Fruahjahr mittn im Winta
Wo is da ganze Schnee bliebn?
De ganz’ Landschaft is scho wieda grün.
D’Schneeglöckal tean aa scho blüahn.
Wo soi des no hie führn?
In de Höhln san d’Viecha aufgwacht
mittn ausm Wintaschlaf.
Sie könnan jetzat vui frisch’ Greafuatta fressen
Do deafan s’ eahnane Vorrät ganz vagessen.
Wenns nimma tuat schneibn,
kennan d’Bauern boid de Viecha auf d’Woad außi treibn.
De Küah werdn si denka,
des verdank ma bloß dem warma Klima.
De weiße Isolierschicht is weg.
Bloß auf de Berg siehgt ma no weiße Fleck.
Den Schneewoiza braach i nimma singa.
Do moanan d’Leit, i tua spinna.
Wenn ma mit de Brettl nimma auf de Buckl obirutschn tuat könna,
muaß ma hoit im Toi bleibn und seine Langlaufschi hernehma.
Mit dene kummt ma aba net bsundas weit.
Wenn ma d’Wassaschi nimmt, dann is ma echt gscheit.
Statt Schistecka muass ma natürli Paddel nehma,
sunst tuat ma net gscheit vorwärts kemma.
Vom Berg obi tuats mit de Wassaschi leida net guat geh.
Aba auf’m Inn, do gehts dahie!
Da Inn treibt oan bis ins Schwarze Meer
durch Bosporus, Mittelmeer, Gibraltar, Atlantik, des is net schwer.
Vo dort tuat ma übaroi hie kemma,
I ko gar net olle Erdteile und Lända nenna.
Sogar im Eismeer gibts a offne Bahn.
Do sans mit’m Forschungsschiff scho durch gfahrn.
Do losst ma si am bestn mitziagn,
dann ko ma si net zwischn de Eisscholln va-irrn.
Aufn Zug oda aufn Fliaga braucht ma nimma lang wartn.
Mit de Wassaschi ko ma jedazeit pünktlich startn.
Außadem spart ma an Haufa Geld
Und ma kimmt übaroi hie in da ganzn Welt.
Gedicht und Bild: Marga Leingartner, Rosenheim