Brauchtum

Gedanken in Corona-Zeiten vom Chiemgauer Trachtler-Gauvorstand

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Die aktuelle Corona-Krise und die damit verbundenen Einschränkungen, Absagen und Anpassungen betreffen Jedermann und sorgen auch im ehrenamtlichen Bereich für ganz neue Überlegungen. So hat sich auch Gauvorstand Michael Huber aus Rottau vom 23 Trachtenvereine umfassenden Chiemgau-Alpenverband für Tracht und Sitte Gedanken über Krise und Zukunft gemacht. In einem Telefonat informiert er über sein Nachdenken.

Gauvorstand Huber sagt: „Das Leben als ein Geschenk zu betrachten und für jeden Tag der Gesundheit dankbar zu sein, wird uns gegenwertig bewusster denn je. Wer hätte vor einem Monat geglaubt, wie sehr wir uns an Ostern nach Normalität sehnen und liebgewordene Lebensgewohnheiten vermissen. Der Alltag vor Corona  erscheint uns jetzt in einem ganz anderem, in einem neuem Licht. Dass wir hohe Lebensqualität genießen dürfen ist nicht selbstverständlich, sondern hart erarbeitet, hierbei hat sich seit über 70 Jahren als Fundament unser im Chiemgau (Herreninsel) erarbeitetes Grundgesetz    bestens bewährt. Ein friedvolles Miteinander ist geprägt vom gegenseitigen Respekt, aber auch von der Eigenverantwortung der Mitbürger“.

Der Chiemgauer, ja jeder Einzelne ist aufgrund der Pandemie in ein globales Geschehen eingebunden, hierzu macht  sich Michael Huber folgende Gedanken: „Globale Vernetzung steigert wirtschaftliche Effizienz, verbindet Länder, stellt aber auch zugleich das Miteinander auf die Probe. Konflikte und Spannungen werden leider immer unberechenbarer und sogar Bündnispartner zündeln mit dem Feuer. Populistische Machthaber verbreiten gezielt Lügen, um die Gesellschaft zu spalten, in diesem Zusammenhang möchte ich Worte aus dem jüdischen Talmud zitieren:

Achte auf deine Gedanken, denn sie werden deine Worte.  Achte auf deine Worte, denn sie werden zu Handlungen.  Achte auf deine  Handlungen, denn sie werden zu Gewohnheiten.   Achte auf deine  Gewohnheiten, denn sie werden dein Charakter.  Achte    auf   deinen     Charakter, denn es wird dein Schicksal.

Abschließend fasst der Trachtler-Vorsitzende mit derzeit ……Trachtlerinnen und Trachtlern als erwachsene und jugendliche Mitgliedern im Gauverband zusammen als er sagt: „Wir erleben gegenwertig einen historischen Zeitabschnitt, der uns nachhaltig prägen wird. Unsere liebgewordene Gewohnheiten bekommen aus aktuellem Anlass eine ganz neue Bedeutung, diese zu erkennen und zu schätzen sollte uns motivieren aber auch Hoffnung geben. Sich auf das Wesentliche zu konzentrieren und die Wertigkeit des Miteinander als Gewinn zu betrachten, könnte uns aber auch stärken und bereichern. Ich bin stolz und dankbar in einem Land leben zu dürfen wo Grundrechte nicht mit Füßen getreten werden und Lenker mit Weitsicht, Gespür und verantwortungsvoll agieren, an der Stelle ist es mir ein Anliegen ein herzliches Vergelt`s Gott  zu sagen.

Aufgrund der Corona-Krise gilt es mit den Vereinen, insbesondere mit dem Trachtenverein Schleching wegen des Gaufestes 2020 sowie mit den Trachtenvereinen von Grassau, Marquartstein und Übersee, die allesamt heuer ihr 100jähriges Vereinsjubiläum haben, schon in diesen Tagen nähere Abstimmungen zu treffen. Über die getroffenen Entscheidungen werden der Gauverband und die Vereine noch gesondert berichten.

Foto: Hötzelsperger – Gauvorstand Michael Huber im Vorjahr beim Gaufest in seinem Heimatvereins-Ort Rottau

 

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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