Natur & Umwelt

Gelebtes Engagement für die Schachten

Veröffentlicht von Günther Freund

Wald-Verein, Nationalpark und Co. sorgen für Erhalt der Inseln im Waldmeer

 Emsiges Treiben herrschte am Wochenende auf den Schachten zwischen Falkenstein und Rachel. Grund dafür: Der Bayerische Wald-Verein, der Nationalpark und weitere Partner hatten zur traditionellen Schachtenpflege geladen. Dabei werden die kulturhistorisch bedeutenden Inseln im Waldmeer dauerhaft freigehalten – auch zur Erhaltung der besonderen Artenausstattung.

Früh am Morgen rückten dutzende Helfer mit allerlei Werkzeug ausgestattet in Scheuereck und Buchenau an. Nach kurzen Einsatzbesprechungen ging’s in kleine Gruppen aufgeteilt in die Hochlagen, genauer gesagt zum Albrecht-, Rindl- und Jährlingschachten sowie zum Lindberger Schachten. Auf den offenen Flächen schnitten die Helfer vom Rand hereindrängende Jungbäume zurück und hielten vordrängenden Heidelbeer- und Seegrasbewuchs zurück. „Nur so können wir langfristig die seltenen Borstgrasrasen und Bergmähwiesen in ihrer wertvollen Form erhalten“, erklärte Jochen Linner von der Nationalparkverwaltung.

Mit allerlei Werkzeug ausgestattet gingen die Helfer hereindrängendem Baumbewuchs und sich ausbreitenden Heidelbeeren an den Kragen.

Neben verschiedenen Wald-Vereinssektionen, der Buchenauer Bürgergemeinschaft, Teilnehmenden am Freiwilligen Ökologischen Jahr und weiteren Freiwilligen waren heuer auch erstmals die Pfadfinder aus Viechtach mit an Bord. „Ich habe letztes Jahr privat mitgeholfen und dachte mir dann im Anschluss, das sei doch genau das Richtige für meine Pfadfinder“, so Betreuerin Eva Schroth. „Die Kinder waren dann auch gleich mit dabei – und wir kommen sicher auch nächstes Jahr wieder.“

 

Beim gemütlichen Beisammensein am Schachtenhaus klang der Aktionstag gemütlich bei Brotzeit und Musik aus. (Fotos: Nationalpark Bayerischer Wald)

Mit den Junior Rangern, die sich am Sonntag auf dem Almschachten, engagierten, waren am Wochenende noch weitere Jugendliche für die Schachten am Werk. Und auch die Bergwacht Zwiesel, die eine Patenschaft für den Ruckowitzschachten übernommen hat, wird ihren Arbeitseinsatz demnächst noch nachholen. Aufgrund einer Terminkollision waren die Ehrenamtler am Samstag verhindert.

Trotzdem versammelten sich am Ende des Arbeitstags knapp 100 Helfer zur gemeinsamen Brotzeit am Schachtenhaus. „Es ist nicht selbstverständlich, dass man sich in dieser Weise engagiert“, lobte dort Günther Hannes, Vorsitzender des Naturschutzbeirats des Bayerischen Wald-Vereins, die Helfer. „Ihr seid echte Idealisten.“ Auch Markus Kerner, geschäftsführender Vorsitzender des Wald-Vereins, bedankte sich für den Einsatz: „Es ist ganz toll, dass sich immer wieder aus jeder Altersgruppe jemand findet, der mit anpacken will. Das ist gelebtes Engagement.“ Als „wichtigen Beitrag zum Erhalt des Kulturgutes“ bezeichnete Lindbergs Bürgermeister Gerd Lorenz den Aktionstag. „Nur so können die Oasen der Entschleunigung für uns Einheimische und unsere Urlauber erhalten werden.“

Pressemitteilung Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald

Redaktion

Günther Freund

1944 in Bad Reichenhall geboren, Abitur in Bad Reichenhall, nach dem Studium der Geodäsie in München 3 Jahre Referendarzeit in der Vermessungs- und Flurbereinigungsverwaltung mit Staatsexamen, 12 Jahre Amtsleiterstellverteter am Vermessungsamt Freyung, 3 Jahre Amtsleiter am Vermessungsamt Zwiesel und 23 Jahre Amtsleiter am Vermessungsamt Freyung (nach Verwaltungsreform mit Vermessungsamt Zwiesel als Aussenstelle). Seit 2009 im Ruhestand, seitdem in Prien am Chiemsee wohnhaft.

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