingesetzt werden können. In der Haushaltsplanung der Erzdiözese sollen vorhandene Einsparziele künftig auf Grundlage einer Priorisierung der verschiedenen kirchlichen Angebote erreicht werden, die wiederum auf einer Einschätzung ihrer Wirkung beruht.

Zwei weitere Ausgestaltungsprojekte wurden bereits im Rahmen des Gesamtstrategieprozesses angestoßen: Die Nutzung von kirchlichen Gebäuden durch Pfarreien sowie durch andere kirchliche Anbieter und Träger soll künftig zusammengedacht werden, um eine Immobilienstrategie zu entwickeln, die die Reduzierung der hohen Baulast zum Ziel hat, die die Erzdiözese und die Kirchenstiftungen tragen. Zudem soll die Wirksamkeit kirchlicher Angebote künftig anhand festgelegter Kriterien bewertet werden, um auf dieser Basis über den Einsatz von Ressourcen so zu entscheiden, dass sie eine möglichst große Wirkung erzielen.

„Mit diesen Projekten gehen wir weitere wichtige Schritte in der strategischen Neuorientierung unserer Erzdiözese“, betonte Klingan. „Wir sind bereit, uns den aktuellen und künftigen Herausforderungen zu stellen in einer Gesellschaft, die sich rasant wandelt und in der Kirche ihren Platz neu definieren muss.“ Besonders hob er das Ausgestaltungsprojekt zur Stärkung des Ehrenamts hervor: „Der größte Schatz der Kirche sind die Menschen, die Zeugnis für die christliche Botschaft ablegen. Die Arbeit der freiwillig Engagierten und Ehrenamtlichen, ihre Präsenz vor Ort, ihre Ideen und Kreativität können wir gar nicht hoch genug schätzen. Dieses unverzichtbare Engagement wollen wir nach Kräften fördern und unterstützen.“ So sollten beispielsweise Bildungsangebote gestärkt und die technischen Möglichkeiten der Ehrenamtlichen verbessert werden.

Zuvor hatten sich die Delegierten mit dem Schwerpunktthema „Armut – Gerechtigkeit statt Almosen! Recht auf ein Leben in Würde für alle“ befasst. missio-Präsident Wolfgang Huber sprach über globale Armut und die Vorständin des Caritasverbandes der Erzdiözese München und Freising, Gabriele Stark-Angermeier, über Armut hierzulande, bevor sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit Ansätzen zur Armutsbekämpfung befassten und Anstöße für politisches und kirchliches Handeln diskutierten. Auch der Erzbischof von München und Freising, Kardinal Reinhard Marx, tauschte sich bei der Vollversammlung mit den Delegierten aus und feierte zum Abschluss mit ihnen einen Gottesdienst in der Kirche St. Kastulus.

Der Diözesanrat der Katholiken ist das oberste Laiengremium der Erzdiözese. In die Vollversammlung werden Vertreter der Dekanatsräte, die sich wiederum aus Vertretern der Pfarrgemeinderäte zusammensetzen, sowie Vertreter der katholischen Verbände und Organisationen entsandt. Die mehr als 200 Mitglieder treffen sich zweimal jährlich zu ihren Vollversammlungen. (uq/bs)

Bericht: Erzbischöfliches Ordinariat

Archiv-Foto: Hötzelsperger – 2019 – Verleihung einer Päpstlichen Auszeichnung an Alois Glück durch Kardinal Marx – links Generalvikar Christoph Klingan


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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