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Gedenkfeier in Hohenaschau

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

„Der Friede beginnt immer bei mir selbst“ so Diakon Hans Weber bei der Gedenkstunde der Gemeinde Aschau am Kriegerdenkmal von Hohenaschau, zum ersten Mal hielt er die Ansprache. „Vor 64 Jahren wurde der Volkstrauertag nach dem Krieg wieder eingeführt, ich stamme aus einer Generation, die sich noch an den Krieg erinnern kann. Ich erinnere mich noch an die Bombennächte in Rosenheim, an das Fluchtgepäck und den den Aufenthalt im Luftschutzkeller, an die Treffer im Bahnhof und an die ständigen Alarmierungen, ich erinnere mich noch an das  Eintreffen der ersten Amerikaner und an meinen ersten Schwarzen, den ich mit sieben Jahren gesehen habe. Ich erinnere mich an ganze Familien, die noch weit nach dem Krieg auf die Heimkehr der Männer, Väter und Söhne hofften, ich erinnere mich an ihre Trauer und an ihre verzweifelten Hoffnungen. Aber meine Generation tritt ab und die Erinnerungen und die damit verbundene Trauer um die Gefallenen und Vermissten werden weniger. Wir trauern heute 72 Jahre nach Kriegsende um Menschen, zu denen wir keine echte Verbindung mehr haben, wir müssen dazu eine neue Gedenkkultur aufbauen, bei der uns der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge als Einrichtung helfen kann. So gedenken wir nicht nur der Soldaten der Kriege von damals, sondern auch der Männer, Frauen und Kinder von heute, wir verbinden das Leid der Opfer von früher untrennbar mit dem der Opfer der Kriege von heute“.

Die Fahnenabordnungen der Ortsvereine nahmen stellvertretend für die Aschauer Vereine an der Feier teil. Die beiden Bürgermeister Peter Solnar und Max Pfaffinger, sowie die Vereinsvorsitzenden des Krieger- und Soldatenvereins Hans Pellkofer und des VdK Georg Zach legten zu den Klängen des „Liedes vom guten Kameraden“ und zum Ehrensalut der Gebirgsschützenkompanie Aschau unter der Führung von Hauptmann Hubert Stein einen Kranz zum Gedenken an die Opfer der Weltkriege aus der Gemeinde Aschau nieder. Der Männerchor und die Musikkapelle Aschau umrahmten die Gedenkstunde musikalisch.

Bericht und Fotos: Heinrich Rehberg

 


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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