Aus dem Bernauer Gemeinderat: In der jüngsten Sitzung des Bernauer Gemeinderates berichtete ein Vertreter der Deutschen Bahn, dass die Bahn beabsichtige, den Bahnübergang Wiedendorf aufzulassen, das heißt, zu schließen. Der Bahnübergang müsse dringend saniert werden. Diese Sanierung müsse nach den aktuellen technischen Anforderungen geschehen, so Herr Dr. Rauscher in seinem online-Vortrag. Die Kostenschätzung für die Sanierung belaufe sich auf rund 3 Mio Euro. Da die Baumaßnahmen der Bahn strengen wirtschaftlichen Prüfungen vom Bundeseisenbahnamt unterliegen, werde diese Sanierung nicht genehmigt, da der Bahnübergang von zu wenigen Fahrzeugen genutzt werde und sich zudem in jeweils 800 Metern Entfernung wiederum zwei Bahnübergänge (Weisham und die Chiemseestraße) befänden.
Aufgrund eines vorangegangenen Treffens mit den betroffenen Landwirten, die den Bahnübergang nutzen müssen, um ihre Felder zu bestellen, bot die Bahn an, den landwirtschaftlichen Weg zwischen Weisham und dem Bahnübergang Wiedendorf auf ca. 4,50m zu verbreitern. Die Verbreiterung, so Dr. Rauscher, fände auf eigenem Grund zum Bahndamm hin statt. So komme es nicht zu Kollisionen zwischen landwirtschaftlichen Fahrzeugen und Radfahrern. Es handelt sich hier um die stark befahrene Ausweichstrecke zum Chiemseerundweg. Die Kosten der Verbreiterungsmaßnahme würden auf rund 400.000€ geschätzt. In der folgenden Diskussion des Gemeinderates sprach sich das Gremium deutlich gegen die Auflassung des Bahnübergangs aus. Einerseits werde die bereits stark befahrene Chiemseestraße dann auch noch von großen landwirtschaftlichen Maschinen zusätzlich belastet. Eine Begegnung von zwei Traktoren könne ein Chaos auslösen. Andererseits sei ein Umweg über den Bahnübergang Weisham über den im Sommer hoch frequentierten Radweg kaum zumutbar. Die Wegbreite von 4,50m wurde als deutlich zu gering erachtet, als dass Radfahrer und Landwirte problemlos passieren könnten.
Der Gemeinderat fasste anschließend den Beschluss, sich gegen die Auflassung des Bahnübergangs auszusprechen. Wenn diese nicht zu verhindern ist, wird die Verbreiterung des Weges auch auf der Strecke zwischen dem Bahnübergang Wiedendorf und Bernau gefordert.
Bericht: Gemeinde Bernau – Foto: Anita Berger