Aschau bekommt einen neuen Wanderparkplatz in Hintergschwendt. Der bereits vorhandene und bei den Wanderern bestens bekannte Platz Hintergschwendt/Aigen bekommt einen neuen Nachbarn. Der Aschauer Gemeinderat beschloss nach einer ausgiebigen Diskussion mit zwei Gegenstimmen die Bauarbeiten für die Neuanlegung eines Parkplatzes in Hintergschwendt öffentlich durch das Kommunale Dienstleistungszentrum Oberland (KDZ) ausschreiben zu lassen. Die Einrichtung eines einheitlichen Verkehrsleitsystems für die gemeindlichen Parkplätze soll weiter verfolgt werden.
Die Gemeinde Aschau schloss mit dem Grundstückseigentümer in Hintergschwendt einen langjährigen Pachtvertrag bis Ende 2039 für die Anlegung und Nutzung eines Parkplatzes südlich des Weilers ab. Das Landratsamt erteilte bereits Anfang des Jahres die Baugenehmigung für die Errichtung des Parkplatzes mit rund 155 Stellplätzen. Der Freiflächengestaltungsplan und der technische Bericht zu den ergänzenden Forderungen der Unteren Naturschutzbehörde wurde vom technischen Büro für Biologie Magister Irmgard Silberberger und Dr. Manfred Föger erstellt und von der Unteren Naturschutzbehörde genehmigt. Die Baumaßnahme soll nun vom Kommunalen Dienstleistungszentrum Oberland ausgeschrieben werden. Die vorbereitenden Arbeiten für die Erstellung eines Leistungsverzeichnisses und einer Kostenschätzung werden von der Planungsgruppe Strasser nach Stundenaufwand abgerechnet.
Der zweite Bürgermeister Michael Andrelang (CSU) begrüßte das Vorhaben als schon längst überfällig. Die aktuelle Parkplatzsituation sei so, dass wegen der vielen Falschparker entlang der Straße von Hintergschwendt bis zum meist überfüllten Parkplatz die Rettungsfahrzeuge von Bergwacht oder Feuerwehr keine Möglichkeiten hätten, an den Einsatzort zu gelangen. Sebastian Pertl und Dr. Silke Helfmeyer (beide FWG) erklärten, dass mit dem anstehenden Bau des Parkplatzes ein schon lange dauernder Missstand gelöst werde. Damit werde das Parkchaos an den Wochenenden entzerrt und der Ist-Zustand auf alle Fälle verbessert; mit der Erweiterung werden den Wanderern deutlich mehr Parkplätze zur Verfügung gestellt und somit das Parken auf den öffentlichen Verkehrsflächen reduziert.
Wolf Neelsen (Die Grünen) sieht den Bau sehr kritisch. Erfahrungsgemäß zögen zusätzliche Parkplätze automatisch zusätzliche Autos an, das bereits hohe Verkehrsaufkommen werde nach der Fertigstellung massiv weiter erhöht. Auf der Suche nach freien Parkplätzen werde der Parksuchverkehr bedeutend zunehmen. Ohne die gleichzeitige Einrichtung eines Parkleitsystems bleibe ein verbessertes Parkplatzangebot Makulatur und führe nur zu mehr Verkehr. Bürgermeister Simon Frank (ZfA) stimmte dem Vorschlag zur Einrichtung eines Parkleitsystems zu: es solle weiterhin an der Planung und dem Ausbau eines Parkleitsystems gearbeitet werden, um unnötigen Verkehr zu den bereits voll besetzten Parkplätzen zu vermeiden. Für das angesprochenen Verkehrsleitsystems wurden bereits Vorüberlegungen angestellt; aktuell werde beim ZV KDZ Oberland ein Pilotprojekt durchgeführt. Das vorgesehene System müsse interkommunal mit allen beteiligten Nachbargemeinden geplant und durchgeführt werden.
Tatjana Mittermayer (ZfA) schlug vor, bereits an der Auffahrt nach Hintergschwendt an der Bernauer Straße eine Tafel mit dem aktuellen Parkplatzangebot am Berg anzubringen. So soll vermieden werden, dass Autofahrer auf der Suche nach freien Plätzen nicht mehr vergeblich auf den Berg hinauffahren.
Simon Hoesch (ABL) monierte, dass auf dem vorgesehenen, begrenzten Areal zu viele Straßen und Bewegungsflächen und zu wenig Parkplätze eingeplant würden. Bei der allgemeinen Knappheit an Parkplätzen sollte das Parkplatzangebot durch eine verbesserte Planung deutlich nach oben gefahren werden und die Zufahrtstraßen sollten ebenso deutlich reduziert werden.
Bürgermeister Frank erklärte, dass die Bewegungsflächen auf einem Parkplatz vorgegeben seien. Die heutigen Autos beanspruchten für das Ein- und Ausparken ausreichend Platz, um ständige Beschädigungen an den benachbarten Autos zu vermeiden. „Ein VW-Bus mit einem Fahrradträger am Heck braucht eben genügend Platz, um aus einer Parklücke herauszukommen“.
Bürgermeister Simon Frank verspricht sich vom Bau des neuen Wanderparkplatzes am Hintergschwendt eine deutliche Verbesserung der derzeitigen prekären Parksituation durch das zusätzliche Platzangebot. Notwendige Einsätze der Rettungskräfte würden durch die Falschparker entlang der Straße von Hintergschwendt zum neuen Parkplatz nicht mehr behindert.
Bericht und Fotos: Heinrich Rehberg